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Vor der Abstimmung wurde die neue Kläranlage Pensier der Bevölkerung präsentiert

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Mehr Abwasser, strengere Umweltnormen und weniger Geruchsemissionen: Nach 30 Jahren Betrieb steht für die Kläranlage in Pensier eine Modernisierung an. Über den Investitionskredit werden zehn Gemeinden abstimmen.

«Die Abwasserreinigungsanlage in Pensier entspricht nicht mehr den heutigen Normen», sagte Ingenieur Norbert Wicht am Mittwoch in Courtepin. Am Infoabend stellte er den geplanten Um- und Neubau der rund 30 Jahre alten ARA vor. Am 26. September werden die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger in zehn Gemeinden an der Urne entscheiden, ob sie den Investitionskredit von 46 Millionen Franken, inklusive Mehrwertsteuer, bewilligen oder nicht. Es sind dies im Seebezirk Courtepin, Gurmels und Misery-Courtion sowie im Saanebezirk Avry, Belfaux, Corminboeuf, Givisiez, La Brillaz, La Sonnaz und Prez. Zusammengeschlossen sind diese Gemeinden im Verband für die Gewässerbewirtschaftung der Gemeinden im Einzugsgebiet der Sonnaz und der Crausaz (AESC). Damit dieser das Projekt fortführen kann, braucht es an der Urne eine doppelte Mehrheit, also eine Mehrheit der Stimmberechtigten wie auch eine Mehrheit der Mitgliedsgemeinden. Am Infoabend gab es ein paar Verständnisfragen zum Projekt, aber keine Kritik.

«Es ist wichtig, dass wir die Normen für die Kläranlage einhalten», sagte Thomas Chappuis, Vizepräsident des Gemeindeverbands und Gemeinderat von La Brillaz, vor rund 25 anwesenden Bürgerinnen und Bürgern. Das gereinigte Abwasser fliesse in den Schiffenensee. Um die Natur möglichst wenig zu belasten, seien die Umweltstandards verschärft worden, so Norbert Wicht. So dürften nur noch 0,2 Milligramm Phosphat pro Liter gereinigtes Abwasser in den See eingeleitet werden. Vorher seien es 0,8 Milligramm gewesen.

Kapazitätsgrenze erreicht

Zudem fehlt in der heutigen ARA eine Reinigungsstufe, welche Mikroverunreinigungen behandelt. Dies sind kleinste Rückstände beispielsweise von Medikamenten oder Kosmetikprodukten. Diese sind für Tiere und Pflanzen in Gewässern schädlich. Gemäss der Gewässerschutzverordnung müsse die Kläranlage aufgerüstet werden. In Pensier werde deshalb eine sogenannte Ozonung eingebaut mit nachgeschaltetem Sandfilter zum Herausfiltern der Abbauprodukte, so Norbert Wicht. Die Ozonung sei am wirtschaftlichsten und habe einen geringeren Platzbedarf als andere Verfahren.

Mit dem Um- und Neubau bereitet sich der Gemeindeverband auch auf eine Zunahme der Bevölkerung und der Betriebe im Einzugsgebiet vor. Schon heute reiche die Kapazität der Anlage nicht mehr aus, sagte der Ingenieur. Anfang der 1990er-Jahre sei die Kläranlage gebaut worden für eine Kapazität von 30’000 Einwohnergleichwerten. Derzeit reinige sie jedoch das Abwasser von 34’000 Einwohnergleichwerten. Die umgebaute ARA solle eine Kapazität von bis zu 50’000 Einwohnergleichwerten haben und damit genug für die nächsten 30 Jahre. Bereits einberechnet sei eine Reserve von circa 15 Prozent als Spielraum für eine eventuell stärkere demografische Entwicklung.

Mehr Strom produzieren

Die Energieproduktion auf dem Gelände der ARA möchte der Gemeindeverband ausbauen. Bereits heute wird das aus der Schlammbehandlung gewonnene Klärgas zur Produktion von Strom und Wärme genutzt. Jedoch wird bereits heute deutlich mehr Energie produziert, als die Kläranlage für ihren Betrieb benötigt. Zwei Millionen Kilowattstunden Strom seien im vergangenen Jahr erzeugt worden. «Fünfmal mehr als benötigt», sagte Norbert Wicht. Mit der neuen ARA erwarte der Gemeindeverband eine Zunahme der Stromproduktion um eine Million Kilowattstunden. Auf dem Dach sind nämlich Photovoltaikanlagen vorgesehen.

Den überschüssigen Strom speist die ARA derzeit in das Netz eines Stromversorgers ein. «Für diesen Strom erhalten die Gemeinden aber immer weniger Geld», so der Ingenieur. Deshalb könnte die ARA versuchen, ihren Strom direkt an andere Abnehmer zu verkaufen, zum Beispiel die Micarna.

Die durch den Betrieb gewonnene Wärme nutzt die ARA bisher ausschliesslich selbst. Im Winter sei die Anlage in puncto Wärme sogar autonom, müsse also keine Wärme extra erzeugen. Die Wärme und auch das Gas aus der Abwasserverarbeitung könnte die ARA an andere Verbraucher weitergeben via ein Gas- oder Fernwärmenetz, so der Ingenieur. Wenn die Micarna auf dem ARA-Gelände eine Anlage errichten sollte, um Tierblut in Blutmehl und Federn der Hühner in Federmehl umzuwandeln, könnte die Wärme der ARA auch bei diesem Prozess verwendet werden. Diese Optionen seien aber nicht Bestandteil des Investitionskredits, weil die damit verbundenen Kosten nicht nur vom Gemeindeverband zu tragen wären.

Weniger Lärm und Geruch

Parallel zur Modernisierung der Anlage möchte der Gemeindeverband sie auch ökologisch und optisch aufwerten. Die Einhausung der Anlage soll Lärm- und Geruchsemissionen für die Nachbarschaft in Pensier vermeiden. Da die ARA sich unterhalb des Strassenniveaus befindet, werde die Kläranlage trotz mehrstöckigem Neubau von der Hauptstrasse aus nicht zu sehen sein, versicherte der Ingenieur. Ausnahme sei ein Konferenzraum im obersten Stockwerk. Die neue Beleuchtung solle insektenfreundlich sein und Lichtemissionen reduzieren.

Der Neubau der ARA Pensier wird unterhalb des Strassenniveaus liegen – mit Ausnahme des Konferenzraums.
zvg

Wenn der Investitionskredit von den Stimmberechtigten genehmigt wird, rechnet Norbert Wicht mit einer öffentlichen Auflage des Projekts im März, einem Baustart im September 2022 und der Fertigstellung Ende 2025 oder Anfang 2026.

Brücke

Die Kläranlage soll die Umfahrung von Pensier nicht behindern

Auf dem Lageplan, der am Infoabend präsentiert wurde, war ein orangefarbener Streifen zu sehen, der sich durch die ganze ARA zieht: «Das ist das Trassee der Umfahrungsstrasse von Pensier», erläuterte Ingenieur Norbert Wicht. Die Strasse würde als Brücke über der Anlage verlaufen. Die ARA und die Umfahrung würden unabhängig voneinander realisiert werden, antwortete der Ingenieur auf die Frage einer Bürgerin. Da der Kanton die Umfahrung nicht als prioritär einstuft, könnte der Bau der Brücke erst in 25 Jahren aktuell werden. Damit jedoch die ARA diesem Projekt nicht im Weg steht, sei der mögliche Verlauf der Umfahrung bei der Planung berücksichtigt worden. «Der Neubau hält einen Abstand von 20 Metern zur Brücke ein», so der Ingenieur. Die alten, nicht mehr benötigten ARA-Gebäude werden nicht abgerissen. «Wenn wir sie abreissen würden, dürften wir die frei gewordene Fläche nicht mehr bebauen wegen der Nähe zur Brücke.» jmw

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