Untertitel: 100 Jahre Kollegium Gambach: Am Freitag feierte die Schule offiziell ihren runden Geburtstag
Autor: Von CAROLE SCHNEUWLY
40 Jahre habe sie mit dieser Schule verbracht, sagte Francisca Kaelin: als Schülerin, als Lehrerin, als Vorsteherin und schliesslich auch als Generaloberin der Ursulinerinnen, eine Funktion, in der sie sich bis heute mit der Schule verbunden fühle. In ihrer Festrede schöpfte sie aus den Tiefen ihrer Erinnerung. Sie sprach von der Disziplin, die sie als Schülerin erlebt habe, und von der Beziehung, die sie als Lehrerin und als Vorsteherin zu den Schülerinnen und Schülern hatte.
Durch den kürzlich beschlossenen Verkauf der Schule an den Staat hätten sie und ihre Mitschwestern auch einen Beitrag zur Zukunft von Gambach geleistet, so Francisca Kaelin. «Es fällt uns nicht leicht, unser Erbe zu verkaufen, aber wir tun es zum Wohl der Schüler.»
Nationalratspräsidentin sagt Danke
Viele Erinnerungen an das Kollegium hat auch Nationalratspräsidentin Thérèse Meyer-Kaelin: Sie sei als ehemalige Schülerin gekommen, um sich im Namen von Tausenden von Frauen bei den Ordensschwestern zu bedanken, die ihnen auf so mutige und weitsichtige Weise den Weg geebnet hätten. «Diese Schule war für mich eine Lebensschule», so Meyer-Kaelin in ihrer Ansprache.
Auch Erziehungsdirektorin Isabelle Chassot (selber eine Absolventin des Kollegiums Heilig Kreuz, das ebenfalls in diesem Schuljahr sein 100-jähriges Bestehen feiert) betonte die grossen Verdienste der Ordensschwestern. Sie zeigte auf, wie unterschiedlich verschiedene Generationen von Schülerinnen und – seit 1978 – von Schülern ihre Gymnasiumszeit erlebten. Gemeinsam sei indessen allen Phasen der Schule, dass diese sich immer bemüht habe, den jungen Menschen eine gute Allgemeinbildung zu vermitteln.
Erweiterung bis 2009?
Das Kollegium Gambach wolle «verantwortungsbewusste, umsichtige und kritische Staatsbürger» erziehen, sagte Rektor Jean-Pierre Bugnon. Er erinnerte daran, wie die Schule im Oktober 1905 mit 13 Schülerinnen den Betrieb aufgenommen hat, wie sie sich in den folgenden Jahren und Jahrzehnten entwickelte und vor welchen Problemen sie heute steht. Mit rund 660 Schülerinnen und Schülern stosse man an die Grenzen der räumlichen Kapazitäten, und der geplante Um- und Ausbau sei dringend nötig. Optimistisch hoffe er auf eine Einweihung im Jahr 2009, so Bugnon.
Abgerundet wurde die Feier durch Darbietungen von Schülerinnen und Schülern sowie des Kollegiumschors unter der Leitung von Jacques Berger.
