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Vierarmiger Oktopus operiert jetzt in Freiburg

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Gegen 1,5 Millionen Franken hat der OP-Roboter Da Vinci das Freiburger Daler-Spital gekostet. Seit Ende April wird damit operiert. Die Spitalleitung setzt auf die Technologie, obwohl Da Vinci deutlich höhere Operationskosten verursacht.

Der erste Operationsroboter, der in Freiburg im Einsatz steht, sieht aus wie ein Krake mit vier Armen. Er steht direkt am Operationstisch beim Patienten, bei der Patientin. Daneben: ein Computer mit einem zusätzlichen Monitor und in unmittelbarer Nähe schliesslich die Konsole, an der die Chirurgin sitzt und den Da Vinci bedient. So heisst der Roboter. Das 3-D-Bild liefert eine stark vergrösserte und hochaufgelöste Darstellung des zu operierenden Areals. Selbst feinste Strukturen wie Nerven und Gefässe sind gut zu erkennen.

Farshid Fateri ist Urologe und operiert unter anderem am Daler-Spital. In seinem Fachgebiet ist der Einsatz des Roboters, beispielsweise bei Eingriffen zur Entfernung der Prostata, anerkannt und etabliert. Aber nicht nur in der Urologie findet er Verwendung, sondern auch in der Viszeral- und Adipositas-Chirurgie sowie in der Gynäkologie. 

Roboter arbeitet nicht selbstständig

Für Fateri ist die Technik kein Neuland. Er hat bereits an anderen Spitälern damit operiert. Der Umgang mit Da Vinci will dennoch gelernt sein. Denn das Gerät arbeitet nicht selbstständig, also nicht wie ein vorprogrammierter Roboter. Er muss von einem erfahrenen Chirurgen bedient werden. Die korrektere Bezeichnung für den Da Vinci lautet darum eigentlich «Roboter-assistiertes Operationssystem».

Die Bewegungen, welche die Operateurin am Steuerhebel der Konsole ausführt, werden in Echtzeit auf die vier Da-Vinci-Arme übertragen, an deren Ende spezifische Operationsinstrumente angebracht sind. Allzu heftige Manipulationen gleicht Da Vinci automatisch aus. 

Viele Vorteile

«Die Arbeit mit dem Roboter ist nicht schwierig, aber gewöhnungsbedürftig», sagt Fateri. Denn im Unterschied zu den herkömmlichen Operationstechniken halte man die Instrumente nicht direkt in der Hand, man stehe in keiner haptischen Verbindung, und dadurch habe man auch kein körperliches Gefühl für die Textur, in die man vordringe.

Die Arbeit mit dem Steuerhebel habe dennoch viele Vorteile. Denn damit liessen sich die Operationsarme in jede erdenkliche Richtung bewegen.

Sie können, was keine menschliche Hand kann, rotieren und sich verdrehen.

Das sei vor allem in Körperregionen von Vorteil, die schwer zugänglich sind und wo Millimeterarbeit gefragt ist, sagt Fateri. Roboter-assistiertes Operieren sei für den Operateur zudem weniger ermüdend.

Gemäss Spitaldirektor David Queloz belegen Studien, dass Da Vinci eine schnellere Wundheilung garantiert, dass aufgrund des kleinen Einschnitts das Infektionsrisiko und postoperative Komplikationen minimiert sind, dass der Blutverlust kleiner ist, die Schmerzen nach der Operation geringer sind, die Genesung schneller erfolgt und damit der Spitalaufenthalt kürzer ausfällt.

Das 3-D-Bild liefert eine stark vergrösserte und hochaufgelöste Darstellung des zu operierenden Areals.
Themenbild Charly Rappo

Hohe Kosten

Da Vinci verursacht dennoch deutlich höhere Operationskosten als herkömmliche Operationsmethoden wie die ebenfalls minimalinvasive Laparoskopie. Dabei wird über einen kleinen Hautschnitt in den Bauchraum ein optisches Instrument mit Lichtquelle und Kamera eingeführt und über einen weiteren kleinen Schnitt die chirurgischen Spezialinstrumente.

Zu den Anschaffungskosten von rund 1,5 Millionen Franken kommen jährliche Unterhaltskosten sowie Kosten für die Instrumente. Wie Queloz betont, sind diese Kosten durch das stationäre Tarifsystem nicht abgedeckt.

Daher ist es unmöglich, mit Da Vinci rentabler zu sein als mit der Laparoskopie.

Das Daler-Spital muss die zusätzlichen Kosten somit durch Effizienz in anderen Leistungsbereichen abfedern. Zudem wartet es noch auf die Antwort des Freiburger Spitals HFR zur Frage, ob dieses den Roboter mitnutzen möchte. Schliesslich hofft Queloz künftig auch auf die deutschsprachigen Patientinnen und Patienten des See- und Sensebezirks, die bis anhin nach Bern gingen, um von Roboter-assistierten Operationen zu profitieren. 

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