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So beurteilt Sensler Tourismusfachfrau das Potenzial der Region Schwarzsee

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Als Fan ihrer Heimat, aber auch mit der Brille einer Touristikfachfrau hat Sarah Stempfel Stärken und Schwächen der Tourismusregion Schwarzsee analysiert. In ihrer Diplomarbeit empfiehlt sie, nachhaltigen Angeboten mehr Gewicht zu geben.

«Schwarzsee ist für mich Heimat», sagt Sarah Stempfel. «Im Schwarzsee ist es schön und heimelig. Wenn ich dort bin, fühle ich mich wohl. Es ist für mich ein Kraftort.» Die 28-jährige Senslerin hat nicht umsonst die Tourismusdestination Schwarzsee als Thema für ihre Diplomarbeit ausgesucht. Als Abschluss ihrer Ausbildung zur Tourismusfachfrau an der Höheren Fachschule für Tourismus und Outdoor in Zürich hat sie eine Arbeit geschrieben, welche die Facetten des sanften und nachhaltigen Tourismus für die Region Schwarzsee beleuchtet (siehe Kasten). Dazu gehören auch konkrete Strategien und Vorschläge, in welche Richtung Entwicklung und Vermarktung gehen könnten.

Ihre Arbeit ist für einen Nachwuchsförderpreis als beste Diplomarbeit im Bereich Sales und Marketing nominiert worden. Sechs Projekte der rund 40 Absolventinnen und Absolventen kamen in die engere Auswahl.

Sarah Stempfel, warum haben Sie Schwarzsee als Thema gewählt?

Zum einen ist die Förderung des sanften und nachhaltigen Tourismus ein aktuelles Thema. Zum anderen war es ein Herzenswunsch von mir, in meiner Heimat touristisch etwas zu bewirken. Denn in der Destination Schwarzsee steckt viel ungenutztes Potenzial. Mit der von mir entwickelten Strategie der zielgruppenspezifischen Vermarktung und verbesserten Kommunikation kann dies besser genutzt werden.

Haben Sie durch Ihre Arbeit neue Erkenntnisse über den Tourismus am Schwarzsee gewonnen?

Ja. In der sogenannten Benchmarkanalyse habe ich Schwarzsee dem Diemtigtal und La Berra gegenübergestellt. Es stellte sich heraus, dass die Schwachpunkte vor allem in der Infrastruktur und in der fehlenden Möglichkeit, ein Angebot online zu buchen, liegen. Erfreulich war jedoch die Beteiligung der Kaisereggbahnen Schwarzsee AG. Sie ist für die Destination systemrelevant und lebt vom touristischen Wachstum. Daher ist eine stetige Weiterentwicklung von grosser Bedeutung. Diese Bergbahn ist der Innovations- und Entwicklungsmotor von Schwarzsee und zeigt dies aktiv in ihrem aktuellen Projekt, ein neues touristisches Zentrum zu realisieren.

Was hat Sie bei Ihrer Forschung am meisten überrascht, was war anders, als Sie angenommen hatten?

Überrascht hat mich, dass die durchschnittliche Aufenthaltsdauer des Gastes mit zwei Tagen noch zu kurz ist, um eine nachhaltige Wertschöpfung zu generieren. Das Thema Nachhaltigkeit ist seit einigen Jahren in Schwarzsee präsent. Dadurch habe ich angenommen, dass der Agrotourismus weiter entwickelt und der Langsamverkehr vor Ort stärker gefördert sind, was nicht der Fall ist. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass diese Baustellen behoben werden können und sich Schwarzsee als nachhaltige Tourismusdestination präsentieren kann.

War es von Vorteil, aus der Region zu kommen, oder zuweilen auch ein Nachteil?

Bei den Verknüpfungen einzelner Informationen war es ein grosser Vorteil, die Region zu kennen. Ich bin ein Mensch, der gerne etwas hinterfragt, auch, wenn er es mag. Diese Denkweise ermöglichte es mir, auch vorhandene Angebote sowie geplante Aktionen kritisch zu analysieren.

Was ist Ihrer Meinung nach das grösste Problem, die grösste Hürde, die Schwarzsee Tourismus überwinden muss, um weiterzukommen?

Dass Schwarzsee Tourismus nicht nur als Info- und Auskunftsstelle, also als klassisches Tourismusbüro, wahrgenommen wird und tätig ist, sondern als wichtiger Treiber für eine erfolgreiche Destinations- und Angebotsentwicklung, welche die Region voranbringen will.

Was ist die grösste Schwäche?

Der Individualverkehr bei schönem Wetter oder während der Wintersaison ist sehr ausgeprägt, mit Lärm verbunden und führt zu vielen geparkten Autos auf dem Gypsera-Areal. Der Gratis-Pendelbus innerhalb der Ortschaft Schwarzsee zeichnet im Winter nur eine geringe Auslastung.

Und die grösste Stärke?

Das sind zum einen sicher das gute Ski- und Snowboardangebot, das Nachtschlitteln sowie die Schneeschuhwanderungen. Zum anderen ist einfach auch die magische Postkartenidylle eine grosse Stärke der Region. Sie verspricht Ruhe und Erholung abseits des Geschehens.

Wo sehen Sie das grösste Risiko für die Tourismusregion Schwarzsee?

Da gibt es mehrere. Die Veränderung des Klimas durch die globale Klimaerwärmung zum Beispiel. Es wird heisser, und es gibt mehr Niederschläge im Sommer und weniger Schnee im Winter. Aber auch Grossprojekte, die langfristig nicht rentieren oder sich auszahlen und so zu Fehlinvestitionen führen.

Welche Chancen hat die Region, sich weiterzuentwickeln?

Die Chancen stehen sehr gut, denn Erholung in der Natur und Agrotourismus liegen im Trend. Die Menschen leben heute bewusster und legen Wert auf Nachhaltigkeit. Diese Nachfrage spürt auch die Eventbranche. Mithilfe von Konzepten setzen sich Organisatoren, wie etwa jene des Lac-Noir-Festivals, erfolgreich für die Umwelt ein. Nicht zu vergessen ist der wirtschaftliche Aspekt. Denn nicht nur Schwarzsee, sondern der ganze Sensebezirk kann vom Tourismus profitieren. Denn er kurbelt die ganze Region an und generiert Arbeitsplätze.

Sie regen an, mehr Pauschalangebote zu machen, warum?

Pauschalangebote können nicht nur die Aufenthaltsdauer des Gastes verlängern, sondern vereinfachen auch den Buchungsprozess. Mit ein paar wenigen Klicks ist die Reise gebucht, ohne dass der Kunde viel Zeit damit verliert, die Leistungen alle einzeln aufzurufen und zu reservieren. Zudem können wichtige Kooperationen mit Bahn, Bus, Leistungsträgern, Partnerbetrieben und Unterkünften entstehen und gefördert werden.

Hat Schwarzsee Tourismus in der Vergangenheit etwas falsch gemacht?

Das würde ich so nicht sagen. Es wurde sehr gute Arbeit geleistet, doch es fehlten die Zeit und das Personal, um Innovationen einzuführen. Für kleine Tourismusregionen ist es auch schwer, das Geld für neue Projekte aufzutreiben. Das braucht halt viel Energie und Überzeugungskraft, um den Mitwirkenden aufzuzeigen, welche Vorteile eine Neuerung für sie bringen kann. Wir Sensler sind vielleicht manchmal so: Wenn etwas gut funktioniert, tun wir uns schwer, es zu ändern.

Schwarzsee Tourismus sucht ja noch nach einer neuen Tourismusdirektorin, wäre das was für Sie?

Dies war kurz ein Thema, und ich hätte es mir zugetraut. Doch direkt oben einzusteigen war für mich nicht realistisch. Mir fehlt in diesem Bereich noch die notwendige Praxiserfahrung. Die Diplomarbeit ermöglichte mir einen vertieften Einblick ins Destinationsmanagement, was ich als spannende Herausforderung wahrgenommen habe und mir Spass gemacht hat. Momentan bin ich zufrieden und gespannt, was die Zukunft noch alles mit sich bringen wird. Durch die Medien habe ich erfahren, dass es bald einen Wechsel an der Spitze gibt. Ich freue mich für die neue Geschäftsführung und wünsche ihr alles Gute.

«Ich bleibe länger in Schwarzsee»

Mehr Agrotourismus und mehr Langsamverkehr

Sarah Stempfel hat ihrer Diplomarbeit den Titel «Ich bleibe länger in Schwarzsee – die Facetten des sanften und nachhaltigen Tourismus» gegeben. Damit ist auch schon klar, in welche Richtung die von ihr vorgeschlagene Strategie geht: Mehr Gäste zu einem längeren Aufenthalt zu bewegen und neue Angebote zu schaffen, um vom allgemein geltenden Trend zu mehr Nachhaltigkeit profitieren zu können. «Die Gesellschaft befindet sich im Wandel, in welchem das Umweltbewusstsein vom individuellen Lifestyle zu einer neuen globalen Identität wird. Vom Konsumtrend zum Wirtschaftsfaktor – im Zentrum liegt die Nachhaltigkeit», heisst es in der Arbeit. Einige Ansätze seien zwar vorhanden, schreibt sie. «Doch fehlt eine einheitliche touristische Strategie.»

Mehr Gespräche

Sie schlägt konkret vor, den Agrotourismus, also Übernachtungs- und Verpflegungsmöglichkeiten auf Bauernhöfen und Alpbetrieben, zu fördern. Dass dies nicht leicht zu organisieren sei, ist sich Sarah Stempfel bewusst, es brauche Zeit für Gespräche mit jedem einzelnen und überzeugende Argumente. Die Kommunikation zwischen den einzelnen Leistungsträgern, also Hotels, Bahnen, Gewerbebetriebe und alle anderen, die direkt oder indirekt vom Tourismus profitieren, listet sie denn auch als einen der Schwachpunkte von Schwarzsee Tourismus auf.

Die Alp Cerniets bietet seit Jahren Übernachtungsmöglichkeiten an.
Aldo Ellena/a

Für ihre Arbeit hat sie 80 dieser Leistungsträger angeschrieben und die 36 Antworten, die zurückkamen, ausgewertet. Auf die Frage, welche Investitionen diese als notwendig befinden, wurde unter anderem die Erneuerung der Zweier-Sesselbahn Riggisalp genannt, die für 2025 geplant ist. Weitere Notwendigkeiten, die aber weniger dringend gewichtet wurden, sind unter anderem die Renovationen der Unterkünfte und der Bau eines Bikeparks, der Ausbau bzw. die Erneuerung des Campingplatzes, eine Lodge und ein neues Tourismuszentrum.

Lösung für Blechlawine

Spannend sind die Zukunftswünsche der befragten Leistungsträger: Sie wünschen sich, dass der Wirtschaftsfaktor Tourismus der Bevölkerung noch besser vermittelt wird und dass eine Lösung für die Blechlawine an schönen Wochenenden gefunden wird. Auch Angebote für Kinder wie Naturlehrgänge und -beobachtungen würden begrüsst. Auf der Wunschliste steht unter anderem auch, dass die Leistungsträger mehr Kontakte zu Schwarzsee Tourismus wünschen und dass die Zusammenarbeit aller Akteure verbessert wird.

Sarah Stempfel empfiehlt in ihrer Arbeit eine engere Zusammenarbeit mit den TPF und der Postauto AG, um auch das Gebiet Gantrisch mit öffentlichem Verkehr besser zu erschliessen. Sie schlägt unter anderem vor, einen Gratis-Shuttlebus bereits ab Plaffeien einzuführen. Den Langsamverkehr könnte man fördern, indem man eine E-Bike-Vermietung in Schwarzsee installieren würde. im

Zur Person

Sarah Stempfel ist frisch gebackene Tourismusfachfrau

Sarah Stempfel hat das Studium an der Höheren Fachschule für Tourismus und Outdoor in Zürich abgeschlossen und letzten Donnerstag ihr Diplom erhalten. Als gelernte Kauffrau EFZ hat die 28-Jährige die dreijährige Ausbildung zur Tourismusfachfrau berufsbegleitend absolviert. Während dieser Zeit war sie erst bei Horner Reisen AG tätig, liess sich während der Kurzarbeit bei Swiss Snowsports zur Kinderskilehrerin ausbilden und arbeitete zwei Wintersaisons im Snowcenter Schwarzsee. Seit März 2022 ist sie bei Die Spezialisten AG, einem Unternehmen der Globetrotter-Gruppe in Bern, wo sie für die Marke Nature Tours im Einsatz ist und unter anderem Trekkingreisen entwickelt. Sie ist in Tafers aufgewachsen und wohnt nun in Alterswil. im

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