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Wenn Kinderlachen die Wohnung füllt

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Lucia Panduri hat einen besonders bunten Alltag. Seit drei Jahren arbeitet sie als Betreuungsperson beim Tageselternverein Sense. Die FN haben sie zu Hause besucht und entdeckt, was ihren Beruf ausmacht. 

In Lucia Panduris Wohnung zieren Kinderzeichnungen und Fotos die Wände, an der Garderobe hängen viele verschiedenfarbige Jacken, und am Boden davor sind Schuhe in allen Grössen aufgereiht. Schnell wird klar: Die Wohnung steckt voller Leben. Kinderstimmen und Gekicher tönt aus einem der Zimmer, gefolgt von eiligem Getrappel und Geflüster.

Panduri engagiert sich seit 2020 als Betreuungsperson beim Tageselternverein Sense (TEVS). Mittlerweile betreut sie zwölf Kinder an vier Tagen pro Woche. 

«Als ich mit meinem zweiten Sohn Emilio schwanger war, habe ich mich gefragt, wie es nach der Schwangerschaft weitergehen soll», erzählt Panduri, wie sie zur Betreuungsperson geworden ist. Sie habe dann vom TEVS gehört und sofort gewusst: «Das könnte etwas für mich sein.»

Angefangen habe alles mit Chiara, deren Bild hängt noch immer in der Küche. «Zuerst war es schon ein bisschen speziell, ich war ja gewöhnt, dem Kunden zu dienen», erzählt die 35-Jährige. Sie hatte zuvor im Detailhandel gearbeitet. Zuerst habe sie sich daran gewöhnen müssen, dass es in ihrem jetzigen Beruf nicht darum gehe, jeden Wunsch der Kinder kommentarlos zu erfüllen.

Neue Leidenschaft

Doch drei Jahre später ist davon nichts mehr zu sehen. Panduri geht in ihrem neuen Beruf völlig auf, es sei zu ihrer grossen Leidenschaft geworden, sagt sie. Mit den Kindern singt und tanzt sie viel, und auch Basteln gehört zum Alltag. 

Mittlerweile hat Panduri fünf Bastelschränke, prall gefüllt mit Utensilien für die Kinder. «Dafür sind wir sogar extra in eine grössere Wohnung gezogen», verrät sie und lacht. 

Rap und Buffet

Es gibt sogar einen Rap, den Panduri gemeinsam mit den Kindern einstudiert. Darin dreht sich viel um Grundsätze, die sie ihren Schützlingen mit auf den Weg geben möchte, wie zum Beispiel: «Mein Körper, meine Regeln», oder «Ich darf mir auch mal Hilfe suchen, das ist okay».

Panduris Tag ist laut, manchmal ein bisschen chaotisch, und beginnt früh. Während die älteren Kinder, die sie betreut, in der Schule sitzen, kümmert sich Panduri um die Kleinsten. «Wir gehen zusammen Zmorge einkaufen und essen gemeinsam. Meistens machen wir ein Riesenbuffet», sagt sie und lacht. 

Bedingungslose Liebe

Zwischen 11 und 14 Uhr sind alle gemeinsam mit dem Mittagessen beschäftigt, bevor es dann wieder ans Spielen geht. «Gegen 15.30 Uhr sind dann meistens alle k.o., und wir räumen schon mal das Gröbste auf», so Panduri.

Vor dem Nachhausehgehen hat sie noch ein Ritual mit den Kindern: Jeden Abend schauen sie sich gemeinsam eine Affirmationskarte an. «Manchmal gebe ich ihnen auch eine Karte mit einem kleinen Lob darauf mit, wenn zum Beispiel etwas besonders gut geklappt hat oder jemand einen schwierigen Tag hatte», sagt sie. 

«Ich glaube, ich bin ein strenges Tagesmami», sagt Panduri von sich selbst. Sie habe zwar nur wenige Regeln, bei diesen sei sie aber sehr bestimmt. Doch auch wenn es manchmal schwierige Momente gebe, spricht Panduri immer wieder von einer bedingungslosen, wunderschönen und echten Bindung zwischen ihr und den Kindern.

Keine Mutterrolle

«Wenn sie mich zum Beispiel irgendwo im Coop treffen und dann auf mich zurennen, um Hallo zu sagen oder mir eine Zeichnung bringen, dann bedeutet mir das die Welt», sagt sie. Trotzdem ist es Panduri wichtig, zu betonen: «Ich will keine Mutterrolle übernehmen.»

Dementsprechend freut sich Panduri auch, wenn ein Kind nicht mehr regelmässig zu ihr kommt: «Das heisst nämlich meistens, dass die Eltern jetzt mehr Zeit für die Kinder haben, und das ist doch etwas sehr Schönes.» 

Verein

Temporärer Elternersatz seit 30 Jahren

Margrit Dubi-Bertschy ist die Geschäftsführerin des Tageselternvereins Sense (TEVS). «Die Beziehung von Margrit und mir ist sehr familiär», erklärt Tagesmutter Lucia Panduri. «Natürlich ist sie die Geschäftsführerin, aber ich weiss, dass sie mich auch privat unterstützen würde, wenn es nötig wäre», so Panduri. 

Dieses Jahr feiert der TEVS sein 30-jähriges Bestehen. Der Verein will berufstätigen Eltern qualifizierte Kinderbetreuung in Tagesfamilien vermitteln, wie Dubi-Bertschy erklärt. «Das Schöne ist, dass die Kinder den Bezug zu einer Person haben, sie werden also quasi zu Familienmitgliedern», so Duby-Bertschy.

Um Betreuungsperson zu werden, muss man sich schriftlich bei der TEVS melden, danach werden zuerst einige Überprüfungen gemacht. «Es gibt zum Beispiel einen Anforderungskatalog des Jugendamts, der sich auf die Wohnung und auf die Umgebung bezieht», erklärt Dubi-Bertschy. Dort spielt neben der Grösse der Wohnung unter anderem auch eine Rolle, ob sich ein Spielplatz in der Nähe befindet. 

«Im ersten und zweiten Jahr machen unsere Betreuungspersonen jeweils eine fünftägige Ausbildung», so Dubi-Bertschy weiter. Auch der Nothelferkurs für Kleinkinder gehöre selbstverständlich zum Grundgerüst. Zusätzlich werden einmal im Jahr Weiterbildungen durchgeführt. 

Ihr Pensum könne sich jede Person selbst aussuchen, die Empfehlung sei jedoch, nicht mehr als vier Tage pro Woche als Betreuungsperson zu arbeiten. Mitarbeiterinnen, die pro Jahr einen Mindestjahreslohn von mehr als 22‘050 Franken aufweisen, seien obligatorisch in der Pensionskasse versichert. Ausserdem sind vier Wochen Ferien inbegriffen.

«Es sind die Koordinatorinnen, die abklären, welche Betreuungsperson zu welchem Kind passt», sagt Dubi-Bertschy. Dabei sei das Wichtigste immer, dass sich jedes Kind wohlfühle. «Es geht also nicht nur um die Beziehung von Betreuungsperson und Kind, sondern auch um die Kinder untereinander.»

Beim TEVS sind momentan 16 Betreuungspersonen tätig, der Verein würde sich aber noch mehr wünschen. «Es wäre auch cool, wenn ein Ehepaar gemeinsam diese Herausforderung annehmen würde, das konnten wir bis jetzt aber noch nicht umsetzen», so die Geschäftsführerin. 

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