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Warum Merlach jetzt in Eile ist mit der neuen Ortsplanung

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Die Mitwirkung für die neue Richtplanung von Merlach hat begonnen. Für das Hotel Vieux Manoir ist eine Neuorientierung vorgesehen. In einem Monat will die Gemeinde die Nutzungspläne vorstellen.

Bis Ende Jahr will der Gemeinderat von Merlach sein Ortsplanungsdossier dem Kanton zur Vorprüfung übergeben. Am Infoanlass am Donnerstagabend zum kommunalen Richtplan erklärte Gemeinderat Claude Lerf der Bevölkerung den Grund zur Eile: «Für die Beurteilung des Baulandüberschusses wird sich der Kanton die Bautätigkeit in der Gemeinde während der letzten 15 Jahren anschauen.» Der Gemeinderat gehe davon aus, dass die rege Bautätigkeit der Vergangenheit einen positiven Einfluss auf die Ortsplanung der Gemeinde haben wird. Wenn sich der untersuchte Zeitraum durch eine spätere Einreichung des Dossiers verschiebt, befürchte er jedoch einen negativen Einfluss. Konkret könnte die Gemeinde Bauland auszonen müssen. «Wir sehen aber nicht ein, warum wir auszonen sollen. Merlach ist die kleinste Gemeinde und hat die dritthöchste Siedlungsdichte im Kanton», so Lerf.

Einige der über 60 anwesenden Bewohnerinnen und Bewohner äusserten am Infoabend ihren Unmut über den Zeitdruck. Denn sie können noch bis am 9. September ihr Feedback zum Richtplan einreichen. Die öffentliche Auflage ist für Anfang 2024 vorgesehen (siehe Kasten). Für die Mitwirkung jetzt seien zwei Wochen zu kurz, lautete die Kritik. Der Gemeinderat nehme dies auf und werde mit dem Planungsbüro schauen, ob eine Verlängerung möglich sei, so Lerf. Weiter wies er daraufhin, dass der Richtplan Vorschriften für die Gemeinde enthält. Die für die Grundeigentümer bedeutsamere Nutzungsplanung werde Ende September an einem zweiten Infoanlass vorgestellt, kombiniert mit einer weiteren Mitwirkung.

Skepis bezüglich Vieux Manoir

Der Richtplan bestehe aus den Bereichen Siedlung, Energie, Landschaft und Verkehr, erklärten die Raumplaner Jörg Bönzli und Sandro Rätzer. Eine qualitative und nachhaltige Entwicklung, eine hohe Lebensqualität für alle Generationen, der Erhalt und die Aufwertung des Dorfkerns, ein Einbezug der Bevölkerung und eine planerische Koordination mit Murten, weil Merlach umschlossen ist von Murten, seien die allgemeinen Planungsziele für Merlach, so Rätzer.

Gemäss dem Bericht zur Richtplanung benötigt das Hotel Vieux Manoir für seine langfristige Erhaltung eine Neuorientierung: «Aus diesem Grund haben die Grundeigentümer bereits vor Jahren nachbarliche Grundstücke südlich des Hotels für Erweiterungen erworben.» Für das Gebiet des Vieux Manoir sei eine massvolle und gut integrierte Überbauung mit Rücksicht auf die umliegenden Gebiete das Ziel, sagte Rätzer. Dafür sei ein Detailbebauungsplan sinnvoll, dem ein qualifiziertes Verfahren vorausgehen soll. «In einem solchen Verfahren erarbeiten die Gemeinde und Experten den rechtlichen Rahmen für einen Detailbebauungsplan», erläuterte Bönzli. Es gehe darum, unter anderem Konzepte für Abstände zu Nachbargebäuden, Gebäudehöhen und städtebauliche Bezüge zu entwerfen.

Am Infoabend war bei einigen Anwesenden die Sorge vor einem grossen Projekt beim Vieux Manoir spürbar. Eine Frau verlangte, dass ein Projekt vorgestellt wird. Jedoch gab es dazu am Infoabend keine Informationen, weil Richtpläne Entwicklungsziele vorgeben, und keine präzisen Vorgaben für konkrete Projekte beinhalten. Lerf verwies auf den nächsten Infoanlass.

Wohnen im Alter in Merlach

Auch für das Areal der ehemaligen Saatzucht nahe dem Murtner Bahnhof sowie die angrenzenden unbebauten Parzellen am Chemin de l’Eglise könnte es einen Detailbebauungsplan geben. Die Saatzucht habe ein hohes Erneuerungs- und Entwicklungspotenzial, während die Wohnzonen von Merlach sich eignen für eine verträgliche Nachverdichtung.

Weiter sieht die Richtplanung vor, dass auf einer Parzelle neben der Kirche ein Gebäude für das Wohnen im Alter realisiert werden könnte. Einen entsprechenden Wunsch habe die reformierte Kirchgemeinde geäussert. Doch dafür müssten erst noch die planungsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden.

Das Areal von der Kreuzung bei der Gemeindeverwaltung bis in den Chatoney-Park eigne sich gut als Ort der Begegnung und könnte dementsprechend aufgewertet werden. «Jedoch wirkt die Lausannestrasse wie eine Barriere», sagte Rätzer. Die Schaffung einer verkehrsberuhigten Zone sei hier ein strategisches Ziel. Zudem sollte die Trottoirlücke zwischen der Spitalstrasse und dem Chemin du Village geschlossen werden.

Im Richtplanabschnitt Landschaft gehe es schliesslich unter anderem um die Aufwertung von Grünflächen und im Abschnitt Energie um die Erweiterung des Fernwärmenetzes nach Merlach.

Chronologie

Zwei Infoabende mit je einer Mitwirkung

25 Jahre alt ist die aktuelle Ortsplanung von Merlach, denn genehmigt wurde sie 1997. Seitdem gab es zwei Teilrevisionen: 2005 für die Sonderzone Grèves und 2012 für die Anpassung der Zone allgemeinen Interesses für das Spital. Eine Anpassung des Zonenplans im Bereich des Vieux Manoir lehnte die Stimmbevölkerung 2014 in einer Konsultativabstimmung mit 51,6 Prozent ab. 2015 wurden in einem Mitwirkungsverfahren die Planungsziele für Merlach definiert. 2020 begannen die Arbeiten für die Revision der Richtplanung, in diesem Jahr folgte die Nutzungsplanung. Nach dem Infoanlass zum Richtplan am vergangenen Donnerstag soll am 29. September um 19 Uhr der Infoabend zur Nutzungsplanung folgen. Auch hier ist eine zweiwöchige Mitwirkung vorgesehen. Nach der Vorprüfung der Ortsplanungsrevision durch den Kanton im 2023 erwartet die Gemeinde die öffentliche Auflage für Anfang 2024. jmw

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