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Wenn Kultur den Tourismus befeuert

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Das Setting des Schwarzsee-Festivals in der idyllischen Berg- und Seelandschaft des Sensler Oberlands bietet für den Tourismus in der Region eine grosse Chance. Das sagt die Co-Direktorin von Tourismus Schwarzsee-Senseland, Daniela Schwartz.

Daniela Schwartz, Sie vertreten Tourismus Schwarzsee-Senseland im Organisationskomitee des Lac-Noir-Schwarzsee-Festivals. Wie kam es dazu?

Bei der ersten Ausgabe des Festivals im 2021 hatten wir bereits das Ticketing übernommen, waren aber nicht im OK vertreten. In der Nachbesprechung haben wir festgestellt, dass es nicht ideal ist, wenn wir zwar eine wichtige Aufgabe übernehmen, von der Gesamtorganisation des Festivals aber nicht viel mitbekommen. Mir persönlich erlaubt der Einsitz im OK zudem einen Einblick in die Eventbranche. 

Gab es nach der letzten Ausgabe auch die Einsicht, dass das Festival wichtig sein könnte für den Tourismus?

Hat Tourismus Schwarzsee-Senseland also bloss auf das Festival gewartet, um eine umfassendere Tourismuswirtschaft zu betreiben?

Wir nutzen schon heute Events wie den Alpabzug oder das Schwing- und Älplerfest zur Tourismusförderung. Es sind beides Anlässe, die nicht von Tourismus Schwarzsee-Senseland organisiert werden, die uns aber als Marketinginstrumente dienen. In Bezug auf das Schwarzsee-Festival denke ich, dass wir im Moment vor allem vom Line-up profitieren. Marius Bear oder Stephan Eicher sorgen mit ihren Namen für Aufmerksamkeit. Mittel- und längerfristig kann es aber nicht nur darum gehen, wer das Programm bestreitet, sondern darum, was wir rundherum den Gästen bieten – also um das Setting. Dafür ist der schöne Schwarzsee einfach ideal. Insofern haben wir auf das Festival gewartet.

Wir sind froh, dass Pascal Vonlanthen, alias Gustav, und Gianni Perotto den Mut hatten, das Projekt während der Covid-Periode auf die Beine zu stellen. Denn das Setting hatten wir zwar schon, es wurde bisher nur nicht genutzt.

Warum ist man nicht schon früher auf die Idee gekommen?

Ich denke, dass man sich früher eher einen Ort gesucht hat, an dem es möglichst einfach ist, ein Festival zu realisieren. In Schwarzsee ist die Infrastruktur für einen solchen Anlass nicht von vornherein gegeben. Der Effort des OK, die Bühne aufzubauen oder die Künstlerinnen und Künstler unterzubringen, ist enorm. Und trotzdem hat es sich gesagt: Der Schwarzsee ist unsere Perle im Sensebezirk, wir wollen daraus eine angesehene Festivaldestination machen.

Worin kann konkret der touristische Benefit des Festivals bestehen?

Zunächst schafft es vor allem während der Austragung einen Mehrwert. Etwa bei den Übernachtungen. Die Festivalbesucher kommen zwar vor allem aus der Region, aber nicht nur. Wir haben auch Tickets in Frankreich und Deutschland verkauft sowie im Grossraum Zürich, Basel und Solothurn. Die Hotellerie und das Hotel Bad sind für das Wochenende komplett ausgebucht. Zudem arbeiten wir zum ersten Mal mit dem Campus Schwarzsee zusammen, wo wir 40 Zimmer zur Verfügung stellen, um den Festivalbesuchern auch eine günstigere Übernachtungsmöglichkeit anzubieten. Davon sind 25 weggegangen, das ist schön. Die Ferienwohnungen, die über uns gemietet werden, sind auch alle besetzt. Ob sie allerdings nur wegen des Festivals gemietet werden, ist schwer zu sagen. Der eine oder andere hat seinen Aufenthalt aber bestimmt auf das Festival ausgerichtet.

Darüber hinaus hoffe ich auf den Multiplikatoreffekt des Festivals, sodass sich die Besucherinnen und Besucher sagen: ‹Hey, das ist so schön hier, ich komme im nächsten Herbst nochmals›.

Diesen Multiplikatoreffekt erleben wir beim Schwing- und Älplerfest oder wenn wir, wie beispielsweise bei der Bundesratsreise, mediale Präsenz erhalten: Dann werden die Leute auf unsere Region aufmerksam. 

Ein Mittel, um während des Festivals und danach auf die Schönheit der Region aufmerksam zu machen, ist der interaktive Soundtrek für Familien, der in Zusammenarbeit zwischen dem Festival und Tourismus Schwarzsee-Senseland entstanden ist. Er wurde von der Freiburger Wirtschaftsförderung im Rahmen der Neuen Regionalpolitik (NRP) mitfinanziert. Ein Zeichen, dass der Kanton an den positiven Effekt der Zusammenarbeit zwischen Kultur und Tourismus glaubt?

Ja. Es ist, wie man uns sagte, offenbar auch der erste Antrag im Kanton, bei dem Kultur und Tourismus so eng zusammenarbeiten. Die Idee hatte Pascal Vonlanthen. Der Soundtrek besteht aus zwei Routen, die eine führt um den See und die andere oberhalb des Sees. An beiden Routen sind insgesamt zehn Verstecke des Festivalmaskottchens Jacques Noir zu finden. Sobald die Kinder einen Jacques finden, können sie über einen QR-Code ein geheimes Geräusch entdecken und raten. Wer alle Geräusche erfolgreich errät, wird mit einem besonderen Goodie am Zielort belohnt.

Ist das Festivalpublikum ein Publikum, das Schwarzsee als Tourismusregion anlocken möchte?

Ja, auf jeden Fall. Wir sind eine Familiendestination. Das Festival richtet sich mit seinem Programm an Junge und Ältere. Vor den zahlungspflichtigen Acts gibt es zudem Gratiskonzerte, damit alle, auch die Kinder, vom Festival profitieren können.

Wie gross ist die Gefahr, dass der Schwarzsee durch ein Festival vom Geheimtipp zur Massentourismusdestination mutiert?

Das ist ein unglaublich schwieriger Balanceakt, aber von Massentourismus kann in Schwarzsee nicht die Rede sein. Es gibt im Winter und im Sommer jeweils zwei drei Wochenenden mit Spitzenwerten, aber ansonsten ist es immer noch überschaubar. Das Ballungszentrum befindet sich rund um den See, sobald man in die Höhe geht, verteilen sich die Menschen. Aber natürlich müssen wir Rücksicht nehmen auf das, was wir haben und bewahren wollen. Das Festival wird jedoch kaum zu Massentourismus führen. Denn es kann aufgrund der begrenzten räumlichen Kapazitäten nicht grösser werden, als es bereits ist. Sollte es weitere Ausgaben des Festivals oder andere neue Events geben, müssten wir aber schauen, welche infrastrukturellen Anpassungen vorgenommen werden müssen. 

Das Festival-OK legt grossen Wert auf Nachhaltigkeit. Es verfolgt dabei auch ein paar innovative Ansätze (die FN berichteten). Inwiefern ist das Festival diesbezüglich Impulsgeber für die Tourismusregion?

Es ist tatsächlich das erste Mal so, dass der Parkplatz abends kostenpflichtig sein wird. Wenn man es aber schafft, dass Auto mit vier Personen zu füllen, ist das Parkieren gratis. Diese Lösung ist ein Kompromiss. Es wird wahrscheinlich immer noch viele geben, die mit dem PW kommen. Gleichzeitig stärken wir den ÖV mit einem ausgebauten Angebot während des Festivals. Das Ganze ist ein Test, um zu schauen, wie sich die Leute verhalten und was funktioniert.

Bietet das eine Chance, neue Verkehrslösungen für Schwarzsee zu etablieren, auf die man seit Jahrzehnten vergeblich wartet?

Ja, definitiv. Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Plaffeien spielt dabei eine entscheidende Rolle, da das Verkehrsmanagement in deren Verantwortung liegt. Aber auch die TPF müssen sich einbringen. Es ist jedoch äusserst erfreulich zu sehen, dass durch das Schwarzsee-Festival vielversprechende Kooperationen entstehen, welche hoffentlich zu einer positiven Entwicklung führen.

Serie

Rund ums Schwarzsee-Festival 

Vom 17. bis 20. August findet auf dem Gypsera-Areal am Schwarzsee zum zweiten Mal das Lac-Noir-Schwarzsee-Festival statt. Das Festival will Kunst, Kultur und Musik vereinen und für die breite Bevölkerung erlebbar machen. In einer Serie beleuchten die FN verschiedene Aspekte eines Anlasses. Was bedeutet er für die regionale Identität, für den Tourismus, die Wirtschaft? Welches Augenmerk schenken die Organisatoren der Nachhaltigkeit? Und was gibt es am Festival Neues zu entdecken? rsa

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