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«Viele Athleten planen allzu exakt»

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Frédéric Dumas, am Murtenlauf gibt es kaum noch Schweizer Topläufer. Warum wird es immer schwieriger, ein nationales Elitefeld zusammenzustellen, das diesen Namen verdient?

Zunächst einmal gilt es den quantitativen Aspekt zu berücksichtigen. Es gibt heute schlicht nicht mehr so viele gute Schweizer Athleten wie etwa zu Zeiten von Markus Ryffel. Hinzu kommt, dass viele Athleten heute in meinen Augen ihre Saison allzu exakt planen und aus Angst vor einer Überbelastung nur sehr wenige Rennen absolvieren. Ich denke, dass bei Vielen problemlos noch zwei, drei zusätzliche Rennen in ihrem Kalender Platz hätten.

 

 Trauen sie sich schlicht zu wenig zu?

Sie bereiten sich oft präzise auf ein einziges Grossereignis vor. Vielfach auf einen grossen, prestigeträchtigen Marathon. Diesem Ziel ordnen sie dann alles unter. Und mit seinen 17 Kilometern ist der Murtenlauf natürlich nicht mit den 42 Kilometern eines Marathonlaufes vergleichbar. Also denken Viele, der Murtenlauf sei keine gute Vorbereitung–was meiner Meinung nach nicht stimmt. Ich erinnere daran, dass Franziska Rochat-Moser 1997 den Murtenlauf-Rekord aufstellte und einen Monat später den Marathon von New York gewann. Heute absolvieren Topläufer wie Maja Neuenschwander und Jacques Krähenbühl nur sehr wenige Läufe. Ich will nicht sagen, dass das falsch ist, letztlich haben sie in ihrer Karriere ja gute Resultate vorzuweisen. Ich denke ganz einfach, dass sie pro Jahr noch ein, zwei gute Resultate mehr erzielen könnten.

 

 Ist es mitunter auch eine Frage des Geldes?

Wenn alle besten Schweizer teilnehmen möchten, würde es wohl knapp werden. Unser Budget für die Startgelder beträgt alles in allem 12 000 Franken. Es scheitert jedoch kaum einmal eine Teilnahme am Startgeld. Aber es ist klar, dass wenn wir wie vor zwei Jahren Läufer eines Kalibers eines Viktor Röthlin verpflichten wollen, das ausserhalb des Budgets geschehen muss. Dann müssen wir uns immer die Frage stellen, wie gross der Mehrwert für uns ist. Bei Röthlin beispielsweise entschieden wir uns für eine Verpflichtung, weil es seine ziemlich mediatisierte Abschiedstour war. Mit Tadesse Abraham hingegen wurden wir uns dieses Jahr nicht einig. Er ist nicht in Topform und ich denke nicht, dass uns sein Start allzu viel gebracht hätte.

 

 Ist es ein Problem, dass es immer mehr Läufe gibt?

Die Konkurrenz ist definitiv grösser geworden. Im September organisiert jetzt Viktor Röthlin noch einen Lauf, dabei gibt es bereits den Greifenseelauf und den Halbmarathon von La Côte. In den letzten Jahren gab es zudem noch den Post-Cup, bei dem den Schweizer Athleten das Geld regelrecht hinterhergeworfen wurde. Kein Wunder, genossen die Läufe dieser Serie bei vielen Priorität. Zwar gibt es den Post-Cup nun nicht mehr, aber wenn sich ein Sportler erst einmal an einen Jahresrhythmus gewöhnt hat, ändert er diesen nicht mehr so schnell.

 

 Gehört es zu Ihren Prioritäten, in den kommenden Jahren wieder mehr Schweizer Topläufer zu verpflichten?

Wir versuchen unser Bestes, aber es ist jetzt nicht so, dass es entscheidende Auswirkungen auf das Wesen des Murtenlaufs hat, ob uns das gelingt oder nicht. Doch vielleicht müssen wir tatsächlich mal wieder mit einem Topläufer langfristig planen und mit ihm abmachen, dass der Murtenlauf wirklich zu seinen Prioritäten zählt. Das würde den Lauf noch attraktiver machen. Bei mir persönlich hat sich die Liebe zum Murtenlauf beispielsweise durch die Jahr für Jahr spannende Frage entwickelt: Kann Markus Ryffel ein weiteres Mal gewinnen? Aber natürlich kommen uns bei solchen Ideen oft Olympische Spiele oder Welt- und Europameisterschaften in die Quere, die beim Formaufbau Priorität besitzen.

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