Mit dem bisherigen Verlauf der Wintersaison zeigten sich die Freiburger Winterdestinationen sehr zufrieden. Doch das prognostizierte schlechte Wetter macht dem Skivergnügen an Silvester wohl einen Strich durch die Rechnung.
Hohe Temperaturen, viel Regen und manchenorts sogar Sturm – Petrus meint es im Moment nicht gut mit den Skigebieten im Kanton Freiburg. Das unbeschwerte Skifahren über Silvester fällt wahrscheinlich vielerorts buchstäblich ins Wasser. Dabei hatte Anfang Dezember alles so gut begonnen.
«Wir hatten einen Superstart», sagt Barbara Schorro, Geschäftsführerin der Bergbahnen in Jaun, und Bruno Sturny, Geschäftsführer der Bergbahnen La Berra, fügt hinzu: «Es ist wirklich gut gelaufen. Seit dem Saisonstart am 8. Dezember hatten wir täglich geöffnet. Ich bin sehr zufrieden.» Dem stimmt auch Claude Gendre, Geschäftsführer der Seilbahnen Charmey, zu: «Es herrschten ausgezeichnete Schneebedingungen. Wir hatten sehr viele Gäste.» Und der Verwaltungsratspräsident der Kaisereggbahnen in Schwarzsee, Roger Aerschmann, spricht sogar von «perfekten Winterverhältnissen».
Trotz der speziellen Corona-Vorschriften funktioniert der Skibetrieb scheinbar reibungslos. «Die Leute halten sich sehr diszipliniert an die vorgeschriebenen Schutzmassnahmen», erklärt Antoine Micheloud, Direktor der Bergbahnen Moléson.
Viele Pisten geschlossen
Durch die hohen Temperaturen der letzten Tage haben die Pistenverhältnisse allerdings etwas gelitten. Wenn es zu warm ist, kann auch nicht mehr künstlich beschneit werden, denn Schneekanonen funktionieren nur bei Minustemperaturen. «Wir konnten deswegen die Schneekanonen schon eine Weile nicht mehr einsetzen», sagt Sturny. Gestern dann standen die Zeichen auf Sturm: In La Berra waren nur noch die beiden Kinderlifte in Betrieb.
In Moléson liefen noch zwei von acht Bahnen, und von sieben Skipisten war nur noch Les Joux geöffnet. In Schwarzsee und Charmey standen sogar sämtliche Anlagen still. Einzig im bloss acht Kilometer Luftlinie von Charmey entfernten Jaun waren gestern noch alle Lifte in Betrieb. Mit der Betonung auf noch, denn nach Auskunft von Schorro sind auch in Jaun die Verhältnisse alles andere als ideal: «Aus Sicherheitsgründen schliessen wir am Mittwoch alle Bahnen.»
Wegen der prognostizierten massiven Niederschläge haben auch die anderen Freiburger Wintersportdestinationen angekündigt, ihre Bahnen am Mittwoch stillzulegen. Da stellt sich die Frage: Kriegen die Verantwortlichen ihre Skipisten bis Silvester wieder in den Griff?
«Wir gehen am Donnerstag ins Gelände und werden einen Augenschein vor Ort nehmen», sagt Schorro. In Charmey handelt man nach Auskunft von Gendre ähnlich: «Der Regen ist ein Problem. Wir müssen am Donnerstag die Situation analysieren und schauen, wie es weitergeht.» Ob überhaupt, und wenn ja, auf welchen Pisten am Donnerstag oder Freitag wieder Ski gefahren werden kann, könne im Moment nicht gesagt werden.
Und Micheloud von den Bergbahnen Moléson sagt: «Wir entscheiden in der gegenwärtigen Situation jeden Morgen neu, welche Pisten wir öffnen und welche nicht.» Für Sturny in La Berra ist klar: «Sobald ich eine Piste öffnen kann, öffne ich.» Der Geschäftsführer der Bahnen in La Berra hofft, dass zu Silvester wenigstens auf der roten Piste wieder gefahren werden kann. Der Rest bleibt wohl geschlossen.
Optimismus in Schwarzsee
Viel optimistischer zeigt man sich in Schwarzsee: «Unsere Pisten werden jetzt zwei Tage lang geschont, dann geht es wieder los.» Verwaltungsratspräsident Aerschmann ist überzeugt, dass an Silvester die Riggisalp und der Bodenlift laufen werden, und die wieder besser werdenden Wetterprognosen stimmen ihn auch für den Januar zuversichtlich.
Unsere Pisten werden jetzt zwei Tage lang geschont, dann geht es wieder los.
Roger Aerschmann
Verwaltungsratspräsident Kaisereggbahnen Schwarzsee
Aerschmann weist zudem darauf hin, dass Schwarzsee auch abseits der Skipisten eine ganze Reihe von Events für seine Gäste bereithält, und betont: «Selbst wenn das Wetter nicht gut ist, kommen die Leute trotzdem nach Schwarzsee.»
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