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Wenn zwei sich streiten …

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«Sucht das Grund­gefühl der ersten Szene: Wo ­lokalisiert es sich im Körper, im Geist, in der Körperhaltung?», sagt Regisseurin Linda Trachsel zu den Darstellern. Das Ensemble des Kellertheaters Murten probt im Kulturzentrum im Beaulieu (KiB) seine aktuelle Eigenproduktion «Die Wunderübung». Auf der Bühne stehen ein Konzertflügel und diverse Turngeräte: Ringe, ein Pauschenpferd, Hanteln und ein Punchingball. Dieser deutet bereits die Stimmung zwischen dem Ehepaar Glättli an: Joana (Andrea Stucki) und ­Valentin (Thom Brändli) liefern sich Schläge verbaler Art, kaum hat das Stück begonnen. Die Wogen glätten sich auch nicht, als sie die Praxis von Paartherapeut Oliver Hartmann (Beat Rentsch) betreten. Im Gegenteil: Jetzt geht der Streit erst richtig los. Es ist nicht zu übersehen: Die Beziehung, die beim gemeinsamen Tauchen in Ägypten so romantisch begonnen hatte, ist an einem Tiefpunkt angelangt. Nach 14 Ehejahren steht das Paar vor einem Scherben­haufen, die Fronten haben sich verhärtet. Vermittlungsversuche des Therapeuten laufen ins Leere oder bieten gar Anlass zu neuen Streitereien. Mit einem dissonanten Toncluster, den der Beziehungsfachmann auf dem Flügel anschlägt, geht der erste Akt in die Pause. Ein Symbol für die verworrene ­Situation.

Verbaler Schlagabtausch

«Ich habe das Stück vor zwei Jahren einmal gelesen und wusste sofort: Das will ich inszenieren», sagt Regisseurin Linda Trachsel. «Als Produktionsleiterin Gerti Haymoz mich anfragte, dachte ich sogleich, dass es sich gut für die Bühne des Kellertheaters eignen würde.» «Die Wunderübung» ist das erste Theaterstück von Daniel Glattauer. Der Wiener Bestsellerautor ist populär geworden durch seinen Roman «Gut gegen Nordwind». Nun erobern seine Werke auch die Theaterbühnen.

«Die spritzigen und schnellen Dialoge haben mir besonders gut gefallen», sagt Trachsel über das Stück. «Und das überraschende Ende.» Zu viel verraten möchte sie allerdings nicht. Trachsel führt zum ersten Mal für das Kellertheater Murten Regie; mit dem Kabarett-Duo Amuse Bouche ist sie hier allerdings schon zwei Mal aufgetreten.

Schon bei Woody Allen dabei

Das Stück hat Gerti Haymoz in eine Mundartversion übertragen. Einen bedeutenden Unterschied hat Regisseurin Linda Trachsel während der Proben bei der Tonalität ausgemacht: «Berndeutsch ist viel langsamer als Wienerisch. In den Dialogen ist ein ganz anderer Zug drauf. Daran mussten wir arbeiten.» Im Stück schiesst das Ehepaar mit verbalen Salven im Maschinengewehr-Rhythmus aufeinander: Ein intensives Stück, zumal die drei Darsteller auch noch ununterbrochen zusammen auf der Bühne stehen. Die Schauspieler müssen nicht nur sehr konzentriert sein, sondern auch viel Text lernen.

«Das war nicht immer einfach, auch weil die Dialoge oft sehr ähnlich sind», so «Therapeut» Beat Rentsch. Immer wieder habe er den Text im Skript gelesen. «Geübt habe ich ihn mit meiner Tochter», sagt der 42-jährige Schulleiter der Primarschule Täuffelen. Auch Andrea Stucki alias Joana ist eher der visuelle Typ, während Thom Brändli, der den Valentin spielt, sich für eine ganz andere Methode entschied: Er hat den Text auf sein Smartphone gesprochen und immer wieder abgehört, etwa beim Autofahren oder im Zug. Die 49-jährige medizinische Praxisassistentin und der 52-jährige Marketing- und Kommunikationsberater aus Kallnach sind auch privat ein Paar. Angesprochen auf das Üben der streitlustigen Dialoge sagt Brändli: «Es war quasi wie zu Hause» und lacht. Ernst ging es bei den Proben nicht zu: «Wir haben uns sehr amüsiert», so Stucki.

Vor vier Jahren standen sie zum letzten Mal gemeinsam auf der Kellertheaterbühne in Murten: Beim Woody-Allen-Abend 2015, sie als Kleinman, er als Dramatiker Hepatitis. Beide machen seit Jahren regelmässig bei den Eigenproduktionen mit. «Wir wechselten uns jeweils ab, solange die Kinder klein waren», so ­Brändli, der bereits 2002 beim Bau der KiB-Bühne mitgeholfen hatte.

Die Pause ist vorbei, es geht weiter. Sechs Proben stehen insgesamt noch an. «Wir arbeiten nun am Feinschliff», sagt Regisseurin Linda Trachsel. «Wir sind auf gutem Wege.»

Am 2. Februar ist Premiere; bis am 23. Februar finden zwölf Vorstellungen im KiB statt.

Reservationen: kellertheatermurten.ch oder 079 854 32 04

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