Es sei wichtig, sich in den verbleibenden Spielen der Masterrunde noch einen Platz in den Top 3 zu sichern, hatte Düdingens Trainer Thomas Zwahlen im Vorfeld der Partie vom Samstag gesagt. Nicht zuletzt, um im Viertelfinal der Playoffs Uni Neuenburg aus dem Weg zu gehen. Denn während er gegen alle anderen Teams ein Rezept gefunden habe, wisse er noch nicht, wie genau dieses Neuenburg zu knacken sein.
Und dann das: 9:4 fegten die Düdinger am Samstag ihren vermeintlichen Angstgegner vom Eis. «Neuenburg hatte Glück, dass das Resultat nicht zweistellig ausfiel», sagt Zwahlen nicht ohne Stolz. «Es scheint, als hätten wir nun doch ein probates Mittel gegen die langen Pässe gefunden, mit denen Neuenburg den Spielaufbau betreibt.» Zwahlen liess einige Spieler quasi als Scheibenwischer agieren, um die langen Zuspiele abzufangen–mit Erfolg.
Düdingen liess sich auch nicht davon aus dem Konzept bringen, dass der ehemalige Gottéron-Junior Juris Zandovskis Neuenburg in der 9. Minute in Führung brachte. Kurz vor und unmittelbar nach der ersten Drittelspause sorgten die Gäste für die entscheidende Wende. Michel Zwahlen war eine halbe Minute vor Ende des ausgeglichenen Startdrittels für den Ausgleich besorgt. «Und zu Beginn des Mitteldrittels hat Neuenburg dann kurz geschlafen», sagt Zwahlen. So brachte nach 28 Sekunden Jonas Braichet die Bulls in Führung. Und nur acht (!) Sekunden später erzielte Simon Perdrizat das 3:1. «Nach diesem Doppelschlag ging den Neuenburgern ein bisschen der Schnauf aus. Wohl auch, weil sie nur mit zwei Linien spielten», so Zwahlen. Im extrem dünnen Kader der Mannschaft von Gil Montandon machen sich einzelne Ausfälle sofort bemerkbar. Jedenfalls liess Düdingen anschliessend nichts mehr anbrennen und erhöhte das Skore kontinuierlich. Und dies ohne den torgefährlichen Sandro Abplanalp, der aus beruflichen Gründen fehlte.
Verletzungssorgen
Überhaupt konnte auch Zwahlen für einmal nur mit drei Linien spielen lassen. Und als Braichet (Adduktoren) und Kilian Roggo (Knie) während des Spiels auch noch ausfielen, sogar nur noch mit zweieinhalb. Die beiden Stürmer sind für das Heimspiel vom Mittwoch gegen Star Lausanne fraglich, so dass die Verletztenfront Zwahlen doch allmählich Sorgen bereitet. Beispielsweise weiss er noch nicht, wie lange der erfahrene Center Philipp Fontana ausfällt. «Es hängt davon ab, ob die Hand gebrochen ist oder nicht.»
17-jähriger Debütant im Tor
Nichts mit Verletzungen zu tun hatte die Tatsache, dass am Samstag erstmals Damian Guggisberg das Tor Düdingens hütete. Der erst 17-jährige ehemalige U17- und U16-Nationalspieler ist dritter Goalie bei Gottérons Elite-A-Junioren und spielt mit SenSee bei den Elite-B. «Er hat einfach einmal eine Chance verdient», begründet Zwahlen den Entscheid. «Ausserdem brauche ich im Hinblick auf die Playoffs drei Torhüter», so der Trainer, der grundsätzlich mit der Leistung des 17-jährigen Senslers zufrieden ist. «Er hat nicht bei allen Gegentoren die beste Figur abgegeben, wie er selber weiss. Aber er hat auch viele gute Aktionen gezeigt, so dass ich grundsätzlich sehr zufrieden bin.»
Bis zu Playoffbeginn verbleiben noch vier Runden. Vier Runden, in denen für Düdingen noch alles möglich ist. Der Rückstand der viertklassierten Sensler auf Leader Morges beträgt nur gerade drei Punkte. Es kündigt sich also eine heisse Schlussphase dieser Masterrunde an.
Neuenburg – Düdingen 4:9 (1:1, 2:6, 1:2)
212 Zuschauer–SR: Fabre
Tore:9. Zandovskis (Fleuty) 1:0. 20. (19:29) Zwahlen (Sassi) 1:1. 21. (20:28) Braichet (Sassi) 1:2. 21. (20:36) Perdrizat (Bürgy) 1:3. 27. K. Roggo (Rigolet, Hezel) 1:4. 28. Fleuty (Zandovskis, Baruchet) 2:4. 29. Ayer 2:5. 30. Perdrizat (Hezel, Rigolet) 2:6. 35. Kolly (Gay, Langel) 3:6. 36. Catillaz (Sassi) 3:7. 42. Dousse (Perdrizat) 3:8. 42. Dozin (Baruchet) 4:8. 50. Catillaz (Hezel) 4:9.
Strafen:5×2 Min. gegen Neuenburg, 6×2 Min. gegen Düdingen.
Neuenburg: Wildhaber (29. San Vincente); Kolly, Pelletier, Dozin, Baruchet, Wuilleret; Gay, Zandovskis, Gnädinger, Fleuty, Langel, Jacot, Beutler.
Düdingen:Guggisberg; Progin, Zwahlen, Hezel, D. Roggo, Hayoz, Rigolet, Bertschy; Catillaz, Spicher, Dousse, Jamusci, Bürgy, Sassi, Braichet, K. Roggo, Perdrizat, Ayer.
Rangliste (alle 6 Spiele):1. Forward Morges 62. 2. Franches-Montagnes 61. 3. Sion-Nendaz 61. 4. Düdingen 59. 5. Uni Neuenburg 54. 6. Star Lausanne 38.
