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Umgebracht, weil zu früh verliebt: Frankreich wird von extremer Jugendgewalt erschüttert

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Spitalreif geschlagen, weil zu freizügig angezogen. Umgebracht, weil zu früh verliebt: Zwei Fälle extremer Jugendgewalt schockieren Frankreich – und zeigen, welche Abgründe in einzelnen Banlieue-Zonen herrschen.

Vier Jugendliche im Alter von 15 bis 20 Jahren sind am Montag wegen Mordverdacht einem Pariser Richter vorgeführt worden. Vermummt und mit Handschuhen versehen hatten sie in der Pariser Vorstadt Viry-Châtillon nach Schulschluss einem Mittelschüler namens Shemseddine abgepasst. In einem Treppenhaus schlugen sie ihn so brutal zusammen, dass er kurz darauf verstarb.

Shemseddines «Verbrechen»: Der 15-Jährige soll mit der Schwester einiger der teilweise vorbestraften Schläger Kontakt gepflegt haben. Offenbar sprach das junge Pärchen – so es denn eines war – am Smartphone auch über Sexualität. Als dies die Brüder entdeckten, verlangten sie von allen männlichen Telefonkontakten, ihre Schwester in Ruhe zu lassen. «Shem», wie der friedliche, im Viertel allseits geschätzte Schüler genannt wurde, hielt sich aber nicht daran.

Dafür bezahlte er nun mit dem Leben. Die Pariser Medien sprechen von einem «crime d’honneur», einem Ehrenverbrechen. Der Staatsanwalt nannte als Tatmotiv «Angst für die Reputation der Familie».

Bestürzung und höchste Entrüstung kennzeichnen die landesweiten Reaktionen. Regierungssprecherin Prisca Thevenot geisselte ein «barbarisches Verbrechen». Am weitesten ging der Rechtsaussen Eric Zemmour, der behauptet, in den französischen Banlieue-Vierteln herrsche heute das «Gesetz der Taliban».

Zweites Verbrechen in wenigen Tagen

Vergangene Woche hatte es an einer Vorstadtschule in Montpellier (Südfrankreich) bereits einen ähnlich schweren Vorfall gegeben. Samara, ein 13-jähriges Mädchen, wurde von einer Gruppe Gleichaltriger an der Schule so brutal vermöbelt, dass es ins Koma fiel.

Die kaum älteren Täterinnen wurden von einer Mittelschülerin angeführt, die sich islamisch mit Kopftuch und Abaya kleidet. Sie soll das Opfer auf den sozialen Medien seit langem wegen allzu freizügiger Bekleidung verfolgt, als «Hure» und, was noch schlimmer sein soll, «Kouffar» («Ungläubige») beschimpft haben.

Samaras Mutter zeigte sich über die Tat, wie man sich vorstellen kann, erschüttert. Später verlas sie allerdings am Fernsehen eine schriftliche Erklärung, wonach ihre Tochter den aktuellen Ramadan befolge und fünfmal am Tag bete. Damit erreichte die Mutter aber nur, dass viele Stimmen hinter ihr den Einfluss islamischer Kreise ausmachen.

Die frühere Schulleiterin und Beamtin Fatiha Boudjahlat glaubt, Samaras Mutter sei «umgedreht» worden: «Die islamische Patrouille hat sie gepackt.» Samara werde sich, wenn sie ihre schweren Verletzungen überlebe, zweifellos nicht mehr «europäisch» kleiden.

Boudjahlat verlangt als radikale Lösung – gegen den offiziellen Diskurs – , die Mittelschulen aus den Einwanderervierteln zu entfernen. Ein Mädchen könne dem Druck der Islamisten oder ihrer Brüder nur entkommen, wenn es ausserhalb des Viertels zum Unterricht gehe – also dort, wo der lange Arm der Radikalen nicht hinreiche.

Schulische Sittenpolizei

Ähnlich äusserte sich am Montag auch Mila, eine heute 20-jährige Französin, von der nur der Vorname bekannt ist, weil sie wegen kritischen Islam-Aussagen unter Polizeischutz steht. Sie erklärte am Montag: «An den französischen Schulen gibt es heute eine Art Sittenpolizei – die von den Schülern selber ausgeübt wird. Die tragen selber trotz des gesetzlichen Verbotes den Hijab und verlangen von Muslima ein ‹sittsames› Auftreten.»

Viel diskutiert wird in Frankreich eine sichtbare Polizeipräsenz an den Schulen. Präsident Emmanuel Macron warnte in einer spontanen Wortmeldung indessen vor «vorschnellen Schlüssen». Das Phänomen der Jugendgewalt gehe viel weiter.

Die Medien sind täglich voll von den 20’000 Fällen physischer Gewalt, welche die französische Kriminalstatistik jährlich aufführt. Die Täter werden immer jünger. Der Bürgermeister von Viry-Châtillon, Jean-Marie Vilain, berichtete am Montag in einer TV-Sendung vom schwer vorstellbaren Jugendelend, das in seiner landesweit berüchtigten Banlieue-Siedlung «Grande Borne» herrsche.

Viele Minderjährige gingen gar nicht mehr zur Schule; ohne Bildung, ohne Mittel, ohne jeden Halt machten sie dafür oft schon mit 15 ihr erstes Kind. «Und wenn nichts mehr da ist, geben sie dem Säugling Coca-Cola im Schoppen», erzählte der Zentrumspolitiker.

Kommentar (1)

  • 19.04.2024-Sabine

    Ein verstörender Artikel, der von
    gescheiterter Integration erzählt.
    Aber nicht nur Staat und Gesellschaft müssen Integration anbieten, sie muss auch vor allem von den Eingewanderten gewollt und gelebt werden.

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