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Wenn Hundehüten zum Beruf wird

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Seit über zehn Jahren kümmert sich Tanja Geissbühler um die Tiere anderer Leute. In ihrem Bauernhaus in Thörishaus finden Hunde ein zweites Zuhause, wenn ihre Besitzerinnen und Besitzer gerade keine Zeit für sie haben.

Wenn man bei Tane’s Petsitting klingelt, herrscht Stille. Kein Läuten, kein Hundegebell – nichts. Dennoch steht ein paar Sekunden später die Hausbesitzerin an der Tür. Ihr Geheimnis? Ein Blaulicht im Empfangsraum kündigt den Besuch an, wenn jemand auf den Klingelknopf drückt. Das ist sehr wichtig, denn bei fast 20 Hunden im Haus wäre das Gebell jedes Mal ohrenbetäubend. Und geklingelt wird viel: Die vielen Tiere gehören nämlich nicht Tanja Geissbühler, kurz Tane, sondern sind bei ihr nur tages- oder wochenweise untergebracht. Sie schaut auf die Vierbeiner, während Herrchen und Frauchen arbeiten oder in die Ferien fahren, aber auch wenn sie wegen eines Unfalls oder eines längeren Spitalaufenthalts eine Zeit lang nicht auf ihre tierischen Begleiter aufpassen können.

Ein Labrador verändert alles

Aufgekommen ist die Idee mit dem sogenannten Petsitting, also dem Anbieten einer Art Tagesstätte für Haustiere, im Jahr 2010 in einem Reihenhaus in Thörishaus. Nach jahrelanger Tätigkeit als Versicherungsfachfrau kündigte Tanja Geissbühler ihren Job und erfüllte sich ihren grössten Wunsch: «Schon in der Schulzeit war für mich klar: Ich will kein Kind, sondern einen Hund.» Ihr Ehemann Thomas war, wie er selbst sagt, zu Beginn nicht ganz überzeugt von diesem Plan. Ein Züchter im Berner Oberland bot damals einen Wurf Labradorwelpen an, aber alle waren schon vergeben. «Es hiess, dass wir ‹nur kurz schauen gehen›. Jetzt schaue ich den Hund schon seit über zehn Jahren an…», erzählt Thomas Geissbühler und lacht. Nach dem Besuch sei sich das Paar einig gewesen: Wenn ein Hund, dann dieser eine braune Labradorwelpe. Und plötzlich sei er zu haben gewesen – Schicksal, würde man meinen. Seither ist Hitch fester Bestandteil der Familie, ein Jahr später kam Flynn dazu, ebenfalls ein Labradorrüde.

Endlich ein Bauernhaus

Zu Beginn kümmerte sich Tanja Geissbühler in Vollzeit um ihren Welpen, schnell wurde ihr jedoch langweilig: «Ich wollte wieder arbeiten und mein eigenes Geld verdienen», so die ehemalige Kundenberaterin. So fing sie an, sich nicht nur um den eigenen Hund, sondern auch um die Tiere von Freunden und Bekannten zu kümmern. Damit hatte sie Erfolg: Bald vertrauten nicht nur Nahestehende Tanja Geissbühler ihre Vierbeiner an, sondern auch Fremde. Geissbühler professionalisierte das Angebot: Sie absolvierte eine fachspezifische berufsunabhängige Ausbildung (FbA) als Tierbetreuerin, erstellte eine Website, bildete sich weiter.

Das Unternehmen wuchs, der Platzbedarf ebenfalls. Ganze sechs Jahre lang suchte Geissbühler einen passenden Ort für die Expansion. Vor drei Jahren wurde sie endlich fündig: Sie konnte ein Bauernhaus in der nahen Industriezone erstehen. Der Umbau war ein Riesenprojekt, die ganze Familie half mit: Ehemann, Vater, Schwiegervater, Mutter und Schwiegermutter, alle unterstützten Tane dabei, den über zweihundert Jahre alten Hof auf Vordermann zu bringen.

Schwere Zeit im Lockdown

2019 konnte Geissbühler ihren neuen Standort eröffnen – und ein Jahr später wegen der Covid-Pandemie fast wieder schliessen: «Der Lockdown hat uns beinahe das Genick gebrochen», erklärt sie. Wegen Homeoffice und Grenzschliessungen sei die Nachfrage sowohl nach Tages- als auch nach Ferienplätzen eingebrochen, von einem Kundenstamm von rund 250 Personen auf quasi null.

Erst im Frühling, als der Bund das Homeoffice für freiwillig erklärte, ging es wieder bergauf: «Am Montag nach der Pressekonferenz des Bundesrats erhielt ich innerhalb eines Tages rund 30 Anrufe. So viele waren es noch nie zuvor!» Obwohl Geissbühler lange rote Zahlen schrieb und um die neue Liegenschaft zittern musste, zeigt sie sich inzwischen optimistisch: «Viele haben sich im Lockdown einen Hund gekauft, zu dem sie nun nicht mehr schauen können. Nun verzeichnen wir wieder einen Anstieg der Buchungen.»

Die Hunde führen bei Tanja Geissbühler ein Hundeleben.
Corinne Aeberhard

Bis zu 19 tierische Gäste

Im unteren Stock des renovierten Bauernhauses befinden sich drei Zimmer, in denen jeweils bis zu fünf Hunde Platz finden, sowie der Empfang und ein Bad, das vor allem als Futterlager für die Ferienhunde dient. Der zweite Teil der «Pfoten-Residenz» befindet sich im Anbau: ein grosser Raum, durch Holzwände in drei Boxen getrennt. Am Boden liegen diverse Decken und Körbchen, zudem führt eine Treppe, unter die die Hunde sich zurückziehen können, auf eine erhöhte Liegefläche aus Holz. Das Haus  ist überraschend sauber angesichts der Tatsache, dass bis zu 19 Tiere hier tage- oder wochenweise wohnen. Die Wände sind in hellen Grüntönen gehalten, aufgemalte Pfotenabdrücke, Bilder von den tierischen Stammgästen und Schilder mit Tiersprüchen runden die liebevoll gestalteten Zimmer ab. Geissbühler sagt stolz:

Die Ansprüche, die wir für unsere eigenen Tiere hatten, haben wir hier umgesetzt.

Dass sich die Hunde wohlfühlen, ist das eine, das Vertrauen zu den Betreuenden das andere: «Wir setzen auf Ruhe», erklärt Geissbühler. Langsam gewinne sie das Vertrauen der Neuzugänge und baue eine Beziehung zu ihnen auf. Einige der Stammgäste kennt Tane schon, seit sie Welpen waren: «Es ist schön zuzuschauen, wie sich die Tiere entwickeln», schwärmt sie. Die Hortgäste dürfen sich aber natürlich auch austoben: Auf einer rund 1400 Quadratmeter grossen Rasenfläche und einem Kiesplatz können die Hunde gemeinsam mit ihren Zimmergenossen herumrennen, im Pool in Knochenform baden, Ball spielen, durch Tunnel sausen und sich selbstverständlich versäubern. Die Zimmereinteilung macht Geissbühler jeweils nach Gefühl: «Ich schaue immer, dass ich eher aktive mit eher passiven Hunden mische. Wenn plötzlich zu viele Aktive in einem Zimmer sind, dann gibts Rambazamba!»

Lange Tage, viel Herzblut

Im oberen Teil des Bauerhauses wohnt das Paar zusammen mit drei Meerschweinchen und einem Hamster – und gelegentlich weiteren Nagern, die ebenfalls in den Urlaub zu Tane’s Petsitting fahren dürfen. Der Arbeitstag ist lang, es gibt immer etwas zu tun: Tiere empfangen oder wieder abgeben, füttern inklusive passender Nahrungsergänzung und falls nötig Medikamente, Versäuberungsrunden, spazieren mit den eigenen Hunden, aber auch viel putzen, waschen und saugen. Wenn tierische Feriengäste über mehrere Wochen zu Besuch sind, ist Feierabend zudem nicht gleich Feierabend. «Wir haben lange Tage. Da ist man froh, wenn man in der Nacht zu ein paar Stunden Schlaf kommt.»

Auch mit der Versicherungsbranche hat Geissbühler nicht ganz abgeschlossen: Als Vermittlerin erhält sie jedes Mal eine Provision, wenn jemand über sie eine Hundeversicherung abschliesst. Sie weiss, wovon sie spricht: Hitch litt vor einem Jahr an Krebs und musste sich einer Strahlentherapie unterziehen. Für Geissbühlers ist klar: Wenn man sich für ein Tier entscheidet, trägt man ein Leben lang die Verantwortung dafür und ist verpflichtet, es so gut wie möglich zu halten. «Unsere Hunde sind voll integrierte Familienmitglieder», erklärt Tanja Geissbühler, und ihr Mann ergänzt: «Sie haben den gleichen Stellenwert wie ein Kind – auch wenn uns natürlich immer bewusst ist, dass es Hunde sind, keine Kinder.»

Zum Unternehmen

Die ganze Familie hilft mit

Seit 2019 ist Tane’s Petsitting ein Familienunternehmen. Tanja Geissbühlers Mann Thomas kümmert sich um Haus und Garten. Ihr Vater, Toni Zbinden, hilft seit seiner Pensionierung mit. 2021 schloss er ebenfalls die Ausbildung zum Tierbetreuer ab. Er hilft seiner Tochter seither regelmässig und übernimmt jeweils die Urlaubsvertretung. mes

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