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Vom Kornspeicher zum Dorfmuseum

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Vom Kornspeicher zum Dorfmuseum

Wünnewiler Ferienpässler berichten über eine Sehenswürdigkeit in ihrem Dorf

Der ehemalige Pfrundspeicher im Dorf Wünnewil wurde 1972 als Museum eingerichtet. Früher diente das Gebäude zur Lagerung von Getreide, heute kann man darin landwirtschaftliche Ausstellungsstücke bewundern.

Zu Beginn der Siebzigerjahre hatte die Pfarreiversammlung von Wünnewil das Todesurteil über den alten Pfrundspeicher gesprochen. Das Gebäude sollte abgebrochen werden, um einem Neubau Platz zu machen. Nicht alle Wünnewiler waren mit diesem Entscheid einverstanden; sie wollten das alte Gebäude retten.

Verschiebung von der Hauptstrasse an den Pfrundweg

Auf Initiative von Peter Boschung, Arzt in Flamatt, wurde eine Speichergesellschaft gegründet. Das jüngste Mitglied der Gesellschaft war damals Markus Perler aus Elswil. Er ist heute Präsident der Museumskommission.

Die Gesellschaft sammelte Geld für die Rettung des Speichers. Am 18. März 1972 war es so weit: Das Gebäude wurde von der Hauptstrasse an den Pfrundweg versetzt. Der Speicher wurde an seinem alten Standort abgedeckt, mit einem Kran auf einen Tiefgangwagen verladen und wegtransportiert. Am neuen Standort war das neue Fundament schon vorbereitet. Unterwegs drohte die schwere Ladung einmal umzukippen, und man musste befürchten, dass der Speicher für immer verloren sei.

Der ehemalige Speicher wurde noch im Herbst des gleichen Jahres als Museum eingerichtet. Markus Perler machte gestern für die Ferienpass-Jugendlichen eine Sonderführung durch das Museum und erzählte viel Interessantes aus der Geschichte des Gebäudes.

Für den Lebensunterhalt des Pfarrers

Der Speicher wurde 1733 erbaut, ist aber heute noch stabil und gut erhalten. Er gehörte zum Pfrundgut der Pfarrei Wünnewil, aus welchem der Pfarrer früher einen Teil seines Lebensunterhalts bezog. Eine lateinische Inschrift ziert die Frontseite. Sie lautet: «Corrige Praeteritum/Praesens rege/Cerne Futurum» (Verbessere Vergangenes/Die Gegenwart halte im Griff/Blick in die Zukunft). Eine andere Inschrift weist auf den Baumeister und eine weitere auf den Eigentümer, das Augustinerkloster in Freiburg, hin. Bis 1849 hatte dieses Kloster das Patronatsrecht über die Kirche von Wünnewil; dies bedeutet z. B. dass es bei der Wahl eines neuen Pfarrers mitbestimmen konnte.

Landwirtschaftliche Geräte

Im ersten Stock des Speichers, wo früher die Getreidekästen angebracht waren, zeigte Markus Perler auf Fotos, wie früher auf einem Bauernhof gearbeitet wurde. Die Geräte, die man auf den Bildern sieht, sind auch ausgestellt: z. B. ein alter Pflug, eine Egge, eine Walze aus Holz und verschiedenste Hilfsmittel für die Ernte. Auch die verschiedenen Getreidesorten (Weizen, Hafer, Gerste und Roggen) werden vorgestellt. Im gleichen Raum ist auch eine Werkstatt mit altem Handwerkzeug eingerichtet. Markus Perler demonstrierte einen Psigg-Esel. Dieses Gerät diente zur Bearbeitung von Holz oder zum Feilen und Schleifen.

Im zweiten Stock wird ein früherer, ländlicher Haushalt gezeigt. Ausgestellt sind alte Möbel und Geschirr; z. B. ein Sekretär mit Geheimfach, ein Butterfass, eine mit Wasser betriebene Waschmaschine von 1920, Waschladen und weitere Utensilien für den Waschtag. Der Turmhahn der alten Kirche, die 1968 abgebrochen wurde, bewacht den Zugang zum oberen Raum.
Während mehr als 30 Jahren hat die Familie Franz Baumeler die Abwartsdienste im Museum wahrgenommen. Dazu gehörte auch die Pflege des herrlichen Blumenschmuckes auf den drei Lauben. Vor rund einem Jahr übergab sie dieses Amt an Sigrist Peter Braun. Als Dank für ihre Dienste wurde der Familie Baumeler ein Schlüssel zum Museum überlassen.

Das Museum ist jeweils am Tag des Wünnewiler Dorfmarktes offen. Für Besuche ausserhalb dieses Tages melde man sich bei Markus Perler, Elswil, Präsident der Museumskommission, Tel. 026 496 23 20.
Die Reportage über das Dorfmuseum von Wünnewil wurde im Rahmen des Ferienpasses Wünnewil-Flamatt geschrieben. Die Ferienpässler Anja Durret, Karin Maury, André Perler und Matthieu Rüttimann wurden von FN-Redaktor Anton Jungo begleitet. FN

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