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Werner Riesen ist der Herr über den Gäggersteg

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Regelmässig kontrolliert Werner Riesen den imposanten Gäggersteg im Gantrischgebiet. Er achtet darauf, dass die mächtige Holzkonstruktion dem Wetter standhält und schaut auch auf dessen Sauberkeit.

In Rüschegg Gambach steigt Werner Riesen in sein Auto und fährt einsame Wege, auf denen sonst kaum ein Auto unterwegs ist, hinauf zum Schwarzenbühlpass. Unter der Windschutzscheibe liegt eine behördliche Sondergenehmigung, womit er im Gantrischgebiet die Waldwege befahren darf. Er steuert über einen Forstweg Richtung Gägger. Dort, wo der Pfad zum Gäggersteg beginnt, hält er an und parkiert. Er schultert einen Pickel und beginnt den Aufstieg auf dem Kiesweg zum Steg.

Werner Riesen ist kein Waldarbeiter. Vielmehr schaut er seit Jahren beim Gäggersteg und bei den Zubringerpfaden zum Rechten. Gefragt, wie alt er ist, antwortet er lächelnd: «Ich bin bald seit zwanzig Jahren pensioniert.» Er hält an. Mit dem Pickel bessert er eine Wasserrinne aus. Das abfliessende Wasser hat den Gehweg etwas ausgespült. Fünf Minuten später ist der Schaden behoben. Werner Riesen steigt weiter hinauf.

Werner Riesen vor dem Gäggersteg.
Foto Georges Scherrer

Er kannte noch den alten Holzsteg, der bis 2019 zum Gägger hinaufführte. Der Steg lag auf dem Boden. Er bestand vor allem aus Lerchenholz. «Lerchenholz ist ölig und wetterbeständig.» Die Bretter, die wenig über dem Boden lagen, waren gegen Fäulnis gefeit. Werner Riesen spricht nun vom Orkan Vivian, der im Februar 1990 über Europa fegte und auch Zerstörungen in der Schweiz anrichtete. Der Gantrisch war betroffen: « Der Sturm machte eine Aufforstung des zerstörten Gebietes nötig.»

Wald wächst schnell nach

Die wachsenden neuen Bäume versperrten aber zusehends die Aussicht auf die Gantrischkette und die Bergriesen im Berner Oberland. Darum wurde entschieden, eine «begehbare Skulptur», wie das neue Bauwerk im Vokabular der Tourismusverantwortlichen im Gantrisch auch heisst, zu errichten. 2020 wurde der Gäggersteg eröffnet. Werner Riesen erinnert sich: «Die ganze Region lieferte die nötigen Balken aus Tannenholz.»

Kleine Schäden behebt Werner Riesen gleich selber.
Foto Georges Scherrer

Tannenholz trocknet in der Sonne gut, sagt der Wächter über die Brücke. Der Rüschegger kontrolliert regelmässig die Zustiege zum Steg und den baulichen Zustand der Brücke. Hülsen aus Metall trennen die Bretter der Brüstung von den Tragbalken. Auch an diesen Kontaktstellen soll die Luft gut über das Holz fliessen und dafür sorgen, dass das Holz nach den Regengüssen trocknet. Werner Riesen achtet darauf, dass diese Kontaktstellen in Ordnung sind und vor Fäulnis bewahrt bleiben.

Reparaturen vor Ort

Heute liegt ein strahlendblauer Himmel über dem Gurnigel. Viele Leute benutzen den Steg. Die mäandernde Brücke führt bis in eine Höhe von acht Metern über dem Waldboden. Sie erlaubt eine wunderbare Rundsicht über die Berge in den Savoyen bis tief ins Bernerbiet hinein. Werner Riesen schaut sich nun die hölzernen Handläufe an. «Wenn ich Spriessen entdecke, entferne ich diese.» Seine Aufmerksamkeit gilt auch dem Maschendraht, der den Boden der Brücke bedeckt.

Maschendraht schützt auf dem Boden vor Stürzen.
Foto Corinne Aeberhard

Das Geflecht verhindert, dass die Besucherinnen und Wanderer auf nassen Brettern ausrutschen. Werner Riesen ist handwerklich geschult: «Kleine Sachen repariere ich selber.» Das gilt etwa für Schrauben, die ersetzt werden müssen. «Wenn massive Bretter lädiert sind, melde ich den Schaden den zuständigen Stellen.»

Riesen nickt zufrieden nach getaner Arbeit. Die Handläufe enthalten keine Spriessen, die Hände verletzen könnten. Er ist erstaunt über die Disziplin der vielen Besucherinnen und Besucher. «Die Verschmutzung ist sehr gering.» Ab und zu fällt jemandem auf der imposanten Brückenkonstruktion etwas aus der Hand und landet auf dem Waldboden. «Einmal im Monat gehe ich unten durch und schaue dort nach dem rechten.» Er findet selten etwas.

Wo stecken die Tiere?

Das Unterholz wächst im Frühling und in den Sommermonaten schnell. «Kürzlich trat eine Frau auf mich zu und fragte: Wo sind eigentlich die Tiere? Ich wies sie darauf hin, dass die Tierskulpturen im unteren Teil des Stegs zu sehen sind.» Sofern sie nicht von hochwachsendem Gras verdeckt sind. Werner Riesens Aufgabe besteht darum auch darin, zu sorgen, dass Luchs, Hase, Eichhörnchen und Eule sich nicht zu stark vor den Leuten verstecken. Er achtet darauf, dass die Holzskulpturen nicht von Gras überwuchert werden, sondern ihrer Aufgabe als interessantes Fotosujet immer gut nachkommen können.

Der Luchs darf sich nicht zu stark im Dickicht verstecken.
Foto Georges Scherrer

Der Brückenwächter kann sich an keine schlechte Begegnung auf dem Steg erinnern. «Gerüsselt hat wirklich noch niemand. Jene, die heraufkommen, sind positiv eingestellt und erfreuen sich an der Landschaft, der Natur und dem Bauwerk.» Es kommt auch zu überraschenden Begegnungen: «Ich treffe zuweilen Leute hier oben, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe, zum Beispiel ehemalige Schulkollegen.»

Eins mit der Region

Liebend gern streift Werner Riesen durch das Gebiet auf dem Gurnigel. «Ich bin in dieser Gegend aufgewachsen und setze mich darum gern für diese Region und für die wunderschöne Natur ein.» Ihm obliegt neben der Aufsicht über den Gäggersteg auch die Kontrolle über den Gantrisch-Panoramaweg. Dieser führt vom Gurnigelpass über die Schüpfenfluh und den Gäggersteg bis zur Pfyffe, die sich hoch über dem freiburgischen Zollhaus befindet. Werner Riesen betreut zudem den Familienweg beim Gäggerweg. Er sorgt unter anderem dafür, dass bei der Schutzhütte auf dem Schwarzenbühlpass genug Spielbüchlein für die Kinder aufliegen.

Der Gäggersteg vor den Berner und Freiburger Voralpen.
Foto Georges Scherrer

Den Freiwilligen-Job als Betreuer des Gäggerstegs erhielt er vom ehemaligen Oberförster der Region, Philipp Mösch. «Damals schaute ich schon auf den Panoramaweg. Er fragte mich, ob ich auch ein besonderes Auge auf den Gäggersteg haben kann.» Werner Riesen bereut seine Zusage nicht. Regelmässig begeht er den Steg und achtet darauf, dass er von den vielen Besucherinnen und Besuchern, jung und alt, gefahrlos begangen werden kann.

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