Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Wie Caroline Meuth die Freude am Volleyball verloren und wiedergefunden hat

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Auf ihren Weg zur Profivolleyballerin hat sich Caroline Meuth auch nicht von Trainerinnen abbringen lassen, die sie als Abfall beschimpft und ihr das Tanzen verboten haben. Der Durchhaltewille der 22-jährigen Amerikanerin hat sich ausbezahlt. Bei Volley Düdingen steht sie vor ihrem Debüt als Profi.

Breitbeinig steht Caroline Meuth da, die Arme vor der Brust verschränkt. Auf dem Bild posiert sie im Maillot der Texas A&M, vor einem weinroten Hintergrund, der Farbe ihrer Universität. Darüber steht in grossen weissen Lettern «First Pro-Contract» – erster Profi-Vertrag. Und etwas kleiner daneben: «Texas A&M congrats Caroline Meuth», Texas A&M gratuliert Caroline Meuth. Wo es das Bild zu sehen gibt? Auf T-Shirts, Hoodies und Postern, die man bei diversen amerikanischen Webstores erwerben kann. Das schwarze Shirt mit grossflächigem Aufdruck gibt es für 15.95 Dollar. Darauf angesprochen, reagiert die 22-Jährige erst überrascht, dann schmunzelnd. «Ich wusste nicht, dass es diese Shirts zu kaufen gibt», sagt sie. «Die hat wohl mein Coach von A&M Volleyball gemacht. Er kam letztes Jahr neu an die Uni, und ich war seine erste Spielerin, die im Ausland einen Profivertrag erhalten hat.»

Alles ging schnell

Unterschrieben hat Meuth den Vertrag kürzlich bei Volley Düdingen. Der Verein hat die junge Texanerin in der Weihnachtspause als Ersatz für Thana Fayad engagiert. Fayad und die Power Cats, das passte nicht. Weder auf dem Platz, noch daneben. Die Kanadierin sucht ihr Glück nun in Rumänien, die Power Cats ihres mit der neuen Aussenangreiferin. «Am 28. Dezember hat mich Düdingen erstmals kontaktiert, am 2. Januar bin ich in der Schweiz angekommen», erzählt Meuth. «Alles ist sehr schnell gegangen, aber ich war darauf vorbereitet. Der Dezember ist die Zeit, in der viele amerikanische Volleyballerinnen ins Ausland gehen.» Die US-Universitätsmeisterschaften enden in der Woche vor Weihnachten, gleichzeitig schliessen viele ihr Studium ab.

Caroline Meuth erlebt ein ihrer Karriere einige unschöne Dinge.
Charles Ellena

Auch Caroline Meuth war ungebunden, wartete mit dem Master of Science in Entrepreneurial Leadership in der Tasche auf einen Anruf aus dem Ausland. Dass die Angebote kommen würden, war angesichts ihrer Auszeichnungen und Rekorde, die sie in den letzten Jahren gesammelt hatte, fast so sicher wie das Amen in der Kirche. «Mein Wunsch war es immer, einmal in Europa zu spielen. Von der Schweiz hatte ich viel Gutes gehört, eine Cousine hatte vor ein paar Jahren hier gespielt, deshalb musste ich nicht lange überlegen, als das Angebot aus Düdingen kam.»

Harte Zeiten in Notre Dame

Nicht immer verlief alles so problemlos in der Karriere von Caroline Meuth. Als sie an der University of Notre Dame, einer katholischen Privatschule im US-Bundesstaat Indiana, ihren Bachelor machte, verlor sie die Freude am Volleyball. «Der Coaching Stuff hat uns Spielerinnen in ein Korsett gezwängt», erzählt die 22-Jährige. «Man trichterte uns ein, dass wir nur dann gute Volleyballspielerin werden, wenn wir alles genau so machen, wie es die Trainerin verlangte. Willst du Spass haben oder gut werden?, fragte die Trainerin immer. Ich fand, beides sollte gleichzeitig möglich sein.» Sie liebe es, zwischen den Punkten auf dem Feld etwas zur Musik zu tanzen, sagt Meuth. Das habe ihr die damalige Trainerin verboten. «Es hiess immer: Gute Spielerinnen tanzen nicht. Egal, was man tat, es war nie gut genug, wir alle bekamen das Gefühl vermittelt, Abfall zu sein. Wenn ich einen Punkt machte, dann nicht, weil ich gut war, sondern weil ich Glück hatte oder der Gegner einen Fehler machte.»

Abhängig vom Stipendium

Mit dem Volleyball aufzuhören, war für Meuth jedoch keine Option. Sie musste spielen, um weiterhin das Stipendium zu erhalten. «Die Notre Dame ist eine sehr renommierte Universität, das Schulgeld hätten sich meine Eltern sonst nicht leisten können. Zudem wollte ich unbedingt meinen Abschluss an dieser Uni machen. Volleyball ist nicht so lukrativ wie Basketball oder Football. Man braucht eine gute Ausbildung, um später sein Leben finanzieren zu können.»

Wird heute gegen Toggenburg erstmals das Maillot von Volley Düdingen tragen: Die Amerikanerin Caroline Meuth.
Charles Ellena

Also konzentrierte sich Meuth auf ihr Fernziel, forcierte ihr Studium. «Ich überlud meinen Stundenplan, um ein halbes Jahr früher mit dem Bachelor fertig zu sein und Notre Dame verlassen zu können. Zum Glück hatte ich an der Uni wunderbare Freude, die mir durch diese schwere Zeit geholfen haben.»

Die Freude wiedergefunden

Für ihren Masterabschluss wechselte Meuth an die Texas A&M University, eine staatliche Uni, etwa 150 Kilometer nördlich von Houston gelegen, an der auch schon ihre Eltern studiert hatten. Auch dort erhielt sie ein Volleyball-Stipendium und fand die Freude am Sport wieder. «Ich habe realisiert, dass ich Volleyball nach wie vor liebe, ich hasste bloss das Volleyball an der Notre Dame», sagt sie. «Die A&M-Coaches haben nicht versucht, alle Spielerinnen in ein bestimmtes System zu pressen, sondern sie haben jeder Spielerin geholfen, ihren individuellen Weg zu finden, der sie am erfolgreichsten macht.»

Um diesen Weg zu finden, musste Meuth nach drei Saisons an der Notre Dame University, wo ihr unaufhörlich eingetrichtert worden war, wie schlecht sie sei, erst wieder Selbstvertrauen fassen. «Die A&M-Coaches halfen mir dabei, zeigten mir anhand von Videos, wie talentiert ich bin», erinnert sich die Aussenangreiferin. «Sie ermutigten mich, couragiert zu sein, aggressiv aufzutreten und die Kontrolle über das Spiel zu übernehmen. Das versuche ich heute in jedem Spiel umzusetzen. Auch bei schwierigen Angriffen schlag ich lieber voll auf den Ball, anstatt ihn nur ins gegnerische Feld reinzutippen.»

Keine Lust auf verschwitzte Körper

Aufgewachsen in San Antonio, der bedeutendesten Stadt im zentralen Süden von Texas, war Meuth schon in jungen Jahren sportlich sehr vielseitig interessiert: Basketball, Volleyball, Leichtathletik, Soccer, Tanzen, Chearleading – gerne auch gleichzeitig. «Dass ich schliesslich beim Volleyball gelandet bin, war wohl vorbestimmt», erzählt die 180 cm grosse Athletin. «In den USA gibt es am College drei grosse Sportarten: Basketball, Leichtathletik und Volleyball. Basketball kam nicht infrage, weil ich es nicht mag, unbekannte, verschwitzte Leute zu berühren. Dann musste es ein Indoor-Sport sein, weil ich sensible Augen habe.» In Texas sei es im Sommer sehr heiss und da würden ihr draussen jeweils die Augen tränen. Und sowieso hasse sie es, zu rennen. «Da war Volleyball mit der Aussicht, mich bloss auf einem Quadratmeter bewegen zu müssen und ein Netz zwischen mir und dem Gegner zu haben, der ideale Sport», sagt sie mit einem Augenzwinkern.

Vom warmen Texas ins verschneite Düdingen: Caroline Meuth.
Charles Ellena

Meuth war elfjährig, als sie in San Antonio mit dem Clubvolleyball begann und ihr Training intensivierte. Im Gegensatz zu ihren Teamkolleginnen hegte sie aber nie den Traum, Profi zu werden. «Ich habe Volleyball gespielt, weil ich es liebte. Ich wollte und will es so lange wie möglich tun, und so kam eines Tages der Moment, an dem ich den Schritt zum Profi machte, um weiterspielen zu können.»

Herausfordernde Integration

Nun hat Caroline Meuth ihren ersten Profivertrag unterschrieben und ist seit zehn Tagen Teil der Power Cats. Sich mitten in der Saison als Neuling in ein Team zu integrieren, das seit Monaten täglich zusammen durch dick und dünn geht, indem die Bande geknüpft und die Rollen verteilt sind, ist eine Herausforderung. Für beide Seiten. «Ich fühlte mich in Düdingen von Anfang an willkommen. Es war kein von vor Freude überschäumender Empfang, bei dem jeder möglichst viel mit mir reden wollte, aber das ist nachvollziehbar», sagt die Texanerin. Beide Seiten müssten sich erst kennenlernen. Es habe ihr geholfen, dass sie rasch nach ihrer Ankunft Volleyball spielen konnte. «Im normalen Leben bin ich eine eher zurückhaltende und reservierte Person. Wenn ich auf dem Feld stehe, fühle ich mich am wohlsten, da kann ich laut und energisch sein und tanzen.»

Premiere gegen Toggenburg?

Ob Meuth am Freitagabend gegen Toggenburg (20 Uhr, Leimacker) zur Premiere für Volley Düdingen kommt, wird sich zeigen. «Ich suche noch etwas meinen Rhythmus, der Zeitwechsel von Texas hierhin war ziemlich drastisch.» Zudem muss sich die Neuverpflichtung noch an die Eigenheiten des Schweizer Volleyballs gewöhnen. «Es sind kleine Sachen, zum Beispiel, dass es immer ein Fehler ist, wenn der Ball die Hallendecke berührt. Auch die Bälle sind anders, was man vor allem beim Service und dem Zuspiel merkt. Aber es wird gut, ich finde mich in Düdingen von Tag zu Tag besser zurecht.»

 

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema