Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Volley Düdingen im Playoff-Final mit dem Rücken zur Wand

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Düdingens Captain Elena Steinemann bei der Annahme.

Charles Ellena

Will Volley Düdingen weiter vom ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte träumen, braucht es heute einen Sieg gegen Neuenburg UC. Den letzten enttäuschenden Auftritt habe man verarbeitet und gehe gestärkt daraus hervor, gibt sich Captain Elena Steinemann kämpferisch. 

Volley Düdingen liegt in der Finalserie (best of 5) gegen Neuenburg mit 1:2 zurück und steht mit dem Rücken zur Wand. Eine weitere Niederlage am Donnerstagabend würde das Ende der Titelträume bedeuten. War nach dem beeindruckenden Sieg zum Auftakt der Serie die Zuversicht gross, dass die Power Cats den Titelverteidiger entthronen könnten, so haben sie zuletzt an Lockerheit und Aggressivität verloren. Wie das Team den letzten enttäuschenden Auftritt verarbeitet hat und warum die Düdingerinnen an einen weiteren Exploit glauben, erklärt Captain Elena Steinemann im Interview.

Elena Steinemann, die Ernüchterung nach der 0:3-Niederlage in Neuenburg war gross. Wie hat das Team diese Enttäuschung in den letzten Tagen aufgearbeitet?

Am Dienstagabend hatten wir eine längere Sitzung, bei der wir den Match nochmals angeschaut haben. Wir haben alle drei Spiele aufgearbeitet und die Unterschiede analysiert. Zudem haben wir die Statistiken der letzten 0:3-Niederlage und die Gefühle, die wir Spielerinnen während des Matchs hatten, verglichen. Das war sehr spannend.

Was hat dieser Vergleich zutage gefördert?

Es hat sich herausgestellt, dass wir Spielerinnen das Geschehen während des Matchs auf emotionaler Ebene als viel negativer empfunden haben, als es tatsächlich war. Die Statistiken haben zum Beispiel gezeigt, dass wir in der Annahme gar nicht so schlecht waren, wie wir alle das Gefühl hatten. Die Annahme war nicht perfekt, das nicht, aber sie war um einiges besser als im Match davor. Auf dem Platz haben wir es aber anders wahrgenommen, und das hat unser Verhalten negativ beeinflusst.

Trainer Dario Bettello ging nach dem Spiel direkt in die Garderobe, ohne wie üblich erst mit den Spielerinnen zu reden. Der Assistenztrainer hat die Spielerinnen dann hinterhergeschickt. Wie heftig ist die Schelte des Trainers ausgefallen?

Der Trainer war zu Recht ziemlich sauer, aber er blieb in der Kabine relativ reflektiert. Er brauchte uns nicht zusammenzustauchen, wir fühlten uns schon so alle mies. Der Coach hat aber auch nichts schöngeredet. Er hat klar angesprochen, wieso er enttäuscht ist und was er nun von uns erwartet. Wir haben uns alle ausgesprochen, wir haben die Niederlage verdaut und sind nun bereit für den nächsten Menügang.

Was müssen die Power Cats im vierten Akt besser machen, damit ihnen beim nächsten Gang nicht wieder der Bissen im Hals stecken bleibt?

Die Annahme war wie gesagt nicht so schlecht, dafür haben wir uns im Angriff wahnsinnig viele Fehler geleistet. NUC hat 60 Prozent seiner guten Annahmen nützen können, um zu punkten – wir nur 34 Prozent. Das war eine klar ungenügende Angriffsleistung von uns. Wir haben zu wenig Druck und zu viele Eigenfehler gemacht und wir haben uns zu oft für den falschen Pass oder den falschen Schlag entschieden. Da müssen wir aggressiver und cleverer agieren.

Wichtig ist auch, dass wir am Service mehr Druck machen. NUC ist in der Annahme nicht sattelfest, da müssen wir sie mehr in Bedrängnis bringen, damit sie ihrerseits weniger aggressiv angreifen können.

Im ersten Spiel gegen NUC hat Düdingen beinahe perfekt gespielt und alle überrascht. War dies im Nachhinein betrachtet vielleicht sogar kontraproduktiv?

Für uns war es im ersten Spiel wichtig, nach der ganzen Geschichte um die Finalqualifikation zu zeigen, dass wir verdient im Endspiel stehen. Wir haben befreit aufgespielt und eine aussergewöhnliche Leistung abgeliefert. Es ist aber unrealistisch zu glauben, dass man dieses Level über eine ganze Serie durchziehen kann. Wir müssen aufhören, uns selbst ständig an diesem ersten Spiel zu messen. Das macht keinen Sinn, da können wir nur ein schlechtes Gefühl bekommen. Es braucht kein perfektes Spiel von uns, um NUC zu bezwingen. Auch NUC hat seine Baustellen, und wenn wir die richtigen Knöpfe drücken, braucht es unsererseits keine Angriffsquote von über 50 Prozent. Dann reicht auch weniger zum Sieg.

So befreit wie im ersten Spiel hat Düdingen nicht mehr aufspielen können. Woran lag es?

Ja, diese Lockerheit ist uns abhandengekommen. Wir hatten vor dem letzten Match eigentlich ein sehr gutes Gefühl. Die Trainings waren super, die Stimmung war perfekt, und wir haben alle gespürt, dass etwas geht. Doch dann haben wir einen schlechten Start erwischt, gerieten 1:8 ins Hintertreffen und prompt ging unsere ganze Euphorie verloren. Auch im zweiten Satz, als wir 11:7 führten und das Gefühl hatten, jetzt sei uns der Befreiungsschlag gelungen, wurden wir danach überholt und verloren dadurch den Glauben an uns. So etwas muss man eben auch wegstecken können, das ist uns nicht gelungen.

Wie bringt man diese Lockerheit zurück?

Das ist eine gute Frage. Wir hören oft den gut gemeinten Ratschlag, wir sollen «einfach wieder befreit aufspielen». Das funktioniert nicht so einfach. Mit der Lockerheit ist es wie mit der Selbstsicherheit und der Courage. Man kann sich selbst nichts vormachen, entweder ist man selbstsicher und mutig oder man ist es nicht. Es sich einzureden, das funktioniert nicht.

Was können Sie als Captain dazu beitragen, dass das Selbstvertrauen zurückkehrt?

Wir wissen von allen Spielerinnen, was sie in den Momenten, in denen es nicht so gut läuft, brauchen. Das haben wir schon im Januar während unserer ersten Baisse im Team ausgearbeitet. Ich versuche, auf die einzelnen Spielerinnen einzugehen und ihnen Selbstvertrauen zu geben. Die eine braucht ein paar taktische Tipps, die andere einfach eine Hand auf dem Rücken. Ich versuche, allen das Gefühl zu vermitteln, dass wir füreinander da sind und dass wir einander vertrauen können. Für mich als Captain ist das eine sehr dankbare Aufgabe.

Düdingen steht mit dem Rücken zur Wand. Spüren Sie einen besonderen Druck deswegen?

Wenn du weisst, dass es um alles oder nichts geht, dann ist das immer eine besondere Situation, die natürlich auch mit Druck verbunden ist. Entscheidend ist, wie wir die Aufgabe anschauen und angehen. Wenn wir uns darauf konzentrieren, dass es nach zwei verpassten Chancen die letzte Möglichkeit ist, dann setzen wir uns selbst unter negativen Druck. Wenn wir das Spiel vom Donnerstag als weitere Chance sehen, um nochmals «all in» zu gehen und allen zu beweisen, was wir können, dann ist es eine positive Motivation. NUC ist ein guter Gegner, gegen den Titelverteidiger kann man verlieren. Es gibt aber unterschiedliche Gefühle, mit denen man aus einer Niederlage herausgehen kann. Schlimm wäre es, wenn wir nach dem Spiel das Gefühl haben müssten, nicht alles versucht zu haben, um zu gewinnen.

Das Spiel am Donnerstag gegen Neuenburg wird das letzte Heimspiel der Saison sein. Welche Gefühle löst das bei Ihnen aus?

Einerseits habe ich den Eindruck, dass die Saison schon relativ lange dauert. Es war eine bewegte Zeit, auf emotionaler Ebene ist viel passiert, Corona und die ständige Gefahr vor Quarantäne und die Spielverschiebungen haben viel Energie geraubt. Deshalb bin ich nicht traurig, dass die Saison zu Ende geht. Und dann stehe ich wieder auf dem Platz und merke während den Spielen, dass ich noch mehr will. Ich hoffe, dass wir die Saison noch zu einem guten Ende bringen können. Wir haben das ganze Jahr über so viel Zeit, Ressourcen und Emotionen investiert. Jetzt im Final zu stehen, ist eine tolle Sache, darauf sind wir auch ein bisschen stolz. Aber wenn man so weit gekommen ist, dann will man auch den Titel.

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema