Im ersten Match der Rückrunde hat Kerzers am Sonntag Piamont in der 2. Liga 1:0 besiegt. Das einzige Tor schoss Colin Rytz in der 72. Minute nach einem Corner aus kurzer Distanz.
Im Startspiel im letzten Sommer hatte Absteiger Piamont zu Hause die Seeländer noch 2:1 besiegt, ein halbes Jahr später nahm das junge Team von Trainer Marc Flühmann jetzt mit einem ebenfalls knappen und etwas glücklichen 1:0-Sieg erfolgreich Revanche und verschaffte sich damit etwas Luft im beinharten Abstiegskampf. Piamonts Trainer Grégory Pelle sagte nach dem spannenden Match zu Recht, dass in solchen «Abstiegsspielen» meistens kleine Details über Sieg und Niederlage entscheiden würden. «Kerzers hat heute eben einmal getroffen, und wir haben aus unseren Chancen nichts gemacht – so einfach ist die ganze Sache.»
Tormöglichkeiten für mehr Treffer gab es an diesem herrlichen Frühlingstag auf dem erstaunlich gut bespielbaren Terrain im Erli genug, die einzige davon nutzte Mittelfeldspieler Colin Rytz in der 72. Minute nach einem Corner, den die Abwehr der Gäste wie schon einmal kurz davor nicht aus der Gefahrenzone herausbrachte. Gegen den trockenen Schuss aus wenigen Metern konnte Julien Hayoz nichts ausrichten. Die Gäste drückten nach diesem Gegentor bis zum Schluss vehement auf den Ausgleich, brachten aber den Ball zweimal aus guten Positionen nicht am erst 18-jährigen Kerzers-Keeper Jan Eicher vorbei. So blieb es nach 90 Minuten beim insgesamt etwas schmeichelhaften Sieg der Heimmannschaft, für Trainer Marc Flühmann war dieser jedoch nicht unverdient.
Beide Mannschaften mit viel Vorsicht
Gewichtige Zuzüge gab es sowohl bei Kerzers als auch bei Piamont für die Rückrunde nicht, die Kerzers-Neuzugänge Yacine Benatallah und Einwechselspieler Sasha Fontana konnten allerdings bei ihren ersten Einsätzen im neuen Verein durchaus gefallen. Seitens des FC Piamont bäckt man nach vielen sportlich erfolgreichen Jahren jetzt deutlich kleinere Brötchen, junge Spieler aus der Gegend müssen die Lücken von «teuren» weggezogenen Topspielern füllen. Zudem fehlte dem Gast mit Dimitri Schenkel der Goalgarant; die Hauptlast im Angriff lag damit auf den Schultern von Spielgestalter Basile Brülhart, vom Halbstürmer ging im ganzen Spiel die grösste Gefahr in der Offensive aus. Beim Sieger setzten in diesem Match der Vorsicht – niemand wollte in Rückstand geraten, und deshalb agierte man beidseitig mit einer relativ grossen Abwehrarmada – verschiedene Spieler Akzente im Angriffsspiel, die beste Möglichkeit, in Führung zu gehen, vergab Florian Cloux nach 36 Minuten, als er den Ball aus 11 Metern über das leere Tor jagte. Auf der anderen Seite hatten Torszenen vor Jan Eicher Seltenheitswert, zu stabil stand die Kerzers-Abwehr um ihren Libero und Routinier Sandro Stoll. So war es nicht verwunderlich, dass es beim Seitenwechsel noch torlos 0:0 stand.
Offenere zweite Halbzeit
Nach der Pause sahen dann die vielen Zuschauer ein viel offeneres Spiel mit mehr Torchancen. Obwohl Piamont ganz zum Gefallen von Trainer Pelle nie aufgab und die fünf Wechsel neuen Wind ins Team brachten, reichte es dem Absteiger nicht mehr zum angestrebten Punktegewinn. Für Kerzers-Trainer Marc Flühmann war nebst den wichtigen drei Zählern vorab der Umstand wichtig, dass man im Gegensatz zum letzten Herbst eine Führung auch ins Ziel bringen konnte. Mit diesem wichtigen Dreier hat man zudem Piamont im Klassement überholt, aber im Lager der Saanestädter macht man sich bezüglich Abstiegskampf auch nach dieser Niederlage kaum grosse Sorgen. Für Marc Flühmann war dieser Startsieg in Bezug auf die Moral seiner Truppe für die Rückrunde besonders wertvoll, jetzt wollen die «Roten» diesen schönen Erfolg auch in den nächsten Runden bestätigen. Luft nach oben haben die zwei gestrigen Kontrahenten vorab noch im Offensivspiel, aber sogenannte «Knipser» sind eben auch in dieser Liga rar gesät.
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