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Warum Eltern beim Jugendlichen wenig Gehör finden

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Ratgeber Erziehung

Autor: Birgit Ruhe-Kollmeyer

Warum Eltern beim Jugendlichen wenig Gehör finden

Meine Frau und ich haben Mühe zu verstehen, warum unser 15-jähriger Sohn nicht erst seine Pflichten erledigt, bevor er stundenlang mit seinen Kollegen telefoniert. Auch schafft er es nicht, die Zeit für Erledigungen sinnvoll einzuteilen. Kann er nicht oder will er nicht? Wir sind oft sauer und enttäuscht, dass das so schlecht läuft, und zeigen ihm das auch. Aber leider scheint ihm das egal zu sein. M.P.

Jugendliche haben tatsächlich Schwierigkeiten, sich Prioritäten zu setzen und die Konsequenzen für ihr Verhalten abzuschätzen. Besonders schwer fällt ihnen eine langfristige Planung. Das liegt daran, dass sich das Gehirn während der Pubertät stark verändert; man kann es als Grossbaustelle bezeichnen. Ein Wachstumsschub führt zu Millionen neuer Verschaltungen; d. h., das Gehirn justiert die Kanäle neu, auf denen Informationen und Gefühle transportiert werden.

Nun entwickeln sich nicht alle Hirnregionen gleichmässig: Die meiste Zeit bleiben Regionen im Frontalhirn unreif, die für Planung, Prioritätensetzung, Abwägen von Konsequenzen und Unterdrückung von Impulsen zuständig sind.

Auch Entscheidungen wie «zuerst Bett machen, dann Altpapier wegbringen, dann mailen mit Freunden» sind betroffen.

Dadurch dass der Frontallappen nicht immer funktionstüchtig ist, denken Jugendliche oft nicht über die Folgen ihres Tuns nach und handeln impulsiver: Sie neigen zu unüberlegten und riskanten Aktionen. Aufgrund dieser Prozesse haben Jugendliche auch Schwierigkeiten, Gefühlssituationen anderer Menschen richtig einzuschätzen und angemessen zu reagieren.

Was heisst das für Eltern?

Wer einen 15-Jährigen zum Erledigen seiner Hausaufgaben bringen möchte, sollte eher direkt greifbare Vorteile in Aussicht stellen als abstrakte in ferner Zukunft liegende: Also Zeit mit den Kollegen nach erledigter Arbeit anstelle guter Berufsaussichten.

Die praktischen Lebenserfahrungen haben eine enorme Rückwirkung auf die Strukturbildung des Gehirns. Trotz ähnlicher Prozesse im Gehirn wird die Pubertät jedoch unterschiedlich bewältigt: Die Biologie ist der Motor, die Umwelt beeinflusst die Richtung.

Telefonberatung zu Erziehungsfragen: freitags 14.00 bis 16.00 Uhr: 026 300 73 57 kostenlos.

Die Psychologin Birgit Ruhe-Kollmeyer ist beim Familieninstitut der Uni Freiburg zuständig für Prävention und Beratung.

Am Dienstag, 27. Januar, findet im Begegnungszentrum Düdingen ein Informationsabend zum Thema «Pubertät» statt. Referentin ist Birgit Ruhe-Kollmeyer .

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