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Warum das Jugendskilager Schwarzsee nach 54 Jahren in der Krise steckt

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Sinkendes Interesse und immer weniger Schneesicherheit: Das Jugendskilager Schwarzsee war über 50 Jahre lang ein Erfolgsmodell für die Freizeitgestaltung vieler Deutschfreiburger Jugendlichen. Die Lagerleitung macht mehrere Gründe geltend, warum sich dies geändert hat.

Mit Gleichaltrigen Skifahren lernen, neue Sprünge auf dem Snowboard üben, abends das Lagerleben im Haus der Jugend am Schwarzsee geniessen und die Festtage in einer lustigen Runde erleben – für all das war das Jugendskilager während 54 Jahren ein steter Garant. Bis zur Corona-Pandemie waren die zweimal 76 Plätze jeweils innert Kürze nach der Ausschreibung ausgebucht. Die ältere Gruppe (das «grosse» Lager) war jeweils zwischen dem 26. und 31. Dezember im Lager, die jüngeren (das «kleine» Lager) vom 31. Dezember bis zum 5. Januar. Die Verantwortung hat ein Trägerverein inne, der von der Jubla unabhängig ist. Jedoch sind viele Teilnehmende und Mitglieder der Leitung auch in der Jubla aktiv.

Das Leitungsteam setzt sich jeden Sommer zusammen, um ein neues attraktives Lager zusammenzustellen.
Archivbild zvg

Zwei Ausfälle durch Corona

Während der Pandemie fiel das Lager zweimal aus: 2020 komplett, während die Lagerleitung für 2021 noch hoffnungsvoll darauf hingearbeitet hatte, dass der Anlass stattfinden kann – um es dann absagen zu müssen, weil die Verantwortung zu gross war. Diese Lücke habe dem Jugendskilager geschadet, erzählt Vanessa Shala, Mitglied des sechsköpfigen Leitungsteams.

Zurück zur Normalität ging es mit dem Ende der Pandemiemassnahmen für das Lager nämlich nicht. Die Anzahl der Anmeldungen sei für das Lager 2022 deutlich zurückgegangen. «Einige Zimmer im Haus der Jugend blieben leer, und im Aufenthaltsraum wurde am Abend für weniger Juskila-Freunde der Tisch gedeckt», erzählt sie: 

Doch wir hatten unsere Lager zurück, und wer dabei war, hatte sich tierisch gefreut.

Verköstigung der Lagerteilnehmerinnen und -teilnehmer.
Archivbild zvg

Grüne Weihnachten

Neben der sinkenden Teilnehmerzahl gab es ein anderes Problem. Die Schneeverhältnisse am Schwarzsee wurden immer schlechter. Die Lagerleitung habe sich angepasst, erzählt das Lagerleitungsmitglied. «Das grosse Lager hatte den Plausch auf Eispisten, und das kleine Lager genoss ein Alternativprogramm.» Man sei sich bewusst geworden, dass man wohl in der Vergangenheit einfach Glück mit dem Wetter gehabt habe.

Jahrelang hatte das Jugendskilager Glück mit dem Wetter und konnte das Wintersportprogramm durchziehen.
Archivbild zvg

«Die letzten Jahre stiessen wir immer auf grüne Weihnachten an.» Doch sei es regelmässig vorgekommen, dass es nachts geschneit habe und am nächsten Morgen der Schnee «wie aus dem Nichts» da gewesen sei. Letztes Jahr aber sei es so warm gewesen, «dass die Kinder und Jugendlichen auf dem grünen Rasen draussen Fussball spielten».

Weniger bekannt

Zudem kämpft der Verein damit, dass das Jugendskilager nicht mehr wie selbstverständlich bei den Kindern und Jugendlichen ein Begriff ist, wie dies Jahre zuvor der Fall war. In den letzten zwei Jahren hätten grosse Jahrgänge ihr letztes Lager besucht. Mittlerweile seien sie zu alt, um teilnehmen zu können, oder seien zum Leitungsteam gestossen: 

Und bei den Jüngeren ist das Lager nicht mehr wirklich bekannt.

Das heisst für das Team, dass es mehr Aufwand betreiben muss, um die Lager zu bewerben. «Ich denke schon, dass nach wie vor Kinder und Jugendliche mit dem Lagervirus befallen sind. Es scheint nun einfach weniger ansteckend zu sein.»

Die zur Verfügung stehenden Plätze waren in früheren Jahren jeweils immer in Windeseile besetzt.
Archivbild zvg

Freude schenken

Vanessa Shala ist seit der dritten Klasse dabei (siehe Kasten). Seit 2019 geniesst sie die Lager als Lagerleiterin, zusammen mit einem ganz tollen Team, wie sie sagt. Dieses habe trotz aller Hürden die Motivation nicht verloren. Auf die Frage, was die Gruppe antreibt, sagt sie: «Das zu beschreiben ist schwierig. Kennen Sie den Moment, wenn Sie realisieren, dass Sie jemandem eine Freude bereiten können?» Den Kindern und Jugendlichen etwas Zeit zu schenken voller Spass, lautem Lachen, grossartigen Erlebnissen, neuen Freundschaften und zahlreichen Abenteuer. «Etwa genauso ist das im Juskila», fasst die Schmittnerin zusammen.

Das 35-köpfige Leitungsteam sei gut eingespielt. Sobald der Sommer vorbei sei, nehme es mit Freude die Arbeit auf, um ein vielseitiges und kreatives Lager auf die Beine zu stellen. «Eines, das fägt!», sagt sie. Momentan mache sich die Lagerleitung deshalb keinerlei Gedanken darüber, das Winterlager trotz aller Schwierigkeiten aufzugeben.

Weitere Infos und Anmeldung: www.jugendskilager.ch

Im Jugendskilager sind schon viele Freundschaften entstanden.
Archivbild zvg

Ein echter Fan

Ein echter Fan

Vanessa Shala ist ein riesengrosser Jugendskilager-Fan. Sie habe ihre wertvollsten Snowboardlehrstunden im Lager erlebt, sagt sie. «Ich bin seit der 3. Klasse dabei.» Sie könne sich erinnern, dass sie einmal ein Lager ausfallen lassen musste wegen einer Knieverletzung. «Ich wollte mit Krücken ins Lager gehen, ob ich Snowboarden konnte oder nicht, war mir damals egal. Hauptsache ich durfte dabei sein», erzählt sie. Allerdings habe ihr ihre Mutter dann einen Strich durch die Rechnung gemacht und es ihr nicht erlaubt.

Vanessa Shala ist seit der dritten Klasse beim Jugendskilager dabei, erst als Teilnehmerin, jetzt als Mitorganisatorin.
Archivbild zvg

Sowieso sei der Zweck des Jugendskilagers trotz des Namens nicht auf den Wintersport begrenzt. «Manche unserer Teilnehmenden kommen, um neue Leute kennenzulernen.» Andere freuten sich über die Abendprogramme oder vermissten das Lagerleben. Und sie ergänzt mit einem Lachen:

Und Schläckzüg im Lädeli kaufen zu gehen, fägt eben auch!

Viele Erinnerungen

«Ich denke, mich verbinden ganz viele Freundschaften mit diesem Lager», sagt die 23-Jährige. Es sei für alle Teilnehmenden eine schöne Auszeit vom Alltag. «Beim Betreten des Hauses kommen sehr viele Erinnerungen hoch, und es ist wie eine Sucht, noch mehr Lagererlebnisse sammeln zu dürfen.» Wie ihr gehe es vielen «Virusbefallenden», sie können nicht loslassen, so nach dem Motto «Jitz büni ja scho so lang debi, iz mussi o nüme höre».

Es sei nicht nur eine gute Zeit mit guten Leuten, es sei sehr viel mehr, sagt sie mit Überzeugung. Das spüren auch die Teilnehmenden. «Das Lager hat schon viele Wunder bewirkt. Es stossen ganz viele Kinder und Jugendliche mit ähnlichen Interessen aufeinander, die sich in dieser Woche dann oft zu Freundschaften entwickeln.» Ende der Woche gingen sie wieder nach Hause. «Meistens todmüde, aber definitiv mit einem weinenden Lächeln.» im

Das Jugendskilager findet immer im Haus der Jugend in Schwarzsee statt.
Bild zvg

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