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Widerstand gegen Schalter-Schliessung

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Autor: karin Aebischer

«Kein Abbau des Service public», fordern die SP und das Forum Freie Wähler Wünnewil-Flamatt mit ihrer Unterschriftensammlung gegen die auf Ende März geplante Schliessung des BLS-Reisezentrums am Flamatter Bahnhof (FN vom 17. Dezember). «Die Leute unterschreiben sehr wohlwollend», sagt Michael Perler, SP-Generalrat. Vor eineinhalb Wochen haben die Parteien mit der Unterschriftensammlung begonnen. Ende Februar wollen sie den Verantwortlichen der BLS ein möglichst grosses Paket an Unterschriften überreichen und so ihr Missfallen kundtun. «Von der geplanten Schliessung ist ein relativ grosses Einzugsgebiet betroffen», so Perler. Die nächsten BLS-Schalter befinden sich in Düdingen und Bern. «Wir befürchten eine Salami-Taktik und damit den schleichenden Abbau des Service public.»

Vor vollendeten Tatsachen

Michael Perler stört sich daran, dass sich die BLS «gemäss unseres Wissensstandes» gar nicht nach anderen Lösungen umgeschaut hat. Er schlägt dem Bahnunternehmen zum Beispiel eine Zusammenarbeit mit dem lokalen Gewerbe vor: einen Schalter, integriert in ein Café oder einen Laden.

Auch die Gemeinden Wünnewil-Flamatt, Überstorf und Neuenegg haben der BLS in einem Brief ihre Enttäuschung über den Entscheid mitgeteilt. «Wir sind vor vollendete Tatsachen gestellt worden», sagt Doris Bucheli-Betschart, Gemeindepräsidentin von Wünnewil-Flamatt. Der Gemeinderat setzt sich für den Erhalt des Schalters ein. Zusammen mit Christine Bulliard-Marbach wird Doris Bucheli bei Staatsrat Maurice Ropraz vorstellig. «Wir wollen alle Möglichkeiten ausschöpfen», so Bucheli. Der Bahnhof in Flamatt sei auch der Bahnhof der Überstorfer, sagt Syndique Christine Bulliard. «Es ist eine super Dienstleistung, die uns abhandenkommt», bedauert sie. Auch in Neuenegg ist das Unverständnis über die Schalter-Schliessung gross, wie Gemeindepräsident René Wanner erklärt.

BLS sieht kein Potenzial

Die BLS ihrerseits verhehlt nicht, dass sie für die Zukunft des Reisezentrums in Flamatt gar keine Alternativen geprüft hat. «Dies hängt primär mit dem fehlenden Entwicklungspotenzial und dem Kundenverhalten, zum Beispiel dem Online-Kauf, zusammen», sagt Mediensprecher Michael Blum. Der Umsatz gehe zwar nicht zurück, stagniere jedoch seit mehreren Jahren. Dabei spiele wohl auch die Entfernung zum Dorfkern eine Rolle. Viele Pendler würden ihre Tickets am Arbeitsort, zum Beispiel in Bern, und nicht am Wohnort kaufen. Zum Gewicht, das die BLS dem Widerstand beimisst, meint Michael Blum: «Am meisten hilft es, wenn die Leute die Reisezentren frequentieren.»

Das Bahnunternehmen BLS will die bedienten Schalter am Bahnhof von Flamatt per Ende März schliessen.Bild Aldo Ellena

Düdingen: BLS verhandelt mit der Vermieterin SBB über Umbau

Wer sein Zugbillett nicht an einem Automaten oder per Internet kaufen will oder sich beraten lassen möchte, kann dies an der Bahnlinie Freiburg–Bern bald nur noch in Düdingen, Freiburg oder Bern tun. Das BLS-Reisezentrum in Düdingen habe seinen Umsatz in den letzten Jahren deutlich steigern können, sagt BLS-Mediensprecher Michael Blum. Deshalb seien dort bauliche Verbesserungen vorgesehen. Mit der Vermieterin des Gebäudes, den SBB, ist die BLS im Gespräch. Konkrete Angaben über den Zeitpunkt des Umbaus kann die BLS jedoch keine machen. Auch die Umsatzzahlen seien vertraulich. Den grössten Teil des Umsatzes würden Billette für das Schweizer Schienennetz und Frimobil-Abos ausmachen. Ab Ende März sollen an den Billettautomaten in Flamatt zusätzlich Libero-Abos gelöst werden können. ak

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