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«Was sehen Blinde in ihren Träumen?»

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In einem Postenlauf haben die Schüler der Klasse 9A am eigenen Leib erfahren, was es heisst, blind oder mit einer Sehbehinderung durchs Leben zu gehen. Mit dem Blindenstock unter Anweisung der Mitschüler durch den Flur zu laufen, erfordert viel Geschick. «Und man muss ziemlich viel Vertrauen haben», sagt die 15-jährige Sarah. Soll ein Stecker in eine Mehrfachsteckdose, kann das schon mal ein wenig länger dauern. Und hört man bei einem Film nur den Dialog, ist es nicht ganz einfach, sich die Szene vorzustellen.

Im Rahmen der Projekttage der neunten Klassen der OS Wünnewil möchte der angehende Sekundarlehrer Florian Schafer den Schülern die Welt der sehbehinderten und blinden Menschen näherbringen und sie für dieses Thema sensibilisieren. So haben sie unter anderem am Donnerstag eine Klasse an der Blindenschule Zollikofen getroffen und mit dieser am Freitag einen Seilpark in Bern besucht.

Mit Hilfe klappt vieles

Auch ein Gespräch mit dem 25-jährigen sehbehinderten Überstorfer Yves Kilchör stand auf dem Programm. Er sieht nur zwei Prozent. Geradeso wie jemand mit normaler Sehkraft in einer Distanz von 100 Meter Entfernung Dinge erkennt, sieht er auf zwei Meter Distanz. Trotz Sehbehinderung ist er überaus aktiv; er arbeitet für mehrere Radiostationen, hat das KV mit Berufsmatura absolviert und studiert an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften.

«Was siehst du im Traum?», wollte eine Schülerin in der Gesprächsrunde von ihm wissen. Genau könne er das nicht sagen, so Yves Kilchör. Er nehme jedoch an, dass er so träume, wie er im Alltag sehe. Gefragt nach den Hürden im Alltag, meinte er, dass er sich immer irgendwie durchschlage, solange er von den Leuten um ihn herum Hilfe in Anspruch nehmen könne, zum Beispiel am Bahnhof. Schwierig sei, dass das Visuelle heutzutage immer wichtiger werde; auf Facebook zum Beispiel würden auch vor allem die Bilder interessieren.

 

Masterarbeit: Lernen durch Engagement

D ie Durchführung und die Auswertung der Projekttage sind zugleich die Masterarbeit des Senslers Florian Schafer. «Lernen durch Engagement» heisst der Ansatz der Vorgehensweise, die er dafür gewählt hat. «Die Schüler sollen nicht einfach einen Film über Blinde schauen», sagt der 25-Jährige. Ihm ist es wichtig, bei Jugendlichen die sozialen Kompetenzen zu fördern. Deshalb habe er sich für den Lehrerberuf auf Sekundarstufe entschieden. Ein Zeitungsartikel hat ihn auf das Thema seiner Arbeit gebracht. Im Artikel hatten sich Jugendliche darüber geäussert, dass sie zu wenig auf das Leben nach der Schule vorbereitet würden. ak

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