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«Unser Projekt war sehr gut»

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«Unser Projekt war sehr gut»

Staatsrat Beat Vonlanthen will Lehren aus dem «Fall Galmiz» ziehen

Ein enttäuschter Bau- und Raumplanungsdirektor Beat Vonlanthen hat die Gewissheit, dass der Staatsrat und die zuständigen Ämter alles getan haben, um Amgen ein gutes Projekt anzubieten. Im FN-Interview unterstreicht er, dass die Raumplanung auch künftig die Wirtschafts-Förderung in ihren Bemühungen unterstützen werde.

Mit BEAT VONLANTHEN
sprach WALTER BUCHS

Auch wenn nach der Umzonung des Geländes auf dem Gebiet der Gemeinde Galmiz im Dezember 2004 Ihre Arbeit als Raumplanungsdirektor eigentlich getan war, haben Sie sich weiterhin voll dafür eingesetzt, dass der US-Pharmakonzern Amgen sich im Freiburger Seeland ansiedeln kann. Was bedeutet nun der Misserfolg für Sie?

Ich bin natürlich sehr enttäuscht und auch traurig, dass es uns nicht gelungen ist, das Projekt an Land zu ziehen. Wir hatten doch phantastische Trümpfe in der Hand und haben probiert, diese auszuspielen. Auch die Vertreter von Amgen hatten uns bestätigt, dass das vorgesehene Landstück an idealer Lage ist. Weitere Trümpfe, die wir geltend machen konnten, waren der Bereich Bildung in der Schweiz und die Steuersituation. Ich hatte somit das Gefühl, dass wir Schweizer auch gegenüber dem extrem starken Gegner Irland gut dastanden und alle Chancen hätten zu gewinnen.

Was hat denn dagegen gesprochen?

Zu diesen positiven Punkten kam die Problematik der Opposition, die bekanntlich hauptsächlich ausserkantonalen Ursprungs war. Diese Opposition hat das Fass zum Überlaufen gebracht. Die Verantwortlichen von Amgen hatten dabei überhaupt kein Interesse, das Image ihrer Firma aufs Spiel zu setzen und allenfalls während Jahren Prozesse führen zu müssen.

Ich hatte allerdings probiert ihnen mitzuteilen, dass dem nicht so ist, sondern dass wir in der Lage sein würden, innert sechs Monaten eine Baubewilligung zu erteilen, da nach der Einzonierung des Landes die Einflussmöglichkeiten von aussen bloss noch beschränkt sind.

In der Haltung der Gegnerschaft sehen Sie also den Hauptgrund, dass die Schweiz nicht zum Zuge gekommen ist?

Ich beurteile das tatsächlich so. Die Gegner sind zweifellos mitschuldig am Scheitern des Projekts. Ohne die Opposition, wie man sie erlebt hat, hätte es anders ausgehen können.

Sie haben also nicht den Eindruck, dass wir in der Schweiz generell gar nicht in der Lage sind, ein Projekt mit einer solchen Dimension überhaupt umsetzen zu können.

Wir wären durchaus vorbereitet gewesen, dieses Projekt zu bewältigen. Wir konnten eine bereits erschlossene Fläche in der notwendigen Grösse zur Verfügung stellen. Die Baubetriebe hätten das Vorhaben ebenfalls bewältigen können. Rein technisch wäre ein solches Projekt realisierbar. Man muss sich eher überlegen, wie man solche Sachen in Zukunft aufgleisen soll.

Es gilt also schon, Lehren aus der jetzt gemachten negativen Erfahrung zu ziehen, so dass man nicht mehr kurzfristig einzonieren muss. Wir standen vor einem extrem interessanten Projekt im Biotechnologiebereich, der nach Meinung der Fachleute ein enormes Entwicklungspotenzial beinhaltet. Wir haben dafür Land gefunden und dieses auch einzoniert. Das Vorgehen hat uns jedenfalls Recht gegeben, denn unser Vorschlag war bis in die Endausmarchung mit dabei.

Welches sind weitere Lehren, die Sie darausziehen?

Wie bereits angetönt, geht es darum, in Zukunft für solche Projekte über entsprechendes Land zu verfügen, dies zusammen mit anderen Kantonen. In der Baudirektorenkonferenz arbeiten wir bereits in die Richtung, Land für strategische Projekte einzuzonieren. Das ist nicht ganz einfach und wir werden die Diskussionen weiter vertiefen.

Vom Kanton aus sind wir entschlossen, vorwärtszugehen und nicht etwa den Kopf hängen zu lassen oder gar in eine Depression zu verfallen. Um in der wirtschaftlichen Entwicklung weiter vorwärtszukommen, haben wir eine Arbeitsgruppe beauftragt zu prüfen, inwiefern wir eine aktivere Grundstückspolitik führen könnten. Der Bericht soll im kommenden Sommer vorliegen.

In welche Richtung soll dies gehen?

Wir haben beispielsweise festgestellt, dass die Landpreise zum Teil viel zu hoch sind. Das kann eine Schwierigkeit sein, interessante Betriebe anzusiedeln. Wenn es uns gelingt, auch in diesem Bereich eine gewisse Dynamik hinzubringen, können wir sicher etwas erreichen.

Wir haben allerdings keine andere Wahl, auch in dieser Richtung gewisse Überlegungen anzustellen. Wir wollen ja in diesem Kanton keineswegs bloss eine Schlafstätte der grossen umliegenden Metropolitanzentren sein. Wir wollen vielmehr eine eigene wirtschaftliche Entwicklung in einem sinnvollen Rahmen im Sinne unseres bekannten Mottos «Hightech in the Green» betreiben.

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