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Wenn das Cello das Ein und Alles ist

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Wenn das Cello das Ein und Alles ist

Julien Kilchenmann erhält den Preis des «Fonds Pierre und Renée Glasson»

Er gehört in die Liga der jungen Cellisten, stammt aus Überstorf, ist 24-jährig und konnte am Dienstagabend im Espace Tinguely in Freiburg den diesjährigen Preis des «Fonds Pierre und Renée Glasson» in Empfang nehmen.

Von IRMGARD LEHMANN

Wie sieht der Tag eines jungen Cellisten aus? Wie kommt er mit der Einsamkeit eines Musikers zurecht? Und wie steht es mit seinen Berufschancen?

Über all das zerbricht sich der 24-jährige Julien Kilchenmann nicht den Kopf. Noch liegt die Frage der Zukunft in weiter Ferne. Wenigstens für ihn. Denn vorab gilt es – in etwa zwei Jahren – an der Musikhochschule Zürich das Konzertreife-Diplom zu erwerben (entspricht der Virtuosität am Konservatorium Freiburg). Das Solistendiplom wäre ein nächstes Ziel.

Sechs Stunden täglich

Dass das Üben nicht immer nur reines Vergnügen ist, gibt der junge Musiker zu: «Wer im Musikerberuf vorwärtskommen will, der muss sehr diszipliniert leben.» Julien Kilchenmann verbringt täglich sechs Stunden am Instrument.

Und die Künstler-Einsamkeit – wie steht es damit? Kein Problem. «An der Musikhochschule Zürich begegne ich vielen interessanten Menschen aus aller Herren Länder.» Ein Grund, warum er in Zürich studiert und nicht in Freiburg? Nicht nur. In Zürich habe man auch viel grössere Entwicklungsmöglichkeiten als in Freiburg. «Die Musikhochschule ist in engem Kontakt mit der Tonhalle, so dass sich immer wieder Auftrittsmöglichkeiten ergeben.»

Begabung allein reicht nicht

Was muss ein junger Mensch mitbringen, um ein Musikstudium überhaupt erfolgreich abschliessen zu können?

«Begabung allein reicht nicht», sagt der 24-Jährige. «Die haben alle, welche an der Hochschule studieren.» Was zählt, sei der Wille, vorwärtszukommen, die Arbeitsdisziplin.

Julien Kilchenmann ist in einer Familie aufgewachsen, in der die klassiche Musik allgegenwärtig ist. Vor einem Jahr hat die ältere Schwester Sarah Kilchenmann am Konservatorium Freiburg ihr Lehrdiplom erworben. In Stuttgart will sie weiterstudieren. Geige spielt ebenfalls die jüngere Schwester.

Die Stunde der Wahrheit

Drei von vier Kindern haben sich der klassischen Musik verschrieben. In der heutigen Zeit eher eine Ausnahme. Ob die Eltern – der Vater ist Innenarchitekt – auf den Sprung geholfen haben? «Mein Vater sicher nicht», lacht Julien. Er sei total unmusikalisch. Die Mutter hingegen habe in ihrer Jugend Geige gespielt. Und die Kinder all die Jahre tatkräftig unterstützt? «Bis 15 hat sie jeden Tag mit uns geübt.»

Also doch ein zielorientieres Dranbleiben? Julien hat verstanden. Einige Zeit kann könne man wohl Druck ausüben. «Doch mit 20 spätestens schlägt die Stunde der Wahrheit. Das muss jeder selber wissen, ob er das will oder nicht.» Denn den Weg habe man allein zu gehen.

Mit 10 000 Franken dotierter Preis

Am Dienstagabend konnte der Sensler den mit 10 000 Franken dotierten Preis entgegennehmen. Dies anlässlich eines Konzertes im Espace Jean Tinguely. Dem Cellisten und seinem Pianisten, dem Japaner Makoto Yamahata (Mitglied der Solistenklasse Zürich) gelang eine feurige Interpretation der Rhapsody von Béla Bartêk. Mit ungestümem Temperament spielte Kilchenmann aber auch seinen Part im Trio von Maurice Ravel. Als äusserst engagierte Geigerin kam die Japanerin Yuka Tsuboi hinzu (ebenfalls Mitglied der Solistenklasse). Rund 80 Gäste genossen das Gratiskonzert.

Preisträger 2003

Julien Kilchenmann, geboren 1979, ist in Überstorf aufgewachsen. Mit acht Jahren begann er Geige zu spielen (Unterricht am Konservatorium Freiburg). Zwei Jahre später wechselt er zum Cello und gewinnt als 15-Jähriger an einem internationalen Musikwettbewerb in Brasilien den zweiten Preis. Fünf Jahre spielte Julien Kilchenmann im Jugendorchester Freiburg mit. Nach der Matura nahm er an der Musikhochschule Zürich das Berufsstudium auf.

Der «Fonds Pierre und Renée Glasson» wurde 1995 geschaffen und wird von kantonalen Amt für Kultur verwaltet. Mit dem Fonds sollen Musikerinnen und Musiker unterstützt werden, die entweder Freiburger sind oder Schweizer mit mindestens fünf Jahren Wohnsitz im Kanton. Der Preis wird alljährlich vergeben. il

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