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Verborgenes Spektakel in Courgevaux

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Idyllisch, inmitten von Bäumen und weit ausserhalb des Dorfrummels, liegt der Fussballplatz des FC Courgevaux. Der Weg dorthin führt über einen schmalen Weg, über Felder und Wiesen, vorbei an vereinzelten Bauernhäusern und hinein in ein kleines Waldstück. Abgeschieden, fast schon versteckt, ist das schmucke Fussballfeld, auf dem seit Jahren der beste Frauenfussball des Kantons Freiburg gespielt wird. Seit 2000 ist das Team des FC Courgevaux ununterbrochen in der 1. Liga – der dritthöchsten Schweizer Spielklasse – vertreten. Auf kantonaler Ebene sind die Seeländerinnen seit Jahren die unangefochtene Nummer 1: Den Freiburger Cup haben sie seit dessen Einführung im Jahr 2001 vierzehn Mal gewonnen, heuer zum achten Mal in Folge. Damit haben sich die Wölfinnen erneut für den Schweizer Cup qualifiziert, in dem sie heute (18 Uhr) den Servette FC Chênois empfangen. «Der Frauenfussball geniesst bei uns einen hohen Stellenwert», sagt Vereinspräsident Otto Hediger. «Das 1.-Liga-Team ist unser Aushängeschild, und wir sind stolz darauf, dass wir uns schon so lange auf diesem Niveau halten können.»

Wenig Anerkennung

Trotz allen Erfolgen, der Zuschaueraufmarsch bei den Spielen der Frauen hält sich in Grenzen. Wenn 50 Zaungäste die Partie mitverfolgen, dann ist das ein erfreulicher Ausreisser nach oben. «Es ist eine Tatsache, dass sich die Öffentlichkeit wenig für Frauenfussball interessiert», sagt Lena Schneuwly, die im Sommer vom NLA-Absteiger Yverdon in den Seebezirk gewechselt ist. Enttäuschung oder gar Groll, weil die Leistungen ihres Teams nur wenig beachtet werden, empfindet sie aber nicht. «Unser Spiel ist nun mal langsamer und weniger spektakulär als jenes der Männer. Das liegt aufgrund der anatomischen Voraussetzungen auf der Hand, und das müssen wir akzeptieren.» Der Aufwand, den die 1.-Liga-Spielerinnen betreiben, ist nicht ganz so hoch wie bei einem Männerteam in der 1. Liga. Aber auch die Seeländerinnen haben drei Trainingseinheiten pro Woche und investieren an den Wochenenden viel Zeit in ihren Sport. Ob Carouge, Küssnacht am Rigi, Basel oder Schwyz, die Distanzen, die für die Meisterschaftsbegegnungen zurückgelegt werden müssen, summieren sich – und damit auch die finanziellen Auslagen. Auf der Einnahmeseite können angesichts der wenigen Zuschauer allerdings nur geringe Beträge verbucht werden. «Wir versuchen den Spielerinnen etwas für ihre Auslagen zurückzugeben», sagt Hediger. «Wenn die Mädels aber nicht so aktiv wären und immer wieder selbst Sponsoren suchen und Matchbälle verkaufen würden, dann hätten wir ein Problem.»

Ein 0:27 als Warnsignal

Wie viele Zuschauer sich heute Abend vom Cup-Knüller gegen Servette anlocken lassen, da kann Lena Schneuwly nur raten. Von einem Grossandrang, wie ihn das Männerteam des FC Ueberstorf letztes Jahr erlebt hat, als 2400 Leute zum Cupspiel gegen das Super-League-Team St. Gallen pilgerten, können die Seeländerinnen nur träumen. «Wenn 700 kommen, dann sind wir glücklich», sagt die Captaine des FC Courgevaux. Immerhin: Tribünen brauchte der Verein für das heutige Duell keine aufzubauen, und ein umfassendes Sicherheitsdispositiv musste er auch nicht ausarbeiten. «Wir schauen, dass wir genug zu essen und zu trinken haben, den Rest lassen wir auf uns zukommen», sagt der Präsident.

700 Fussballfans waren bei Sarine-Ouest zugegen, als es im August in der ersten Cup­runde gegen Servette spielte. Es war eine Partie, die den Saanebezirklerinnen nicht nur der stolzen Zuschauerkulisse wegen noch länger in Erinnerung bleiben dürfte. Gleich mit 0:27 wurden sie vom Genfer NLA-Team abgefertigt. Fast alle drei Minuten fiel ein Tor, wobei deren elf allein auf das Konto der französischen Stürmerin Léonie Fleury ging. Courgevaux spielt zwar eine Liga höher als Sarine-Ouest und dürfte etwas mehr Gegenwehr leisten können. Eine Vorstellung von dem, was sie heute Abend erwartet, haben sie dennoch erhalten. Servette stellt zurzeit eines der besten Schweizer Frauenteams und liegt in der NLA hinter Basel auf dem 2. Platz. Mit der Freiburger Torhüterin Gaëlle Thalmann und mit Sandy ­Maendly stehen nicht nur zwei aktuelle Schweizer Nationalspielerinnen im Kader, sondern mit Caroline Abbé (127 Länderspiele) auch eine der verdienstvollsten.

Generationenwechsel

Die Favoritenrolle ist klar, umso mehr, als Courgevaux bisher eine harzige Saison durchlebt hat. Die Wölfinnen sind im Cup dank dem 5:4-Sieg nach Penaltyschiessen gegen die Femina Kickers Worb (NLB) zwar erstmals unter den besten 64 Teams der Schweiz. In der Meisterschaft sind sie aber noch nicht auf Touren gekommen. Mit einem Sieg und vier Niederlagen liegen sie unter dem Strich. «Bei uns ist grad ein Generationenwechsel im Gang», erklärt Lena Schneuwly. Neben vielen jungen Spielerinnen sei auch ein neuer Trainer engagiert worden. «Wir brauchen noch etwas Zeit, bis wir sein neues Spielsystem und seine Taktik verinnerlicht haben.»

Wegen Verletzungen, Schwangerschaften und Ferienabwesenheiten fielen zuletzt zahlreiche Fussballerinnen aus. Zwischenzeitlich gar so viele, dass das Fanionteam nur dank Spielerinnen aus dem «Zwöi» überhaupt eine komplette Mannschaft aufs Feld gebracht hat. Courgevaux ist zwar einer der wenigen Vereine im Kanton, der bei den Aktiven zwei Frauenteams stellt. Dennoch habe man mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen, sagt Schneuwly. «Mit YB pflegen wir eine Zusammenarbeit, damit jene Spielerinnen, die es nicht ins NLA-Team schaffen, zu uns kommen. Nun versuchen wir auch mit dem Freiburger Team AFF/FFV Féminin einen Austausch aufzugleisen.»

Vielleicht gelingt es den Seeländerinnen heute, mit Spektakel gegen den Servette FC Chênois Werbung für ihren Sport zu machen. Vielleicht lässt sich die eine oder andere Zuschauerin für einen Clubbeitritt begeistern – wenn denn überhaupt welche den Weg zum abgelegenen Fussballplatz finden.

«Wir versuchen den Spielerinnen etwas für ihre Auslagen zurückzugeben.»

Otto Hediger

Präsident FC Courgevaux

«Es ist eine Tatsache, dass sich die Öffentlichkeit weniger für Frauenfussball interessiert.»

Lena Schneuwly

Spielerin FC Courgevaux

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