Verschlafener Start kostet 2 Punkte
Fussball 1. Liga – Freiburg stand gegen Martigny dem Sieg am Schluss näher
In einer animierten Partie erreichte Freiburg gestern im St. Leonhard vor 400 Zuschauern gegen Martigny ein 1:1. Bei beiden Toren profitierten Luyet und Da Silva von groben Schnitzern in der gegnerischen Abwehr. Im besseren zweiten Umgang stand der FCF dem Sieg näher.
Von KURT MING
Auch im dritten Heimspiel (einmal Cup, zweimal Meisterschaft) gab es für die neu formierten Freiburger leider noch keinen Sieg zu verzeichnen. Im Gegensatz zum Lausanne-Spiel vor zwei Wochen hätten die Freiburger gestern mit etwas mehr Abschlussglück durchaus gewinnen können, denn Martigny war kein unbezwingbarer Gegner. Ein erneut schwacher Start kostete dem Team von Gilles Aubonney jedoch den möglichen Sieg. Die Walliser, die stark begannen, bauten gegen Ende des Spiels kräftemässig ab. Ob die Verbannung ihres Trainers Christophe Moulin nach gut einer Stunde auf die Tribüne (Reklamieren) mit ein Grund für das Nachlassen war, bleibt hypothetisch. Jedenfalls tat der Schiri 90 Minuten nicht gerade viel zur Beruhigung auf dem Platz. Vorab beim verschossenen Elfmeter der Gäste nach einer Stunde – der erst 18-jährige FCF-Hüter Horovitz hielt – gabs hüben wie drüben viel böses Blut zu vermerken. Für den Heimklub war es ein Geschenk des Refs, und Gästechef Moulin trauerte nach der Partie zurecht dem Fehlschuss seines Mittelfeldspielers Schuler nach.
Vorne Top, hinten Flop
Wie schon in den bisherigen Spielen konnten die Teams ihre Schwächen in der Hintermannschaft auch diesmal nicht verbergen. Beide Treffer fielen nach bösen Blackouts in der Abwehr. Beim 0:1 von Luyet aus kurzer Distanz sah Crausaz nicht gut aus, und auch dem Ausgleich durch Patrick da Silva ging ein böser Positionsfehler des Ex-Sitteners Bridy voraus. Nebst diesen zwei Toren gabs aber noch fast ein halbes Dutzend guter Torchancen zu verzeichnen. Mollard traf mit einem Kopfball vor der Pause nur die Torlatte, und nach einer Stunde vergaben Mollard und Clément innert ein paar Sekunden eine Doppelchance. Den Siegestreffer hatte jedoch der Gast drei Minuten vor Schluss auf dem Fuss: Der eingewechselte Giroud jagte das Leder freistehend aus zehn Metern in den Nachthimmel. Insgesamt war das Pari so gesehen nicht ganz ungerecht. Martigny war in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft, während der FCF nach dem Tee die aktivere Mannschaft stellte.
Verärgerter FCF-Präsident
Nicht unbedingt der Punkteverlust gegen ein ambitioniertes Martigny machte FCF-Präsdient Bernard Joye an diesem herrlichen Spätsommerabend böse, sondern die Konkurrenz vom Hockeymatch auf der anderen Seite der Strasse. Eigentlich wollte der FCF mit den Freitagsspielen
der Konkurrenz der unteren Fussball-Ligen etwas aus dem Weg gehen, jetzt spielt aber Gottéron gleich bei den ersten drei Fussballheimspielen auf dem St. Leonhard ebenfalls zuhause Freundschaftsspiele. Spätestens nächste Woche will Joye Gottéron-Direktor von Mentlen zu diesem Thema die Meinung sagen. Das zweite Remis bringt in der Tabelle weder Freiburg noch Martigny
weiter. Schade, dass beim jungen
Aubonney-Team auch gestern Höhen und Tiefen noch zu rasch wechselten. Und Hand aufs Herz, die Gäste verdienten sich den Punkt dank einer kämpferischen Einstellung ebenfalls.
1. Liga. Gr. 1. Rangliste: 1. Lausanne 3/9. 2. Echallens 3/7. 3. YB U21 3/6 (5:1). 4. Bex 3/6 (6:4). 5. Serrières 3/5 (7:3). 6. Martigny 4/5 (5:6). 7. Freiburg 4/5 (5:7). 8. Carouge 2/3 (4:5). 9. Naters 2/3 (3:4). 10. Grand-Lancy 3/3 (6:6). 11. Stade Nyonnais 3/3 (7:8). 12. Chênois 3/3 (5:7). 13. Servette U21 3/3 (4:10). 14. Lausanne-Ouchy 3/2. 15. Malley 3/1 (6:9). 16. Urania Genf 3/1 (5:10).
EISHOCKEY
Gottéron gewinnt: Freiburg/Gottéron entschied gestern im St. Leonhard ein Testspiel gegen Rapperswil mit 4:2. Bereits am Dienstag hatte Freiburg in Rapperswil mit 4:3 gewonnen. rs/fs
Tore: 7. McTavish 0:1 (5 gegen 4); 9. Marquis (Montandon) 1:1; 10. Bütler 1:2; 15. Vauclair (Montandon, 5 gegen 4); 30. Rhodin
(Studer, Schümperli, 5 gegen 4); 60. Marquis 4:2.
Freiburg/Gottéron: Mona; Marquis, Haldimann; Rhodin, Studer; Birbaum, Gerber; Berger, Ermacora; Morandi; Wirz, Karlberg, Zbinden; Howald, Montandon, Schneider; Plüss, Berthoud, Vauclair; Spruner, Schümperli, Sassi; Schär.
Bemerkungen: Gottéron ohne Hentunen und Lintner (mit Finnland bzw. der Slowakei am World Cup).
Freiburg – Martigny 1:1 (1:1)
St. Leonhard; 400 Zuschauer; SR: Bernhard Janser, Hondrich. Tore: 12. Luyet 0:1, 36. Da Silva I 1:1.
FC Freiburg: Horovitz; Giller; Crausaz, Bondallaz, Brülhart; Mollard, Hartmann, Tona, Da Silva I (83. Grandgirard); Clément (89. T. Akdag), Cheminade (67. Da Silva II).
FC Martigny-Sport: Correia; Coquoz, Bridy, Vuissoz; Moret, Szostakiewicz, Schuler, Sanchez (68. Giroud), Cotter (92. Payot); Thévenet (79. Rinaldi), Luyet.
Bemerkungen: FCF ohne Kouakoua (gesperrt), Julmy (krank), Feretti, Sansonnens (verletzt); Martigny ohne Raczinsky (gesperrt), Vergère, Delasoie (beide verletzt). Lattenköpfler Mollard (42.). Horovitz hält Penalty von Schuler (63.). Verwarnungen: Thévenet (17.), Luyet (53.), Giller (61.), Crausaz (62.), Vuissoz (66.).
