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Was lange währt: Sozialdienst für den unteren Sensebezirk ist nun unter einem Dach vereint

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Seit dem 1. Januar 2021 ist der Sozialdienst für die Sense-Unterland-Gemeinden fusioniert. Seit dem 1. April ist diese Zusammenlegung auch physisch umgesetzt: Der regionale Sozialdienst für Bösingen, Düdingen, Schmitten, Ueberstorf und Wünnewil-Flamatt hat den neuen Standort im Hotel Bahnhof Düdingen bezogen. Nach den ersten Wochen des Einlebens ziehen die Verantwortlichen eine positive Bilanz.

Die Umstrukturierung des regionalen Sozialdienstes im Sense-Unterland ist gelungen – damit endet ein Projekt, das vor rund einem Dutzend Jahren seinen Anfang nahm und etliche politische Hürden nehmen musste. Auch für den Präsidenten des Gemeindeverbandes, Hans Dieter Hess, geht ein persönliches Kapitel zu Ende. Er hat den Prozess als Gemeinderat von Schmitten während zehn Jahren begleitet und viel Zeit investiert.

Hans Dieter Hess, wie sind der Umzug und die Eingewöhnung gelaufen?

Es hat alles gut geklappt. Eigentlich ist es aber nicht ein Umzug, sondern ein Einzug. Denn vorher hat es den regionalen Dienst als solchen nicht gegeben. Die neuen Räumlichkeiten im zweiten und dritten Stock des Hotels Bahnhof sind neu möbliert und haben eine neue EDV-Lösung. Gezügelt wurde in dem Sinn nur das Archiv – und natürlich ist das Personal nun von den dezentralen Standorten an den neuen Sitz umgezogen. Das hat hervorragend geklappt, das Team konnte seine Arbeit praktisch nahtlos weiterführen, sodass der Betrieb nie wirklich unterbrochen war. Jetzt gibt es nur noch ein paar technische Kinderkrankheiten zu beheben.

Wie hat sich das Team eingelebt?

Es ist ja nicht so, dass sich die Mitarbeitenden vorher nicht gekannt hätten. Seit dem 1. Januar haben sie als Einheit funktioniert, halt noch nicht unter einem Dach. Diese drei Monate waren sehr anspruchsvoll, deshalb sind alle froh, dass sie nun organisatorisch und physisch als Team vereint sind. Die Rückmeldungen sind sehr gut. Es zeigte sich rasch, dass der Dienst durch diese Zusammenlegung viel effizienter arbeiten kann. Es ist einfacher, wenn man nur eine Tür weitergehen muss, um eine Frage zu klären.

Und doch haben wohl nicht alle beteiligten Gemeinden den Umgang mit Sozialfällen genau gleich gehandhabt. Gab es da Anpassungen?

Ja, die einzelnen Sozialkommissionen haben die Fälle teils unterschiedlich gehandhabt. Es gab zum Beispiel Unterschiede bei den Ansätzen für die Wohnungsmiete und was wann entschädigt wird. Wir haben nun die Kompetenzen klar geregelt und alles vereinheitlicht. Das garantiert, dass ein gleicher Fall gleich beurteilt wird und die Abläufe angeglichen sind.

Wie ist das Team zusammengesetzt? Gab es personelle Wechsel mit der Zusammenlegung?

Alle Mitarbeitenden der früheren Sozialdienste sind in der neuen Organisation übernommen worden. Es war nie die Absicht, mit der Zusammenlegung eine versteckte Sparübung zu machen. Das haben wir dem Personal und den Gemeinden schon früh transparent kommuniziert: Es gibt in einem ersten Schritt sicher keine Einsparungen. Der Haupttreiber für die Fusion war, dass die einzelnen Dienste zu klein waren, um effizient zu funktionieren. Jetzt ist die Qualität der Arbeit besser. Das Team kann sich einfacher austauschen, kann sich gegenseitig unterstützen und bei Bedarf vertreten.

Der regionale Sozialdienst betreut ein Einzugsgebiet mit rund 23’000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Hat sich für die Klienten des Sozialdienstes etwas geändert, ausser, dass sie nun nach Düdingen gehen müssen?

Rein in Bezug auf ihren Kontakt zum Sozialdienst hat sich für sie nichts geändert. Für viele ist der Standort Düdingen sicher besser erreichbar als vorher in den einzelnen Gemeinden. Wir haben ihnen und der gesamten Bevölkerung den Umzug frühzeitig kommuniziert. Den zuerst angegebenen Termin vom 1. Januar mussten wir dann zwar auf April verschieben, weil es zu Verzögerungen gekommen ist.

Apropos Verzögerungen: Die Schaffung des regionalen Dienstes hat ziemlich lange gedauert.

Ja. Ich bin jetzt zehn Jahre dabei, aber der Zusammenschluss war schon vorher ein Thema. Ein erster Zwischenbericht zuhanden der Gemeinden datiert von 2015, erste Gespräche fanden meines Wissens 2009 statt. Den ersten wichtigen Pflock haben wir 2014 eingeschlagen, als alle Gemeinden eine Absichtserklärung unterzeichnet haben. Ich hätte nie gedacht, dass es so lange dauern würde. Ich erinnere mich, dass wir damals als Zeithorizont für die Umsetzung den 1. Januar 2017 angepeilt haben. Es gab aber noch viele Stolpersteine, und wir mussten Zusatzschlaufen machen. Jetzt sind wir am Ziel, der Aufwand hat sich gelohnt, denn wir haben eine optimale Lösung. Auch wenn es länger gedauert hat, so überzeugt doch das Endprodukt.

Was war die grösste Hürde?

Für mich persönlich war es die Einigung aller fünf Gemeinden auf einen Standort. Erst als wir diesen Schritt getan hatten, haben alle daran geglaubt, dass die Idee auch wirklich umgesetzt werden kann. Es waren politische Hürden, nicht fachliche. Fachlich wurde der Zusammenschluss nie infrage gestellt. Die Mitarbeitenden haben den Prozess von Anfang an mitgetragen, dafür gebührt ihnen ein grosses Merci.

Die Standortfrage sorgte in der Tat für viele Diskussionen. Aber jetzt ist der Standort nicht mehr infrage gestellt?

Nein, im Gegenteil: Die Räumlichkeiten am Bahnhof Düdingen sind ideal. Wir sind damit auch gut aufgestellt für die anstehende Gesetzesrevision. Diese strebt an, dass es pro Bezirk nur noch einen Sozialdienst geben soll. Das Gesetz ist momentan in der Vernehmlassung und es ist noch nicht klar, wohin der Weg führt. In Düdingen könnte theoretisch aus Sicht der Räumlichkeiten, der Ausstattung und der Anbindung an den Verkehr der Hauptsitz eines Bezirkssozialdienstes sein. Aber auch wenn dieser nach Giffers oder Tafers käme, so wäre Düdingen immer noch ein guter Standort für einen Bezugspunkt für das Unterland.

Künftige Herausforderungen

Kompliziertere Fälle und mehr juristische Fragen

«Die Fälle werden komplizierter», sagt Hans Dieter Hess auf die Frage, welchen Herausforderungen sich die Sozialdienste stellen müssen. «Die Familiensituationen mit Patchwork-Familien werden immer komplexer. Die fachlichen Anforderungen an die Mitarbeitenden steigen.» Die Arbeit in einem Sozialdienst sei heute ohne juristische Unterstützung nicht mehr möglich. Diese zunehmende Komplexität sei mit ein Grund, weshalb das Gesetz überarbeitet werde. «Im neuen Entwurf ist vorgesehen, dass die Sozialdienste Zugang zu juristischer Unterstützung haben müssen.» Im Falle des regionalen Sozialdienstes für das Sense-Unterland arbeitet dieser bereits jetzt auf Mandatsbasis mit einer Kanzlei zusammen.
Die Befürchtungen, dass die Corona-Pandemie zu einem sprunghaften Anstieg der Fälle im Sozialdienst führe, haben sich nicht bewahrheitet, sagt Hans Dieter Hess. «Wir hatten schon beim ersten Lockdown grosse Befürchtungen, die zum Glück nicht eingetreten sind.» Es gebe nur ganz wenig Fälle, die in direktem Zusammenhang mit der Viruskrise stehen. «Meist sind Leute betroffen, die sich bereits vorher in einer prekären Situation befanden.» Dass die grosse Welle an Sozialhilfebedürftigen nicht eingetroffen ist, sei für ihn auch ein Zeichen, dass die Massnahmen von Bund und Kanton in Bezug auf Soforthilfe, Kurzarbeit und A-Fonds-Perdu-Beiträgen greifen würden. «Selbstverständlich kann heute niemand sagen, wie die Krise mittel- und langfristig nachwirkt.» im

Zahlen und Fakten

Ein Team von zwölf Personen

Der regionale Sozialdienst besteht aus zwölf Personen, acht Sozialarbeiterinnen mit insgesamt 485 Stellenprozenten sowie drei Sachbearbeiterinnen und einem Sachbearbeiter mit 270 Stellenprozenten. Vorher hatte jedes Team eine Stellenverantwortliche, nun ist Karin Borter für das ganze Team verantwortlich. Neu wurden Stellen für die Stellvertretung beim Sozialdienst sowie für die Leitung der Administration geschaffen – das sind Aufgaben, für die nicht jemand neu angestellt wurde, sondern welche die Teammitglieder zusätzlich übernehmen. im

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