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Wie Freiburgs Le Port zur Stadtattraktion wurde

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Diesen Sommer zelebriert Le Port das 10-jährige Jubiläum. Das Ungewöhnliche: Statt eines Jubiläumstags wurde eine ganze Jubiläumssaison realisiert. Dafür wurden von Mai bis September einige Spektakel geboten.

Am sonnigen Mittwochnachmittag befinden sich wenige Passanten auf den Strassen der Altstadt. Augenfällig ist das grosse Eisentor mit der Aufschrift Le Port, auf dem ein schwarzer Tintenfisch abgebildet ist. Sobald die Gäste die Schwelle übertreten, begrüsst sie das Radio mit alten Rock ’n’ Roll-Klassikern. Jung und Alt haben sich um die Holztische versammelt, dort essen und trinken sie in gemütlicher Runde. Die Terrasse befindet sich inmitten eines Gartens, wo sich in Hochbeeten und überdimensionalen Tassen diverse Pflanzen winden. Hier hat vor zehn Jahren der Verein Espace-Temps das Kulturprojekt Le Port verwirklicht, das sich über die Jahre zum beliebten Treffpunkt der Stadt Freiburg entwickelt hat.

Von der Gaswerkanlage zum Kulturprojekt

Ursprünglich war das Areal in der Altstadt eine Gaswerkanlage. 2013 hat der damals neu gegründete Verein Espace-Temps die seit vierzig Jahren leer stehende Gaswerkanlage für seine Projektrealisierung gewählt. Sobald die Stadt Freiburg ihnen ihre Zustimmung gab, starteten sie mit der ersten Auflage. Espace-Temps gründete Le Port mithilfe von freiwilligen Arbeiterinnen und Arbeitern. «Das Projekt war ursprünglich für einen Sommer geplant, hat sich dann aber in die Länge gezogen» sagt Dumas, die Gartenleiterin von Le Port. 2019 stiess Espace-Temps an die Grenzen seiner Kapazitäten, weswegen die Stiftung St-Louis das Bistro übernahm. Mit der Zeit übernahm die Stiftung den Garten und die kulturellen Angebote. Zu Beginn war Le Port nur sechs Tage in der Woche offen. Seit vier Jahren ist es nun von Mai bis September täglich geöffnet. 

Blick auf die Terrasse des Le Port.
Bild Til Bürgy

Drei Sektoren

Das Ziel des Le Port ist die Förderung des Zusammenlebens, der Integration und der Nachhaltigkeit. Dafür wurden die drei Sektoren Kulturszene, Garten und Bistro konzipiert. Sie bestehen seit Projektbeginn und haben sich gemeinsam über die Jahre entwickelt. Das Bistro ist der finanziell stützende Sektor. Die Geldeinnahmen werden nur im Bistro gemacht und ermöglichen den Erhalt der anderen beiden Sektoren. Das Kulturprogramm und der Garten fundieren auf Freiwilligenarbeit. «Die wenigen Ausgaben, die wir haben, brauchen wir für Saatgut, Setzlinge und sonstiges Gartenmaterial», erklärt Dumas. «Aber wir benötigen auch Geld für die Zusammenarbeit und für die Koordination in der Kulturszene.»

Der Gartenboden ist durch die ehemalige Gaswerkanlage verseucht. «Deswegen gilt bei uns: Was auf der Erde wächst, darf nicht geerntet werden», erklärt Dumas. Stattdessen wird das Gemüse in Hochbeeten und anderen Gefässen angepflanzt. Zum Schutz der Kinder wurde das Areal mit einer Plane abgedeckt, die unter Holzschnitzeln kaum sichtbar ist. Die Ernte wird nicht dem Bistro übergeben, sondern dem Gärtnereiteam. Im Bistro werden nur die Blumen und Kräuter für die Dekoration oder für die Teeherstellung gebraucht. Die Gartenleiterin sagt: «Was wir nicht brauchen, wird dann kompostiert und im Garten wiederverwertet.» Auf der Grünanlage werden auch Hühner gehalten. Für die Kinder gibt es daneben einen Spielplatz.

Im Kulturprogramm werden vielfältige Aktivitäten und Anlässe angeboten, die für die Gäste kostenlos sind. Zwei Mitglieder sind für diesen Bereich verantwortlich. Sie stellen die Veranstaltungsangebote auf die Beine und regeln die Koordination und den Austausch mit den Kunstschaffenden. Das Engagement von den diversen freiwilligen Akteuren und Akteurinnen ist über die ganze Saison geregelt. Die Kulturschaffenden beteiligen sich ebenfalls freiwillig. Zu den wöchentlichen Aktivitäten gehören unter anderem Keramik-, Yoga- oder Strickkurse. Zusätzlich werden diverse thematische Tage, Vorlesungen und Konzerte angeboten. Dumas ergänzt: «Unser Gärtnereiteam trifft sich zweimal wöchentlich und bietet den Gästen ebenfalls die Möglichkeit an, mitzuhelfen.» Im kulturellen Programm ist auch die Ausstellung im Innenbereich inbegriffen. Jährlich werden vier Ausstellungen über die Saison zur Schau gestellt. «Wir legen Wert darauf, dass vor allem Künstlerinnen und Künstler aus dem Kanton repräsentiert werden», sagt die 27-Jährige. 

Die Besucherinnen und Besucher können im Innenbereich oder auf der Holzterrasse verweilen.
Bild Til Bürgy

Der dritte Bereich ist das Bistro. Dieses ist gleichzeitig ein vom Verein geführtes Programm für die soziale Eingliederung von Personen, die den ersten Schritt zurück in die Arbeitswelt bewältigen möchten. Am Mittag und am Abend werden ein fleischhaltiges und ein vegetarisches Menü angeboten. Die Mahlzeiten werden mit lokalen Produkten zubereitet und kosten zwischen 22 und 26 Franken. «Unsere Küche bemüht sich darum, innovative Menüs auszutüfteln», führt Dumas aus. Dieses Bestreben fände Anklang bei der Kundschaft. Die Mehrheit begeistere sich besonders für die vegetarischen Gerichte. Die Nachhaltigkeit wird aber nicht nur im Kulinarischen berücksichtigt: Die Möbel, die in der Cafeteria neunzig Personen Platz bieten, sind aus einem Brockenhaus.

Der Innenbereich des Bistros bietet Platz für neunzig Personen.
Bild Til Bürgy

Über die Runden kommen

Besonders an heissen Sommertagen ist das Le Port beliebt und zieht viele Besucherinnen und Besucher an – vor allem Familien mit Kindern. «Grund dafür ist vor allem unsere grosse Terrasse», hebt Dumas hervor. Sie hätten die einzige Terrasse in der Stadt, die nicht direkt an einer Strasse liege. «Unser Areal ist auch sehr grün und bietet Plätze im Schatten sowie in der Sonne.» Am Abend werde mithilfe einer schönen Beleuchtung eine angenehme Stimmung herbeigeführt. 

Da viele Leute bei der Gestaltung mitwirken, ist nicht alles gerade und akkurat. Das ist der Charme des Le Port.

Das Projekt richte sich jedoch nicht nach einer bestimmten Zielgruppe. Personen aus dem ganzen Kanton kämen zu Le Port, weswegen das Angebot für alle zugänglich bleiben solle. So gebe es neben Aktivitäten für Kinder auch Workshops für Erwachsene. Dumas sagt: «Wir möchten aber besonders für die lokale Bevölkerung erreichbar bleiben.» Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden einen guten Kontakt zum Quartier pflegen. Einige aus der Nachbarschaft hätten sogar bei der Projektentwicklung mitgeholfen und kämen bis heute noch auf einen Kaffee vorbei.

Die Gartenleiterin Margot Dumas arbeitet seit zwei Jahren im Le Port.
Bild Til Bürgy

Das Projekt habe in den letzten zehn Jahren enorm an Umfang gewonnen. Jedes Jahr sind neue Projekte, Bauten oder Entwicklungen entstanden. Dumas sagt: «Unser Wunsch ist, dass der Betrieb sich finanziell weiterhin über Wasser halten kann.» Nachdem dieses Jahr ein Solartrockner für die Kräuter realisiert wurde, ist für das kommende Jahr ein Treibhaus und eine Pilzproduktion in Planung. Neue Ideen von Angestellten und Freiwilligen seien immer willkommen, aber die vorhandene Struktur setze Grenzen. «Unser Platz und unsere Kapazität sind eigentlich ausgeschöpft», schliesst die Gartenleitern ab.

Jubiläum

Eine ganze Saison statt nur ein Tag

Das Le Port hat kein genaues Jubiläumsdatum. Stattdessen wurde eine Jubiläumssaison eingeführt, die am 10. Mai begonnen hat und am 10. September enden wird. Für den speziellen Anlass wurde eine Fotoausstellung im Garten verwirklicht, die einen Rückblick auf die letzten zehn Jahre ermöglicht. Der erste Teil der Exposition hat bereits bis Ende Juli stattgefunden. Ab August wird der zweite Teil vorgestellt. Für den 19. August wird der Verein Espace-Temps für einen Tag das Kulturprogramm übernehmen. asr 

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