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Wie aus einem willkürlich festgelegten Raster ein perfektes Ortungssystem geworden ist

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Wer seinen Standort auf der Erde bestimmen will, muss sich mit Längen- und Breitengraden vertraut machen. Diese an sich einfache Einteilung des Planeten in ein Linienraster nimmt den Äquator und den Nullmeridian als Ausgangspunkt.

«Das Wandern ist des Müllers Lust…» Sicher ist das Wandern eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen, wenn man sich in einem Gelände auskennt. Ist das nicht der Fall, dann muss man verschiedene Orientierungsmöglichkeiten zu Hilfe nehmen. Es genügt dann nicht mehr, wenn man weiss, wo Norden, Osten, Süden oder Westen ist. Die Himmelsrichtungen sind zwar wichtig, aber nur schon die Frage «Wo beginnt der Osten und wo hört er auf?» kann uns irritieren.

Karten, Kompass, Satelliten

Um den Standort im Gelände einigermassen genau zu bestimmen, sind jetzt geeignete Karten und ein Kompass nötig. Diese Hilfsmittel kennt man schon seit Jahrhunderten. Seit den 1970er-Jahren gehört auch das Global Positioning System GPS (globales Positionsbestimmungssystem) dazu. Über Satelliten werden die gefragten Positionen durch ein Navigationssystem genau bestimmt.

Zwei Halbkugeln

Wir wollen uns aber im Folgenden mit der klassischen Landkarte beschäftigen. Unsere Erde ist nahezu eine Kugel. Diese Kugel ist in Längen- und Breitenkreise unterteilt. Jeder Standort lässt sich mit einem bestimmten Wert auf einem Längen- und Breitenkreis sehr genau angeben. Da stellt sich nun die Frage, was ist denn eigentlich ein Längenkreis, was ein Breitenkreis?

Zu den Längenkreisen

Längenkreise um die Erde.
zvg

Die Längenkreise sind Grosskreise auf der Erdoberfläche (siehe Abb. 1) Sie verlaufen auf der Tagseite der Erde, das heisst auf der Seite, die der Sonne zugerichtet ist, vom Nordpol über die Erdoberfläche bis zum Südpol. Auf der Nachtseite der Erde kehren sie wieder vom Süd- zum Nordpol zurück.

Jeder Längenkreis teilt also die Erde in zwei genau gleich grosse Halbkugeln auf. In der Geografie bezeichnet man den Längenkreis auch als Meridian, was Mittagskreis oder Mittagslinie bedeutet.

Genau genommen ist aber eben nur der von der Sonne beschienene Teil des Längenkreises ein Meridian. Für alle geografischen Orte auf dem gleichen Meridian erreicht die Sonne zur gleichen Zeit den höchsten Punkt auf ihrer scheinbaren Tageslaufbahn (Tagesbogen) am Himmel. An den Polen ist der Abstand von Meridian zu Meridian gleich null, und am Äquator beträgt er 111,3 Kilometer.

In der Schweiz liegen die Längengrade zirka 76 Kilometer auseinander, und unser Land finden wir zwischen dem 6. und 10. Längenkreis oder, genauer ausgedrückt, zwischen sechs Grad und zehn Grad östlicher Länge.

Südlich von London

Das bedeutet aber, dass irgendwo in der Nähe ein 0. Längenkreis oder ein Nullmeridian liegen muss. Das ist tatsächlich der sogenannte «Greenwich Meridian». Er wurde 1884 von 25 Staaten auf einer internationalen Konferenz in New York, rein willkürlich, als Nullmeridian bestimmt. Der Greenwich Meridian geht genau durch die Sternwarte von Greenwich, die südlich von London liegt.

Damit wurde ein langjähriger Streit um den Nullmeridian beendet, der auch einmal durch St. Petersburg, Berlin, Wien oder durch die Insel Ferro (El Hiero, die westlichste der Kanareninseln) ging.

Alle Meridiane östlich von Greenwich, dem Nullmeridian, nennt man östliche Längengrade, was westlich davon liegt, bezeichnet man als westliche Längengrade.

Zu den Breitenkreisen

Die Breitengrade liegen parallel zum Äquator.
zvg

Die Breitenkreise umlaufen die Erde von Osten nach Westen und liegen alle parallel (breitenparallel) zum Äquator. Nur der Breitenkreis des Äquators würde die Erde ebenfalls in zwei gleich grosse Halbkugeln aufteilen. Alle anderen Breitenkreise sind kleiner. Der Äquator wird darum zum Referenzkreis. Man nennt ihn auch den 0. Breitenkreis.

Vom Äquator aus teilt man die Breitenkreise zum Nord- oder zum Südpol in jeweils 90 Einheiten (Breitengrade) auf. An den beiden Polen wird der Breitenkreis zum Punkt, hat also keine Ausdehnung mehr. Der Abstand von einem Breitenkreis zum nächsten beträgt immer 111 Kilometer. Unser Land liegt zwischen 46. und 48. Grad nördlicher Breite.

Da die Erdachse mit einem Winkel von 23,5 Grad schräg auf der Erdbahn um die Sonne steht, haben die Breitenkreise nebst der astronomischen auch eine klimatologische Bedeutung. Das kommt zum Beispiel in unserer Gegend mit den Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter zum Ausdruck.

Nur noch ein Punkt

Zurück zu den astronomisch wichtigen Breitenkreisen. Dazu gehört auf der Nordhalbkugel der Erde der Nordpol auf 90 Grad nördlicher Breite. Dieser Breitenkreis ist dort zum Punkt reduziert. Den arktischen Polarkreis finden wir ab 66 Grad nördlicher Breite.

Im Sommer geht nördlich von diesem Breitenkreis die Sonne nicht unter, und man sieht sie als Mitternachtssonne. Im Winter ist die Polarnacht vorherrschend, in der die Sonne den ganzen Tag nicht aufgeht und es sehr dunkel bleibt. Beim 23. Grad nördlicher Breite spricht man vom nördlichen Wendekreis der Sonne. Die Sonne erreicht diesen Breitengrad am 21. Juni, und damit beginnt bei uns der Sommer.

Am 21. März steht die Sonne genau über dem Äquator, dem nullten Breitenkreis. Für uns bedeutet das: Frühlingsanfang. Auf der Südhalbkugel der Erde finden wir die gleiche Einteilung. Dort spricht man dann entsprechend von südlichen Breitenkreisen.

Im nächsten Beitrag, im April, fragen wir uns, wo eigentlich der absolute geografische Nullpunkt der Erde zu finden ist.

Wetterfrosch Mario Slongo.

Charles Ellena/a

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