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VCS Freiburg kündigt Opposition gegen jede Umfahrungsstrasse an

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Der VCS Freiburg ist gegen die Verbindungsstrasse Marly–Matran, aber auch gegen jegliches weitere Strassenprojekt. Dies ging aus der Generalversammlung hervor. Stattdessen sollen die bestehenden Strassen optimiert werden.

Dort wo eines Tages die Verbindungsstrasse Marly–Matran auf die Hauptstrasse bei Posieux und von dort zum Autobahnanschluss Matran führen soll, stellten sich die Mitglieder der Sektion Freiburg des Verkehrs-Clubs der Schweiz (VCS) im Anschluss an ihre Generalversammlung für ein Erinnerungsfoto auf. Es sollte eines ihrer aktuellen Hauptdossiers illustrieren, gleichzeitig zeigte das Shooting aber auch, dass schon jetzt an einem Samstagnachmittag dort viel Verkehr herrscht.

An der Generalversammlung des VCS in Posieux stand denn auch die Strasse Marly–Matran im Zentrum des Interesses. «Das Dossier stellt einen grossen Teil unserer Arbeit seit Dezember 2020 dar», sagte Präsident Paul Coudret vor den rund 25 Mitgliedern. Der VCS ist einer der Einsprecher gegen das aufgelegte Projekt.

Schlichtungssitzungen ab Ende März

Wie der für einen Vortrag eingeladene Staatsrat Jean-François Steiert (SP) sagte, seien bei der Raumplanungs-, Umwelt- und Baudirektion 108 Einsprachen gegen das Projekt eingegangen: vier von Verbänden, drei von Gemeinden, 30 private Einzeleinsprachen und 71 Einsprachen von Einzelnen, welche die Argumente von Verbänden übernommen hätten. Steiert stellte Schlichtungssitzungen in Aussicht. Zuerst aber werde man eine erweiterte Studie machen, um zu prüfen, ob das Projekt andernorts mehr Verkehr schafft. Dies würde eine leichte Verzögerung nach sich ziehen, so dass Schlichtungssitzungen ab Ende März möglich seien.

Bezüglich Marly_Matran stimmt Paul Coudret zuversichtlich, dass der Grossteil der Opposition aus der Zivilgesellschaft komme. Von den Parteien hätten sich bereits die Grünen und die GLP gegen das geplante Projekt ausgesprochen. Er kündigte diesbezüglich an: «Wir sind bereit, bis ans Bundesgericht zu gehen.»

«Keine neuen Strassen»

«Unsere Haltung ist ganz klar», so VCS-Präsident Paul Coudret. «Wir sind gegen jegliches Projekt einer neuen Strasse.» Der Präsident sagte aber auch, der VCS wolle keine Grabenkämpfe. «Man sollte die bestehenden Strassen besser nutzen», forderte er. «Wir sind auch bereit zu Gesprächen mit den Behörden, um entsprechende Lösungen zu finden.»

Die Opposition gegen die Strasse Marly–Matran erfolgt parallel zum Widerstand gegen andere Projekte, beispielsweise die Umgestaltung des Autobahnanschlusses Matran, wie VCS-Geschäftsführerin Prisca Vythelingum sagte. Mit diesem Dossier sei der VCS schon ans Bundesgericht gelangt, weil das Bundesamt für Strassen dem VCS den Zugang zu Verkehrsstudien verweigere. Wie sie sagte, werfe das Bundesamt dem Freiburger VCS vor, er sei wegen Marly–Matran gegen das Projekt des neuen Autobahnanschlusses. Vythelingum widerspricht dem: «Der geplante Autobahnanschluss öffnet die Schleusen für die ganze Agglomeration.»

Im Zusammenhang mit der Strasse Marly–Matran steht auch die Opposition gegen den Ortsplan Marly, der eine strategische Entwicklungszone im Besitz des Kantons vorsieht. Auch da ist die Position des VCS klar: Er ist gegen eine Entwicklungszone, die den Bau einer neuen Strasse verlangt.

Auch in Kerzers engagiert

Wie die Geschäftsführerin an der Versammlung ausführte, wehrt sich der Freiburger VCS ebenfalls gegen zwei Projekte in Kerzers, so wie sie derzeit vorgesehen sind. Zum einen betrifft dies das geplante Wohnquartier Stockacker. Auf einer Fläche von 63’000 Quadratmetern sollen dort rund 180 Wohnungen entstehen. Der VCS kritisiert am Projekt den ungenügenden Zugang zum öffentlichen Verkehr, die fast 200 vorgesehenen Parkplätze sowie die geplante Zugangsstrasse durch ein Quartier. 

Auch der geplanten Kerzerser Industriezone Stöckenteilen/Wegmatte steht der VCS kritisch gegenüber. Diese sei ebenfalls schlecht erreichbar mit den ÖV, und es fehle ein Umweltverträglichkeitsbericht mit einer Studie über die Mobilität. «Wir erwarten von Kerzers und den Firmen einen Effort, damit weniger Autos in diese Industriezone kommen», so Vythelingum.

Jean-François Steiert

«Raumplanung bestimmt die Verkehrspolitik»

Der im Anschluss an die VCS-Generalversammlung eingeladene Staatsrat Jean-François Steiert (SP) ging in seinem Vortrag nicht auf einzelne Verkehrsprojekte ein, zu denen Verfahren laufen, wie etwa Marly–Matran. Stattdessen präsentierte er den Mitgliedern einen allgemeinen Überblick über die Freiburger Verkehrspolitik, insbesondere den öffentlichen Verkehr und die sanfte Mobilität.

Mit dem kantonalen Richtplan habe ein Paradigmenwechsel stattgefunden, so Steiert. «Die Raumplanung bestimmt die Verkehrspolitik», sagte er. Danach richte sich auch das Freiburger Mobilitätsgesetz, welches im November vom Grossen Rat behandelt werden soll. Gemäss Steiert habe man dazu bewusst keine quantitativen Vorgaben gesetzt, wohl aber klare Ziele fixiert. Der Staatsrat erklärte, wie der Kanton die Verdichtungspläne von der Anbindung an den öffentlichen Verkehr abhängig mache. Diesbezüglich habe der Bund gar gesagt, das ursprüngliche Ziel von 45 Prozent Bevölkerungswachstum in den regionalen Zentren genüge nicht.

Steiert betonte aber, dass dieses neue Denken bei den Gemeinden schon sehr schnell erfolgt sei. Zahlreiche Auskünfte seien bezüglich der ÖV-Anbindung verlangt worden. Auch sei die Frage aufgekommen, ob der Zugang zum ÖV über die sanfte Mobilität möglich sei, etwa über Velowege zu ÖV-Haltestellen. Freiburg sei mit dieser Frage schon in Bern vorstellig geworden, so Steiert. uh

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