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Warum die Stadt Freiburg die Billettsteuer abschafft

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Was viele grosse Schweizer Städte schon vor zwanzig Jahren machten, tut nun auch die Stadt Freiburg: Sie erhebt künftig keine Billettsteuer mehr. Sie verliert damit gut eine Million Franken Steuereinnahmen im Jahr.

Wer in der Stadt Freiburg ins Kino, ins Theater, an ein Basketballspiel geht oder Lotto spielt, zahlt mit dem Eintritt und der Lottokarte auch eine Billettsteuer. Die Veranstalter liefern diese Steuer dann der Gemeinde ab. Jedenfalls bisher. 

Der Freiburger Generalrat hat am Montagabend beschlossen, dies zu ändern: Auf den Vorschlag von Generalratsmitgliedern aus den Parteien FDP, SVP, Mitte, GLP und Grüne hin wird die Billettsteuer abgeschafft.

Die Steuer hat der Stadt Freiburg bisher jedes Jahr rund 920’000 Franken in die Gemeindekasse gespült. Der Gemeinderat geht davon aus, dass es künftig sogar gut eine Million Franken gewesen wären, da das Stadion des Eishockeyclubs Gottéron nach der Sanierung und dem Ausbau nun über mehr Plätze verfügt. 

«Positive Auswirkungen»

«Klar fällt dieser Steuerausfall nun mit der Pandemie in eine finanziell schwierige Situation», sagte Julien Vuilleumier von den Grünen. «Aber die positiven Auswirkungen wiegen diesen Ausfall bei weitem auf.»

Denn wie SVP-Sprecher Pascal Wicht sagte:

Wir hoffen, dass sich dies für das Publikum auszahlt und die Eintrittspreise sinken werden.

Die Kinos Arena und Cinemotion sowie der Zirkus Knie haben das auf jeden Fall versprochen. Gottéron hingegen wird an seinen Preisen festhalten.

Administrativer Aufwand

Isabelle Sob, Sprecherin der Mitte-GLP-Fraktion, betonte, dass die Billettsteuer auch einen grossen administrativen Aufwand bedeute – gerade für kleine Veranstalter. «Und sie macht die Stadt als Veranstaltungsort für nationale und internationale Organisatoren unattraktiv.» 

Die bürgerlichen Parteien kritisieren seit langem, der Steuersatz in der Stadt Freiburg sei zu hoch und die Gemeinde nehme zu viel Geld ein. «Wenn wir nun die Billettsteuer abschaffen, hat die Stadt immer noch genug Geld zur Verfügung», sagte Sob denn auch. «Sie hat in den letzten Jahren genügend Reserven geschaffen.»

David Krienbühl von der FDP freute sich darüber, dass die Stadt eine Steuer abschafft. «Wir haben die dafür nötigen Mittel», sagte er. «Und es ist ein extrem positives Zeichen gegenüber den Akteuren aus dem Kultur- und Sportbereich, die unter der Pandemie enorm gelitten haben.»

CSP gegen Abschaffung

Nur eine einzige Fraktion wollte die Billettsteuer erhalten: Mitte links – CSP. «Wir sind mit dieser Vorlage gar nicht zufrieden», sagte Gérald Collaud: «Da geht der Stadt Geld verloren.» Mit der Billettsteuer hätten vor allem grosse Veranstalter wie Gottéron und die Kinos die Kassen der Stadt gefüllt. «Damit konnten wir die kleinen Veranstalter subventionieren.» 

Zudem habe die Billettsteuer dazu beigetragen, dass auch Leute, die nicht in der Stadt wohnten und Steuern zahlten, ihren Teil an die städtische Kultur und den Sport beitrugen, indem sie mit dem Eintrittsticket eben die Billettsteuer bezahlten, sagte Collaud. Das gehe mit der Abschaffung der Billettsteuer verloren.

Doch die grosse Mehrheit des Stadtparlaments ging auf diese Argumente nicht ein und beschloss mit 61 gegen 7 Stimmen, die Billettsteuer abzuschaffen.

Zahlen und Fakten

So viel Billettsteuern lieferten die einzelnen Institutionen ab

Die Billettsteuer hat der Stadt Freiburg im Jahr 2019 – also vor der Pandemie – 918’000 Franken eingebracht. Der grösste Brocken stammte von den Kinos: Sie lieferten rund 376‘400 Franken ab. Aus dem Sportbereich kamen 258’400 Franken, von Lottos 40‘000 Franken und von Theatern 25’000 Franken. Die restlichen rund 218’500 Franken stammen aus anderen Veranstaltungen; das können beispielsweise Bälle, Messen und Jahrmärkte sein. Der Gemeinderat geht davon aus, dass der Eishockeyclub Gottéron künftig wegen des ausgebauten Stadions mindestes 150’000 Franken mehr Billettsteuer generiert hätte. njb

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