Es ist der Bevölkerung von Gurwolf zu wünschen, dass ihre bevorstehenden Feiertage im Kreis der Familie und der Freunde besinnlicher über die Bühne gehen als ihre Gemeindeversammlung. Diese war ein Beispiel für die Folgen unbewältigter Konflikte. Oft kam es zu emotionalen Entladungen. Dass für die gegenseitigen, oft nicht überprüfbaren Anschuldigungen sowie Beleidigungen ausgerechnet die Gemeindeversammlung als Bühne herhalten musste, ist bedauerlich und steht diesem wichtigsten Gemeindeorgan nicht gut an. Selbstverständlich gehören Differenzen und ihre Erörterung zum politischen Prozess dazu. Sie sind in Gurwolf auch auf sachlicher Ebene zwischen dem Gemeinderat und der Fiko reichlich vorhanden. Aber wenn sich diese Parteien nicht einmal darüber einig sind, ob Dokumente eingereicht wurden, und sie sich gegenseitig gegensätzliche Aussagen in den Mund legen, zeugt dies von tiefgreifenderen Problemen. Zu hoffen, dass sich diese in der gespaltenen Gemeinde bald in Luft auflösen, erscheint blauäugig.
Die Tatsache, dass sich die Gemeindeversammlung schliesslich deutlich für den Gemeinderat ausgesprochen hat, zeigt aber auch, dass sich die Spaltung offenbar auf einzelne Gruppen beschränkt. Ihre Differenzen mit dem Gemeinderat erschweren aktuell die unabhängige Beurteilung von Geschäften für die gesamte Gemeindeversammlung.
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