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Viel mehr als nur ein Essensservice

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Das Freiburgische Rote Kreuz bietet seit mehreren Jahren einen Essensservice für ältere und kranke Menschen an. Die Freiburgerin Ruth Stadelmann macht seit rund zwei Jahren einmal in der Woche Gebrauch von diesem Angebot. Die FN haben sie begleitet. 

Um halb zehn geht es für Ruth Stadelmann los. Grosseinkauf ist angesagt. Sie macht sich jedoch nicht allein auf den Weg. Seit zwei Jahren nutzt Stadelmann das Angebot «Betreute Mahlzeiten» des Freiburgischen Roten Kreuzes. Die Hilfsorganisation stellt dieses Angebot älteren und kranken Menschen zur Verfügung. Eine Pflegehelferin vom Roten Kreuz unterstützt und entlastet dabei die betreute Person bei allem rund um die Essenszubereitung.

Seit zwei Jahren ist Marianne Papaux jeden Dienstag an Ruth Stadelmanns Seite und tut genau das. «Ich fühle mich sehr wohl mit ihr. Wir machen mehr als nur Einkaufen und Kochen. Es ist ein Austausch, eine vertraute Beziehung», sagt Stadelmann. 

Ruth Stadelmann (links) und Marianne Papaux auf dem Weg zum Einkaufen. 
Charles Ellena

Das Nervensystem betroffen

Seit zwei Jahren wohnt die 79-Jährige in einer Seniorenwohnung in der Stadt Freiburg. Von dort geht es gemeinsam mit Papaux mit dem Auto los. Die nächstgelegene Migros ist das Ziel. Jeden zweiten Dienstag gehen sie gemeinsam einkaufen. Auf dem Menüplan steht heute ein Gemüsegratin mit Salat. «Wenn wir einkaufen gehen, dann machen wir in der Regel ein etwas einfacheres Menü», sagt Papaux – aus Zeitgründen. Wichtig sei, dass das Essen ausgewogen ist und gesund zubereitet wird. 

Stadelmann nimmt den Einkaufswagen, legt ihre Krücken rein und stützt sich an der Griffstange ab. Seit 15 Jahren leidet sie an Polyneuropathie – einer Erkrankung, die das Nervensystem betrifft und zu Lähmungen und Empfindungsstörungen führen kann. Bei Stadelmann sind vor allem Füsse und Beine betroffen – ohne Krücken kann sie nicht richtig laufen. Doch das hindert sie nicht daran, regelmässig spazieren und einkaufen zu gehen und sogar Ausflüge bis nach Schwarzsee zu unternehmen. «Ich gehe gerne an den Schwarzsee. Das ist mein Rückzugsort», sagt sie.

Wenn es mir mal nicht gut geht, werfe ich meine Sorgen mit Steinchen in den See.

Arbeiten, um zu geben

Stadelmann ist in Solothurn geboren und aufgewachsen und kam 1966 aus beruflichen Gründen nach Freiburg. Sie arbeitete zuerst als Schwesternhelferin. Dann liess sie sich zur Kleinkindererzieherin ausbilden und eröffnete in Pensier ein Kinderheim. 18 Jahre lang hat sie dort gearbeitet, den Kindern geholfen und ihnen ein Zuhause gegeben. «Danach habe ich geholfen, die Notschlafstelle La Tuile zu eröffnen. Ich war von Anfang an dabei», sagt Stadelmann ganz stolz. Zehn Jahre lang arbeitete sie dort im Personalwesen. «Im Kinderheim haben mich die Kinder Tanti Ruth genannt. Bei La Tuile war ich Mami Ruth.»

Daneben hat sie als Pflegehelferin und Tagesmutter gearbeitet. «Ich habe viel gegeben in meinem Leben. Ich habe geholfen, wo ich konnte, und ich bin zufrieden mit dem, was ich erreicht habe», sagt sie. 

Ruth Stadelmann in der Notschlafstelle La Tuile im Jahr 1999. 
zvg/Martine Wolhauser

Aufs Geld schauen

Auf einem weissen Papier hat Stadelmann mit einem blauen Kugelschreiber in Grossbuchstaben ihre Einkaufsliste notiert: Bananen, drei Birnen, vier grüne Zitronen. «Ich kaufe gleich für zwei Wochen ein», sagt sie, «denn alleine kann ich das sonst nicht machen.» Als Erstes greift sie jedoch zu den violetten Orchideen. «Sie stehen zwar nicht auf der Liste, aber wenn es schon so schöne Blumen hat, dann muss ich profitieren», sagt sie schmunzelnd.

Die Einkaufsliste schreibt Stadelmann selbst. 
Charles Ellena

Während des Einkaufens hat Stadelmann ihre Liste fest im Griff. «Was für einen Salat möchten Sie? Den, den Sie immer haben, hat es heute nicht», räumt Papaux ein und schaut dabei auf die verpackten Salate. Stadelmann überlegt kurz und sagt: «Ich habe heute Lust auf einen Nüsslersalat.» Papaux nimmt ihn heraus: «Er ist aber nicht in Aktion und kostet 3,95 Franken. Möchten Sie ihn trotzdem?» Stadelmann nickt. 

«Das Einkaufen wird immer teurer, vor allem Früchte und Gemüse.» Knapp eine Stunde später hat sie alles, was sie braucht.

Alles für den Gratin

Zurück in der kleinen, aber feinen Wohnung der 79-Jährigen. Der Einkauf wird eingeräumt, und die beiden machen sich gleich ans Gemüseschneiden. Es ist mittlerweile 11.20 Uhr. Rüebli, Kartoffeln, Lauch und Zwiebeln verwandeln sie ruckzuck in kleine Würfel. «Schneide ich das so gut?», fragt Stadelmann. Papaux schaut auf die Lauchringe und nickt ihr aufmunternd zu. 

«Es ist wichtig, dass ich aktiv bleibe», sagt Stadelmann. Sie ist motiviert und versucht, jeden Tag spazieren zu gehen, sich zu Hause zu bewegen und zu kochen. Daneben geht sie jede Woche in die Ergo- und in die Physiotherapie. 

Während der Gemüsegratin im Ofen ist, deckt Stadelmann den Tisch im Wohnzimmer, und Papaux bereitet den Salat vor. 

Mehr als nur eine Arbeit

Seit 13 Jahren arbeitet Papaux als Pflegehelferin für das Rote Kreuz beim Entlastungsdienst für Angehörige. Nebst dem arbeitet sie beim Hütedienst Rotkäppchen. «Es ist wichtig, bei dieser Arbeit immer präsent zu sein, den Menschen zuzuhören und Einfühlungsvermögen zu zeigen. So kann man eine Beziehung aufbauen», sagt sie. Sie liebt ihre Arbeit. «Anderen Menschen zu helfen, sie zu unterstützen und Angehörige zu entlasten, wo es nur geht, gibt meiner Arbeit einen Sinn.» Einmal in der Woche ist sie bei Ruth Stadelmann und hilft ihr bei der Essenszubereitung: «Es ist mehr als nur gemeinsam Essen – es ist ein Moment des Austauschs.» 

Pflegehelferin Marianne Papaux liebt ihre Arbeit.
Charles Ellena

Der Duft des Gemüsegratins füllt die kleine Wohnung. «Es ist angerichtet», sagt Stadelmann. Beim gemeinsamen Essen tauschen sich die beiden Frauen aus und reden über alles Mögliche. 

«Ich wünsche mir, dass Menschen, die in einer ähnlichen Situation wie ich sind, dieses Angebot nutzen», sagt Stadelmann. Sie sei nämlich froh darum und überlege sich sogar, es mehr als einmal in der Woche in Anspruch zu nehmen. «Ich glaube, viele könnten davon profitieren.»

Nach dem Essen heisst es: auf Wiedersehen. Was nächsten Dienstag auf dem Menüplan steht, weiss Stadelmann noch nicht. Da überlegt sie sich noch etwas. 

Dienstleistung

Ein Angebot vom Roten Kreuz: Essen in Gesellschaft

Den Essensservice des Freiburgischen Roten Kreuzes (FRK) für ältere oder kranke Menschen, die zu Hause leben, gibt es bereits seit 2006. Eine ausgebildete Pflegehelferin unterstützt und entlastet dabei die betreute Person bei der Zubereitung der Mahlzeit zu Hause und bei allen anderen Aufgaben rund ums Essen. Je nach Wunsch und Möglichkeiten der betreuten Person kann das auch die Begleitung beim Einkaufen, die Verwaltung der Vorräte und die Hilfe beim Geschirrspülen und -einräumen sein. Es sei wichtig, dass ältere und kranke Menschen, die zu Hause leben, sich gesund und ausgewogen ernähren, steht auf der Webseite des Roten Kreuzes. Die Pflegehelfende unterstütze die Person hierbei.

«Das Ziel des begleiteten Essens ist es, einer Unterernährung vorzubeugen, die bei Senioren ein echtes Problem darstellt», ergänzt Valérie Ugolini, vom FRK. Die Pflegehelfenden könnten Probleme der Unterernährung einschätzen, Lösungen vorschlagen, ältere Menschen stimulieren und Wege finden, ihnen das Essen wieder schmackhaft zu machen. «Es handelt sich nicht nur um eine Mahlzeit, sondern um eine professionelle Hilfe», schreibt Ugolini. Ausserdem sei der Essensservice ein Moment des Austauschs zwischen den beiden Personen – auch um die Einsamkeit zu bekämpfen – und ein Moment des Genusses. 

Die Kosten für das Angebot werden anhand der finanziellen Situation der betreuten Person berechnet. Zwischen 25 und 42 Franken pro Stunde kostet sie das, so Ugolini. Die Grundversicherung der Krankenkasse vergütet die Leistung, sie wird von Ergänzungsleistungen der AHV und teils von bestimmten Zusatzversicherungen übernommen. «Wir schreiben unsere Tarife nicht auf die Webseite, weil ältere Menschen manchmal Angst vor Tarifen haben. Wir ziehen es vor, zu diskutieren und zu versuchen, gemeinsam eine Lösung zu finden», schreibt Ugolini. Der Essensservice kann einmal oder auch mehrmals pro Woche in Anspruch genommen werden, während mindestens drei Stunden. Ungefähr 70 Menschen pro Jahr nützen laut Ugolini das Angebot. Das Durchschnittsalter betrage rund 80 Jahre. km

Kommentar (1)

  • 11.06.2023-Roger Oskar Werner

    Gute Idee und viel Erfolg für die Zukunft. Aber liebe FB ihr betreibt direkte Werbung für eine Grossverteilerin. Man könnte auch ohne Foto und Namennennung derselben einen Bericht veröffentlichen, denn Diese wird sich kaum an der Idee finanziell beteiligen.

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