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Wegen Einbrüchen: Swisscom World Shops müssen zwei Stellen abbauen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Eine Einbruchserie hat drastische Folgen für die Swisscom World Shops: Die Filiale in Giffers ist zwar ab Montag wieder geöffnet, doch es gilt reduzierter Betrieb. Die Filiale in Murten bleibt vorläufig zu. Zwei Mitarbeitende verlieren ihre Stelle. Geschäftsführer Michel Sahli war gezwungen, Massnahmen zu ergreifen.

Ein Uhr morgens. Das Glas splittert. Noch ein paar Hiebe, und dann ist die Scheibe offen. Zwei schwarz gekleidete Gestalten schieben sich nacheinander vorsichtig durch die Öffnung. Eine davon läuft direkt auf die ausgestellten Handys zu, zerreisst mit einem starken, routinierten Zug blitzschnell die Sicherheitsvorrichtungen und packt die Geräte in den Rucksack. Ein Einbruch wie aus einem Film – könnte man meinen. Doch diese Szene hat sich im Swisscom World Shop in Düdingen zugetragen. Nicht einmal zwei Minuten dauerte es, bis die zwei Männer wieder verschwunden sind. Passiert ist es vor rund einem Jahr.

Mit Düdingen fing es an

Geschäftsführer Michel Sahli zeigt das Video vom Einbruch auf seinem Handybildschirm. Die Sicherheitskamera hat es aufgezeichnet. Seine Firma Net-26 betreibt die Swisscom World Shops in Giffers, Düdingen und Murten. Beim Einbruch in Düdingen haben die Täter für 90’000 Franken Waren ergaunert und einen Sachschaden von 30’000 Franken hinterlassen. Es war der Beginn einer Serie von Vorfällen: An Ostern dieses Jahres erfolgte der zweite Einbruch in Düdingen, ein paar Tage darauf in Murten und Ende Oktober noch einmal in Murten. Die Firma betreibt auch einen Shop in Visp im Wallis. Dieser wurde seit April dieses Jahres sogar dreimal ausgeraubt.

Michel Sahli musste wegen der wiederholten Einbrüche in seinen Shops die Reissleine ziehen.
Bild Aldo Ellena

Durch die ganzen Diebstähle hat die Firma einen Warenwert von rund 345’000 Franken verloren. Dazu gekommen sind Sachschäden und Aufwandkosten von rund 120’000 Franken. Die Geschäftsführung musste die Reissleine ziehen und schloss nach dem letzten Einbruch in Murten die Standorte Giffers und Murten vorsorglich. Die Zusammenarbeit mit der Versicherung sei zwar sehr gut, sagt Michel Sahli, verständlicherweise verlange sie jedoch nun zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen, die weitere Einbrüche vermeiden sollen. Er sagt:

Wir mussten ein Zeichen setzen und die Sicherheitsmassnahmen hochfahren.

Polizei ermittelt noch

Wer hinter den Einbrüchen steckt, konnte die Polizei noch nicht abschliessend klären. Die Ermittlungen in allen Fällen seien noch am Laufen, erklärt Bernard Vonlanthen, Mediensprecher bei der Kantonspolizei, auf Anfrage der FN. Bei den Tätern handle es sich vermutlich grösstenteils um minderjährige Staatsangehörige nordafrikanischer Herkunft, die sich illegal in der Schweiz aufgehalten hätten.

Es steht der Verdacht im Raum, dass es sich um Bandenkriminalität handeln könnte. Um diesen zu erhärten, gleiche die Polizei aktuell Datenbanken von anderen Kantonen, Spuren und Fakten ab. Ob überall die gleiche Täterschaft dahintersteckt, sei noch offen. Generell könne die Polizei zumindest im Kanton Freiburg nicht beobachten, dass Einbruchdiebstähle in Läden zugenommen hätten, sagt Vonlanthen. 

Professionelle Vorgehensweise

Zweimal hat die Polizei gemäss Michel Sahli die Täter stoppen und einen Teil der Ware sicherstellen können. Die Einbrecher hätten es vor allem auf Handys abgesehen: «Die billigen Sachen blieben liegen.» Sahli wollte wissen, wohin die Handys gehen, und hat an den Ausstellungsgeräten eine Tracking-Software installiert. Bei einem der Einbrüche habe er dadurch die Geräte sieben Stunden nach der Tat in Lyon, Frankreich, orten können. 

Pro Einbruch lege die Firma rund 10’000 Franken drauf. Häufig würden die Einbrecher übers Wochenende zuschlagen. Dann gelte es, Personal aufzubieten, um per sofort ein Inventar zu erstellen und jemanden zu organisieren, der die beschädigten Fenster und Türen flickt. 

Seit Ende Oktober ist der Swisscom World Shop in Giffers aus Sicherheitsgründen geschlossen.
Bild Aldo Ellena

Die Einbrüche seien gut vorbereitet, erklärt Sahli. Die Täter wüssten genau, was sie wo finden. Sie tarnen sich im Vorfeld als interessierte Kunden und kundschaften so den Shop aus, beobachten, wo sich die Ware und Kameras befinden. Zunächst setzte die Firma deshalb auf die Schulung des Personals, um es darauf zu sensibilisieren.

Gitter, Sirene und Nebelmaschine

Weitere Massnahmen hat Net-26 in Düdingen bereits ergriffen: Neu hat der Shop vergitterte Fenster und eine vergitterte Front. Der Laden verfügt zudem über eine Alarmanlage mit Sirene sowie eine Nebelmaschine, die sich bei einem Einbruch automatisch einschaltet, um die Einbrecher zu desorientieren. Sahli sagt:

Wir müssen die Täter mindestens fünf bis zehn Minuten aufhalten können, bis die Polizei eintrifft. Nur ein Alarm reicht nicht.

Die baulichen Massnahmen haben jedoch ihre Grenzen: In Giffers seien Gitter baulich nicht machbar. Der Laden öffnet zwar am Montag wieder, jedoch mit reduziertem Betrieb. «Wir müssen Kompromisse eingehen», sagt Sahli. Nur wenig wertvolle Ware befinde sich noch im Shop, der Rest werde in einem sicheren Lager untergebracht und sei innerhalb einer Viertelstunde abrufbar. Dadurch wird Platz im Laden frei. Diesen vermietet Net-26 in Zukunft den bereits in Giffers ansässigen Firmen 4-Designs GmbH (Werbetechnik) und Duplirex AG (Drucker).

Wegen des reduzierten Betriebs gehen zwei Arbeitsplätze verloren. Das bedauert Sahli. Ihn nehmen die wiederholten Einbrüche mit: 

Es macht sich eine Hilflosigkeit breit. Wir können nicht viel dagegen machen. Und es gehen unnötig Arbeitsplätze verloren.

Lebensgefahr für Einbrecher

In Zukunft wird wegen der Massnahmen ein Schild mit dem Hinweis «Ausserhalb der Öffnungszeiten besteht Lebensgefahr» vor dem Swisscom World Shop in Giffers stehen. Dies, damit die Ladeninhaber nicht dafür haften müssen, wenn sich ein Einbrecher im mit Nebel gefüllten Raum und wegen der Sirene nicht mehr orientieren kann und sich deswegen verletzt. 

Ob die getroffenen Sicherheitsvorkehrungen helfen, wird sich zeigen. Die Angst vor weiteren Einbrüchen sitzt tief. Michel Sahli ist noch skeptisch: «Die sind schlau. Womöglich werden sie uns beobachten und herausfinden, wo wir die Produkte gelagert haben.» Die Alternative, jeden Morgen und jeden Abend die Ware in Sicherheit zu bringen oder eine Sicherheitsfirma zu beauftragen, die das Gebäude bewacht, sei aber nicht realistisch.

Shop in Murten bleibt vorläufig zu

Die Sache mit der Prävention hat einen Haken: «Die Investitionen bringen mir nicht einen Franken», sagt Sahli. Deshalb muss er abschätzen: Investieren und den Shop hoffentlich vor zukünftigen Einbrüchen schützen können oder aufgeben. Für Murten ist der Entscheid aktuell noch offen: Der Laden bleibt vorläufig geschlossen. Drei Mitarbeitende bangen um ihren Job.

Die Einbrecher bedienten sich auch an den Ausstellungsstücken.
Bild Aldo Ellena

«Nach dem letzten Einbruch in Murten bin ich in ein Tief gefallen», sagt Michel Sahli. Die Einbrecher seien immer aggressiver geworden: «Sie haben alles kaputtgemacht.» Die Kameraaufnahmen dazu habe er sich bis jetzt nicht ansehen können. Seine Handygalerie ist voll mit Videoausschnitten der Sicherheitskameras. Er scrollt herunter und sagt: «Ich verdränge das manchmal ein bisschen.» Der Frust ist noch spürbar, aber die Hoffnung besteht, dass sich die Einbrüche mit den getroffenen Massnahmen in Zukunft vermeiden lassen.

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