Wälder bei Molasseklippen als Biotope der Zukunft 

Der Botanische Garten der Universität Freiburg hat eine Studie über Wälder am Rand von Molasseklippen veröffentlicht. Sie können eine Vorstellung davon vermitteln, wie die zukünftigen Wälder aussehen werden.  

Fachleute des Botanischen Gartens der Universität Freiburg haben in der Fachzeitschrift «Global Change Biology» eine Studie veröffentlicht. Sie befasst sich laut einer Mitteilung mit südexponierten Wäldern am Rand von Molasseklippen. Von diesen Klippen befinden sich einige im Kanton Freiburg. Sie bieten ein bemerkenswertes Biotop für die Artenvielfalt. Das Mikroklima der Molasseklippen ähnelt dem, was der Mensch im Zuge des Klimawandels erwarten kann. Konkret gesagt: Es vermittelt eine Vorstellung davon, wie die Wälder der Zukunft aussehen könnten. 

Mithilfe von Datenloggern und Vegetationsanalysen haben die Forschenden das Mikroklima der Wälder am Rand der Klippen gemessen und mit dem der umliegenden Wälder verglichen. Die Ergebnisse zeigten ein signifikant wärmeres, trockeneres und schwankendes Mikroklima, heisst es. Das bedeutet, die durchschnittliche Bodentemperatur im Sommer ist bis zu 3,7 Grad Celsius wärmer. Der Boden trocknet ausserdem zu 83 Prozent schneller aus. Zudem stellte die Studie fest, dass es starke tägliche und jahreszeitliche Schwankungen gibt. Das hat einen direkten Einfluss auf die Vegetation. Sie ermöglichen seltenen Pflanzen- und Baumarten, im Mittelland Zuflucht zu finden.

Diese Studie hat zwei Auswirkungen. Sie ermöglicht es, die Molasseklippen als bemerkenswerte Biotope für die Biodiversität hervorzuheben. Der Kanton Freiburg besitzt laut der Mitteilung einige der schönsten Klippen des Mittellands, zum Beispiel in der Saane-Schlucht. Es handelt sich dabei um ein wichtiges Naturerbe. Ausserdem können diese Wälder am Rand der Klippen als Modell für die zukünftigen Wälder dienen. Sie zeigen ähnliche mikroklimatische Bedingungen auf, wie sie mit dem Klimawandel zu erwarten sind.