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Uni Freiburg will mithelfen, wichtiges historisches Wissen zu bewahren

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Die Digitalisierung von mittelalterlichen und modernen Quellen erleichtert seit 20 Jahren den Alltag von Historikerinnen und Historikern. Das Projekt «Fontes», an dem auch die Universität Freiburg mitarbeitet, soll nun helfen, diese digitalen Quellen besser nutzen zu können.

In der Welt der Forschung stellt die Digitalisierung von Quellen einen echten Paradigmenwechsel dar. Waren in früheren Zeiten manchmal lange und kostspielige Reisen in unterschiedliche Städte notwendig, um die diversen Archive und Bibliotheken zu besuchen, so reicht dem Historiker heute oftmals eine simple Stichwortsuche. Dies ermöglicht ihm, auch auf seltene Dokumente direkt online zugreifen zu können. Digitale Medien sind als Werkzeug in der Forschung allgemein und in der mittelalterlichen und modernen Geschichtsforschung im Besonderen heutzutage nicht mehr wegzudenken.

Fehlende Kompetenzen 

Allerdings werden die aktuell im Internet verfügbaren Datenbestände mitunter nur unzureichend ausgeschöpft. Es fehlt an den erforderlichen Kompetenzen, um das Angebot richtig nutzen zu können. Offenbar besteht eine Diskrepanz zwischen dem technischen Fortschritt und der abnehmenden Fähigkeit von Forschenden in den Geisteswissenschaften, die entsprechenden Quellen richtig interpretieren zu können. Noëlle-Laetitia Perret, Assistenzprofessorin für mittelalterliche Geschichte an der Universität Freiburg, sagt: 

Das wachsende interdisziplinäre Interesse an diesen alten Quellen und insbesondere an Rechtsquellen geht mit immer geringeren Kompetenzen beim Lesen und Verstehen der Texte einher.

Historische Texte von elementarer Bedeutung, die Einblicke vermitteln, wie sich die westlichen Gesellschaften gebildet haben, wie sie einst funktionierten und wie sie sich im Laufe der Zeit entwickelt und verändert haben, drohen so in Vergessenheit zu geraten. Hier setzt das Projekt «Fontes» ein. Um der Gefahr entgegenzuwirken, die ein Verlust an Wissen und Können auf europäischer Ebene darstellen würde, haben vier Bildungsinstitutionen in vier verschiedenen Ländern das Unterrichtsprogramm «Fontes» lanciert. Neben Universitäten in Palermo, Paris und Krakau ist aus der Schweiz auch die Universität Freiburg am Projekt beteiligt. Perret:

Wir wollen sicherstellen, dass auch kommende Generationen wichtige alte Quellen noch lesen können.

Ein Beispiel für die Digitalisierung wichtiger Quellen ist das 2005 vom Freiburger Professor Christoph Flüeler initiierte Projekt «E-Codices». Tausende von Handschriften aus der Spätantike, des Mittelalters und der Neuzeit wurden digitalisiert. So sind heute auf E-Codices die meisten bedeutenden Handschriften aus der Schweiz und auch einige aus dem Ausland einfach digital abrufbar. «Es wurde eine unglaubliche Fülle an Material zusammengetragen», so Perret. Aktuell umfasst E-Codices fast eine Million digitalisierter Seiten.

Zugänglich für alle

Im Rahmen des Projekts «Fontes» soll nun ein multidisziplinäres Weiterbildungsprogramm entwickelt werden. Dieses umfasst Bereiche der Rechtsgeschichte, der Kultur-, Politik- und Sozialgeschichte, der digitalen Geisteswissenschaften, der Philologie, der Paläografie, der Diplomatik, der Siegelkunde sowie der Archivkunde. Eine innovative Internet-Plattform soll die Projektmaterialien und die umfangreichen, bisher stark fragmentierten Onlineressourcen koordinieren, zusammenführen und erfassen. Es soll unter anderem ein spezielles E-Manual entwickelt werden, so Perret. «Fontes» richtet sich aber nicht nur an Studierende, Doktoranden und Lehrpersonen, sondern ist auch für allgemein Geschichtsinteressierte zugänglich.

Auf Anmeldung kann auch ein Intensivkurs belegt werden. Im Rahmen dieses Intensivkurses werden neben dem Onlineangebot auch Lektionen vor Ort durchgeführt, so nächsten Januar in Italien und im Sommer 2023 dann in Freiburg und Neuenburg.

Projekt «Fontes»

Unterrichtsprogramm zum Quellenstudium 

«Fontes» ist ein gemeinsames Projekt der Universität Palermo, der Pariser Ecole des hautes études en sciences sociales, der Jagiellonen-Universität in Krakau und der Universität Freiburg. Das Projekt ist auf drei Jahre ausgelegt und sieht die Erstellung eines umfassenden Unterrichtsprogramms für Anfänger und Fortgeschrittene vor. Finanziert wird das Programm von der Europäischen Union und Movetia, der nationalen Agentur zur Förderung von Austausch und Mobilität im Bildungssystem. fos

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