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Warum ist Lachen unkontrollierbar? Universität Freiburg findet Antworten

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Auf der Spur des unkontrollierten Lachens sind Forschende an der Universität Freiburg einen Schritt weitergekommen. Sie zeigten auf, dass ein für die Motorik zuständiger Teil im Hirnstamm die Kontrolle übernimmt und andere Schaltkreise in den Hintergrund rückt.

Wer hat nicht schon einmal einen Lachanfall gehabt und sich für einige Minuten nicht mehr einkriegen können? Eis bekanntes Beispiel ist etwa die Rede des damaligen Bundesrats Hans-Rudolf Merz im Nationalrat, als er bei der Beantwortung einer Frage am Begriff «Bündnerfleisch» hängen blieb.

Genau deshalb sei sie überhaupt auf die Idee gekommen, den Einfluss des Lachens auf das Sprachzentrum zu erforschen, sagt Elise Wattendorf vom Departement für Medizin der Universität Freiburg auf Anfrage der «Freiburger Nachrichten». 

Als ich gesehen habe, wie Bundesrat Merz nicht mehr weitersprechen konnte, habe ich mich gefragt, was da im Gehirn wohl genau abgeht.

Forschende rund um die Medizinerin Elise Wattendorf haben nun neue Erkenntnisse darüber erlangt, was das Lachen in unserem Gehirn auslöst und wie das Sprechen dadurch beeinträchtigt wird. Hirnregionen, die für die Motorik des Körpers verantwortlich sind, übernehmen bei einem Lachanfall die Kontrolle und rücken das Emotionszentrum in den Hintergrund. Dadurch sinkt die Selbstkontrolle.

Zu dieser Erkenntnis gelangten die Forschenden, indem sie Probandinnen und Probanden an den Füssen kitzelten und die Aktivität ihres Gehirns mittels eines bildgebenden Verfahrens darstellten. Wie das Departement Medizin der Universität Freiburg mitteilte, gab es bisher nur wenige solche Untersuchungen. Bisherige Darstellungen zeigten beim Lachen Hirnaktivitäten nicht nur in den Regionen, die für die sensorische Reizanalyse und für die Steuerung der Lachmuskeln zuständig sind, sondern auch in den für die emotionale Verarbeitung der Situation verantwortlichen Regionen.

Lachen verunmöglicht das Sprechen

Die aktuelle Forschung wollte nun ergründen, wie die emotionalen Zentren ins Lachen eingreifen. Herauszufinden galt es, ob sie einen Beitrag zur Unterdrückung oder Verstärkung des Lachens leisten, indem sie es an den sozialen Kontext anpassen, oder ob sie das Lachen gar auslösen.

Ein Team unter Elise Wattendorf begab sich in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule für Gesundheit in Freiburg sowie den Universitäten Basel und Greifswald in Deutschland auf Spurensuche. In der Versuchsanordnung mussten die Probandinnen und Probanden versuchen, sprachliche Laute zu äussern, während sie durch das Kitzeln am Fuss lachten. Dabei konnten die Forschenden erstmals eine Aktivität des Nucleus ambiguus bildlich erfassen.

In diesem Kerngebiet im Hirnstamm fand eine Aktivität der Motoneuronen statt, welche direkt die Atmung und die Kehlkopfaktivitäten während des Lachens koordinieren. Während dieses Netzwerk aktiv war, blieben die für emotionale Verarbeitung und Kontrolle zuständigen Hirnregionen weit weniger involviert. Die Forschungsarbeit relativiert damit die Rolle emotionaler Schaltkreise beim Lachen. Wie die Universität Freiburg mitteilte, könnte das «so manchen unkontrollierten Lachanfall erklären».

Kontrolle zurückgewinnen

Auf die Frage, wie man sich in einer unangebrachten Situation aus einem Lachanfall befreien könne, sagt Wattendorf: «Ich würde versuchen, mich körperlich in eine neue Situation zu bringen. Zum Beispiel aufstehen, wenn man sitzt, und sich strecken.» So könne man den Lachvorgang im Körper wo möglich unterdrücken und andere Körperfunktionen in den Fokus rücken und sich so ablenken, so Wattendorf. «Aber in der Regel ist ein Lachanfall ja nichts Schlechtes und auch für die Menschen in der Umgebung sehr ansteckend, deshalb sollte man so einen Anfall auch nicht unbedingt unterdrücken wollen», sagt Wattendorf.

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