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Welche Dorftheater in dieser Saison an den Start gehen und welche nicht

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In Plaffeien, Rechthalten, Ueberstorf und im Seebezirk gibt es dieses Jahr kein Dorftheater, während St. Silvester und Düdingen den Zusatzaufwand auf sich nehmen – für das Publikum, aber auch für sich selbst. In Plasselb fällt der Entscheid im Januar.

«Irrwege im Alltag» heisst das Stück, das die Theatergruppe St. Silvester ab dem 26. März auf die Bühne bringt. Sie ist eine von jenen Theatergruppen in Deutschfreiburg, die sich für eine Aufführung entschieden haben. «Wir wollten dieses Jahr unbedingt auf die Bühne», sagt Präsident Roland Vonlanthen:

Zweimal gab es in St. Silvester wegen Corona kein Theater. Deshalb war uns der dritte Anlauf besonders wichtig.

Angst um den Verein

«Wir machen es für uns und für die Bevölkerung», hält er fest. Für den Verein gehe es ein Stück weit auch um den Fortbestand. «Wir befürchten, dass wir mit der Zeit immer mehr Leute verlieren, wenn wir den eigentlichen Zweck unseres Vereins nicht mehr erfüllen können. Die Gefahr ist gross und wird mit jedem Jahr mit Absagen noch grösser.» An der Generalversammlung sei dies klar zum Ausdruck gekommen.

Ausserdem habe die Theatergruppe Fixkosten für die Miete von Lagerräumen. «Diese müssen wir bezahlen, auch wenn wir keine Einnahmen haben», sagt er. «Auf der anderen Seite machen wir es auch für die Leute. Wir haben den Eindruck, dass sie förmlich darauf ‚plange‘, wieder einmal unbeschwert lachen und den Alltag vergessen zu können.»

Bereit zum Testen

Um dieses Ziel zu erreichen, nimmt der Verein viel Aufwand auf sich. «Wir mussten ein neues Stück suchen, denn einige Spieler, die vor drei Jahren am Start standen, können nicht mehr dabei sein.» Vor und hinter der Bühne sind Personen dabei, die nicht geimpft sind. «Sie sind bereit, sich regelmässig testen zu lassen», erklärt Roland Vonlanthen. Diese Rahmenbedingung sei in Diskussionen mit den Vereinsmitgliedern vorher geklärt worden. «Wir mussten sicher sein, dass es klappt.»

Die Kosten für die regelmässigen Tests tragen die Vereinsmitglieder selber. Die Proben laufen. «Es klappt sehr gut», sagt Roland Vonlanthen. Er hofft, dass sich dies nach dem guten Start bis zu den Aufführungen Ende März fortsetzt. «Bis dahin kann sich viel ändern.» Ihm ist bewusst:

Das Risiko, dass jemand krank wird, besteht immer.

Dreimal umsonst geübt

Ähnlich positiv tönt es bei der Theatergesellschaft Düdingen. Dort wird seit Mitte September geprobt. Für diesen Verein ist die Freude darüber nach etlichen Rückschlägen doppelt gross. Denn eigentlich hatte er vor der Corona-Pandemie grosse Pläne: Das 120-jährige Bestehen sollte im Sommer 2020 mit einem Freilichtspiel gefeiert werden. Dieses fiel in Wasser, ebenso die Verschiebungen. «Wir haben dreimal geprobt, und dreimal konnten wir nicht auftreten», sagt Vereinspräsident François Pürro.

Deshalb sei es dem Vorstand bei seiner Beratung Ende Sommer wichtig gewesen, eine Vorstellung «auf Biegen und Brechen» möglich zu machen. «Wir haben das Für und Wider abgewogen, uns dann aber doch dafür entschieden. Nun sind wir guten Mutes.» Es sei denn, der Bundesrat entscheide bis zur ersten Aufführung am 28. Januar anders. Er betont:

Die Schauspielerinnen und Schauspieler brennen darauf, wieder auf der Bühne zu stehen.

Deshalb nehme der Vorstand auch den Zusatzaufwand mit der Umsetzung der Corona-Schutzmassnahmen auf sich.

Unter den zwölf Personen, die auf der Bühne stehen, sind auch Ungeimpfte. «Für die Proben geht es gut», sagt der Präsident. «Für die Aufführungen werden die ungeimpften Mitglieder sich testen lassen, das ist schon alles organisiert.»

Im Stück «Der verarmte Erbonkel» kommen auch zwei neue Spieler zum Einsatz. Sie seien gut ins Stück reingekommen, sagt François Pürro. Bei den restlichen Stammspielern seien die bereits eingeübten Szenen rasch wieder präsent gewesen.

Absage in Plaffeien

Mehr als ein Dutzend Mal führt normalerweise die Theatergesellschaft Plaffeien ab Anfang Januar ihre Stücke auf. Schon früh hat der Vorstand jedoch die Absage bekannt gegeben. Die Corona-Massnahmen stellten den Verein vor grosse Herausforderungen, heisst es auf der Homepage. «Da unter anderem eine Zertifikatspflicht bei allen Spielern und Helfern auf, vor und hinter der Bühne schwer umzusetzen ist und es bei den Vorstellungen selbst keine Planungssicherheit gibt, hat sich der Vorstand in Rücksprache mit den Spielern entschlossen, die Theatersaison 2021/22 nicht durchzuführen.»

Anfangs sah es gut aus

Auch in Rechthalten gibt es heuer keine Vorstellungen. «Leider müssen wir auch dieses Jahr auf eine Theatersaison verzichten», sagt Alfons Kessler, Vizepräsident der Theatergruppe Rechthalten. Eigentlich habe es im Sommer ganz gut ausgesehen. «Wir wollten unbedingt spielen, nachdem wir letztes Jahr bereits umsonst geprobt hatten.»

Die Abklärungen waren vielversprechend. «Alle Spielerinnen und Spieler hatten sich bereit erklärt, sich impfen zu lassen.» So fingen die Proben an. Doch dann hat eine Person ihre Meinung geändert. «Da wurde es kompliziert. Wir haben darüber diskutiert, wie kompliziert es wird mit der ganzen Testerei über die Festtage und merkten, dass doch ein grosses Risiko besteht, dass diese Person am Ende nicht auf die Bühne gehen kann.»

«Eine blöde Situation»

Also hat der Vorstand sich für den Abbruch entschieden – im letzten Moment, bevor neben der Zeit, die bereits in die Proben gesteckt worden war, auch Geld in die Vorbereitungen geflossen wäre. Alfons Kessler sagt:

Wir haben uns den Entscheid nicht leichtgemacht, haben aber keine Alternative gesehen.

«Es ist eine blöde Situation. Ich persönlich bin ziemlich enttäuscht, dass es so weit gekommen ist. Aber was soll ich sagen – jeder Mensch ist frei, seine Entscheidung zu überdenken.»

Ersatz für Ausfall

In der fast gleichen Situation wie Rechthalten ist die Theatergruppe Ueberstorf. Auch die Mitglieder dieses Vereins waren bis vor kurzem mitten in den Proben, wie Präsidentin Astrid Götschmann auf Anfrage erklärt. Doch Mitte Oktober kam die schlechte Nachricht: «Ein Spieler ist aus dem Ensemble ausgestiegen, weil er sich nicht testen und schon gar nicht impfen lassen wollte.» Dabei hätte der Verein die Hälfte der Kosten übernommen.

Doch kein Happy End

Dieser Entscheid habe das ganze Team ziemlich durcheinander gebracht. «Dann haben wir geglaubt, dass es doch noch gut werde, denn wir haben einen Ersatz gefunden. Es war jemand bereit, kurzfristig einzuspringen und den Zusatzaufwand auf sich zu nehmen, sich in die Rolle einzuleben.»

Doch ein Happy End gibt es in Ueberstorf trotzdem nicht, weil neue Probleme auftauchten. «Nach dem Neuzugang gab es Unstimmigkeiten im Team», erklärt Astrid Götschmann. «Die zwischenmenschliche Konstellation war schwierig. Die Chemie zwischen dieser Person und einem anderen Mitglied des Teams stimmte einfach nicht.» Das führte dazu, dass Ensemblemitglieder überfordert waren und die Motivation bei Einzelnen schwand. Schliesslich wurde entschieden, die Vorstellungen vom Februar 2022 abzusagen. Astrid Götschmann fasst zusammen:

Es ist wirklich eine sehr unglückliche Situation.

Sie ärgert sich darüber, wie alles kam, und ist auch enttäuscht. «Besonders leid tut es mir für all jene im Verein, die den Effort auf sich genommen haben, dieses Jahr trotz den schwierigen Umständen ein Theaterstück in Angriff zu nehmen.» Für einmal könne man nicht oder zumindest nicht nur Corona die Schuld geben.

Zu viel Unsicherheit

Im Fall der Theaterlüüt Seebezirk ist es wirklich Corona, das zur Absage führte. «Der Aufwand ist zu gross und auch die Unsicherheit darüber, wie viele Leute trotz der Einschränkungen kommen», sagt Präsidentin Christine von Ballmoos auf Anfrage. Der Vorstand habe eine Mitgliederbefragung durchgeführt und sei in seiner Auffassung bestätigt worden. Sie sagt:

Viele haben uns zurückgemeldet, dass sie unter diesen Umständen lieber nicht spielen möchten.

Damit spricht sie auch die Tatsache an, dass nicht alle im Ensemble geimpft sind. «Die ganze Testerei ist nicht nur kompliziert, sondern auch ein Kostenpunkt», sagt sie.

Sie bedauert die Situation. «Das Vereinsleben leidet enorm», sagt Christine von Ballmoos. Es sei nicht leicht, es am Leben zu halten, wenn die Hauptaktivität wiederholt ausfalle. Der Vorstand versuche, zwischendurch kleine Anlässe zu organisieren. «Es ist aber fraglich, wie sich die Umstände langfristig auswirken.»

Seniorentheater Deutschfreiburg

Die Senioren sind bereit

Fleissig am Proben sind auch die Mitglieder des Seniorentheaters Deutschfreiburg. Auch sie hatten in Coronazeiten Pech und konnten ihr Stück in den letzten zwei Jahren nicht aufführen, 2020 ist die Theatergruppe eine Woche vor der Premiere durch den Lockdown ausgegrenzt worden. «Doch im dritten Anlauf soll es klappen», sagt Präsident René Schütz voller Zuversicht. «Tango im Kafi Einsam» soll vom 2. März bis zum 22. April in Form einer Tournee an verschiedenen Orten in Deutschfreiburg aufgeführt werden. Die Diskussion ums Impfen oder Testen spielt beim Seniorentheater weniger eine Rolle, weil alle geimpft sind bzw. eine Person, die nicht geimpft war, nicht mehr im Ensemble ist. «Wir freuen uns alle darauf, dass es endlich losgeht.» Seit dem Einstudieren des Stücks vor gut zwei Jahren gab es nur wenige Wechsel im Ensemble, so dass Theaterleiter Gerhard Kanobel auf der Arbeit der Vorjahre aufbauen konnte. Gedanken darüber, dass sich die Corona-Situation noch ändern könnte und die Theaterleute ein weiteres Mal absagen müssen, mache man sich noch nicht. «Wir proben so, als ob wir auch auftreten könnten. Würden wir zu viel über die Unsicherheit nachdenken, wären wir nur halbpatzig dabei», sagt René Schütz. im

Kleinere Theatergruppen

Theateraufführungen sind alle abgesagt

Auch kleinere Theatergruppen haben für diese Saison abgesagt. Der Männerchor Benewil, der jeweils Anfang Jahr mit Konzert und Theater auftritt, verzichtet auch dieses Jahr. «Wir machen höchstens ein Konzert im kleinen Rahmen», sagt Präsident Andreas Tschannen. In der Theatergruppe seien auch ungeimpfte Mitglieder.

Ähnlich macht es der Männerchor Heitenried-St. Antoni, der die üblicherweise Ende Januar stattfindenden Auftritte mit Theater und Konzert ausfallen lässt, wie Präsident Ernst Linder erklärt. «Wir werden wohl irgendwann im Frühling ein Konzert machen, aber kein Theater.»

Auch in Weissenstein gibt es vorläufig keine Aufführung, wie Ruedi Imhof von der Theatergruppe auf Anfrage sagt. «Angesichts der Ungewissheit darüber, was kommt und was gilt, haben wir gar nicht erst angefangen», sagt er. Eine Verschiebung in den Frühling sei nicht gut möglich, da einige Landwirte in der Theatergruppe seien, die dann wenig Zeit hätten. «Wir haben entschieden, dass wir das Jahr über ein paar zusätzliche Aktivitäten machen, damit der Verein nicht völlig zerfällt.» im

Plasselb

Theatergesellschaft vertagt den Entscheid

Spielen oder nicht spielen? Diese Fragen haben Vorstand und Spielerinnen und Spieler der Theatergesellschaft von Plasselb am Mittwoch diskutiert. «Wir sind zu keinem Schluss gekommen», sagt Präsidentin Monica Corpataux auf Anfrage. Der Wille zum Spielen sei klar vorhanden, doch seien auch die Unsicherheiten in Bezug auf die Corona-Situation gross. Die Aufführungen in Plasselb finden jeweils über die Ostertage statt. Deshalb hat das Ensemble noch etwas Zeit für einen Entscheid. «Generell haben die Älteren sich eher dafür ausgesprochen, lieber noch abzuwarten, während die Jüngeren Feuer und Flamme waren, sofort loszulegen.»

Nicht nur Corona habe beim Entscheid eine Rolle gespielt, führt die Präsidentin aus. «Wir haben dieses Jahr viel weniger Spielerinnen und Spieler zur Verfügung als sonst.» Gerade bei den Frauen seien mehrere Ausfälle zu beklagen, wegen Weiterbildung, Schwangerschaft und familiären Verpflichtungen.

Die Vereinsmitglieder werden nun am 12. Januar noch einmal zusammenkommen und dann entscheiden. Bis dahin wird Regisseur Adrian Brünisholz schon mal ein Stück suchen, dass allenfalls zum Männerüberschuss passen würde. «Es sind auch schon Bedenken geäussert worden, ob bei einem nochmaligen Aussetzen die Gefahr droht, dass der Verein zerfällt», sagt Monica Corpataux. Sie betont:

Da steckt so viel Herzblut dahinter.

«Wir haben einen extrem guten Zusammenhalt und sind wie eine Familie. Es wäre schade, wenn das verloren ginge.» im

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