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«Ungehörte Hilfeschreie»: Gläubige kritisieren Bistum 

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Verzweifelt haben drei Laien und ein ehemaliger Pfarrer einen Brief an den Heiligen Stuhl geschrieben. Sie klagen an, dass es im Bistum Lausanne, Genf und Freiburg zahlreiche Priester und Gläubige gibt, die sich allein gelassen fühlen und verletzende Erfahrungen gemacht haben.

«Es ist eine traurige, belegbare Tatsache, dass es im Bistum Lausanne, Genf und Freiburg zahlreiche Priester gibt, die sehr darunter leiden, dass sie sich von ihrem Bischof Charles Morerod und von Weihbischof Alain de Raemy unverstanden, nicht wahrgenommen und alleingelassen fühlen», schreiben drei Laien und ein emeritierter Pfarrer in einem Brief an Papst Franziskus.

Dieser Brief, der der Agentur Kath.ch vorliegt, ist auch an das Bistum geschickt worden, wo er am 3. Mai 2022 eingegangen ist.

«Negative und verletzende Machterfahrungen»

In der Notbotschaft an den Heiligen Vater werfen die vier dem Bistum vor, dass Priester «negative und verletzende Machterfahrungen machen müssen». Dass sie «keine Antwort auf Hilferufe, Briefe und Interpellationen erhalten. Sich nirgends zu Hause und aufgehoben fühlen. Einsam und ohne Gemeinschaft dahinvegetieren. Sich mit ihren psychischen oder physischen Problemen allein gelassen fühlen.» Es gebe Priester, die «die Wertschätzung so sehr vermissen, die ihren Lebensmut verloren haben».

Die vier Verfasser berufen sich in ihrem Brief auf eine Aussage von Papst Franziskus im Mai 2019. Damals postulierte der Papst, dass Bischöfe die Pflicht hätten, sich um ihre Priester wie ein Vater zu kümmern.

Probleme der Priester nicht wahrgenommen

Laut den Verfassern des zweiseitigen Schreibens, das auch an die Schweizer Bischofskonferenz und an die römisch-katholische Zentralkonferenz gegangen ist, werden im Bistum Lausanne, Genf und Freiburg jedoch die Probleme der Priester nicht wahrgenommen. «Die zahlreichen ungehörten Hilfeschreie vieler Priester und die unbeantworteten Fragen aus der Bevölkerung bewegen uns dazu, den Heiligen Stuhl zu alarmieren.»

«Wir warten erst noch auf die Antwort des Nuntius, deshalb haben wir auch eine Einladung des Bistums zu einem Gespräch ausgeschlagen.»

Charles Folly
Einer der vier Briefverfasser

Um welche Problemfälle es sich im Einzelnen genau handelt, wollen die Verfasser des Briefes derzeit nicht öffentlich machen. «Wir warten erst noch auf die Antwort des Nuntius, deshalb haben wir auch eine Einladung des Bistums zu einem Gespräch ausgeschlagen», sagt Charles Folly, einer der Verfasser, auf Anfrage.

Nuntius hält sich bedeckt

Der apostolische Nuntius, Erzbischof Martin Krebs, hat das Protestschreiben erhalten, sagt aber nicht viel dazu. «Das Schreiben ist an eine grössere Gruppe von Personen gerichtet, unter anderem an mich. Es gehört nicht zu meinen Aufgaben, mich zu einem Vorgang dieser Art zu äussern.»

Die Briefeschreiber fordern vom Papst auf jeden Fall eine «tiefgreifende Untersuchung dieser Probleme in unserem Bistum». Auch um die «Schaffung klarer Strukturen», um «Know-how-Kompetenzen» und um finanzielle Mittel zur Unterstützung notleidender Priester wird gebeten. «Wir sind uns bewusst, dass wir mit diesem Brief einiges aufwühlen. Doch sind stummes Schweigen und Gleichgültigkeit ganz sicher der falsche Weg.»

Priestertreffen letzten Oktober

Das Bistum Lausanne, Genf und Freiburg hat Kenntnis von dem Schreiben. Wie die Kommunikationsverantwortliche Laure-Christine Grandjean gegenüber Kath.ch mitteilt, sei es aber schwer, den Inhalt dieses Briefs zu bewerten.

Zudem habe der emeritierte Pfarrer bereits vor einem Jahr ein privates Gespräch mit Bischof Morerod geführt. Darüber hinaus habe ein Treffen der Priester der Diözese im Oktober stattgefunden, zu dem der besagte frühere Priester nicht gekommen sei. «Was die drei Laien angeht, sind diese von der Diözese kontaktiert worden», so Grandjean. «Sie haben nicht gewünscht, die Bischöfe zu treffen – im Gegensatz zu dem, was sie im Brief fordern.»

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