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Wie man sich aus seinem eigenen Garten selbst ernährt

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Marcel Regli und Christa Nigg versorgen ihre Familie durch ihren nachhaltig gestalteten Garten in Wünnewil mit frischem Gemüse und Obst. Die FN besuchen das Paar in ihrem grünen Paradies und finden heraus, was hinter dem Selbstversorgerleben steckt.

Der Garten wuchert: Sträucher gefüllt mit Beeren, Obstbäume, Gemüsebeete – und in einer dunkleren Ecke findet man eine Pilzkultur. Das Ganze ähnelt kaum dem Gemüsegarten, den man aus Bilderbüchern kennt. Die verschiedenen Gemüsesorten sind untereinander gemischt, dazwischen spriessen Blumen und Sträucher: ein wildes Durcheinander. Systemlos ist das Ganze aber überhaupt nicht. Als die FN am Sonntagnachmittag bei Marcel Regli und Christa Nigg zu Besuch waren, sassen beide bereits unter der Pergola, die vom Himbeerstrauch überwachsen wird. Christa ist dabei, den Kümmel zu entsamen. «In unserem Garten geht es darum, ein Gleichgewicht zu schaffen», erzählt Marcel Regli, «Die Elemente muss man so setzen, dass sie einander fördern und unterstützen.» So liegt beispielsweise der Kompost offen, umgeben von Förderpflanzen. Neben dem kleinen Teich befindet sich ein Hochbeet, geformt aus der ausgehobenen Erde. Mais und Bohnen sind eng aneinander gepflanzt, sodass die Bohnenpflanze dem Mais Schatten spendet. 

Das Gärtnern habe die beiden schon immer begleitet, sei es in Form von Topfpflanzen auf dem Balkon oder kleineren Hausgärten. Als die Familie dann nach Wünnewil zog, befand sich im Garten des alten Hauses bereits ein alter Bauerngarten. «Wir haben von da an gestartet. Das, was bereits hier war, modifizierten wir und lernten immer mehr dazu», erzählt der Familienvater.

«Für mich ist das Gärtnern eine Form von Entschleunigung», so Regli. Die Geschwindigkeit der Arbeitswelt nähme immer mehr an Fahrt auf, alles werde immer abstrakter. Es sei schwierig, einmal zur Ruhe zu kommen. Für das Ehepaar bildet die Arbeit im Garten einen Gegenpol dazu. «Und ausserdem habe ich auch einfach sehr gerne meine Hände in der Erde», meint er lachend. 

Vorsorgen für den Winter

Das Selbstversorgerdasein ist allerdings nicht nur entspannend. Regli und Nigg zeigen den FN grosse Einmachgläser mit eingelegtem Gemüse sowie kistenweise Bohnen. «Gerade im Winter ist es schon schwierig», erzählt Regli. Die vierköpfige Familie musste sich in den Zeiten, in denen sie sich beinahe hundert Prozent selbstversorgend ernährten, bereits im Vorhinein stark bemühen.

Tomatensauce musste im Sommer in grossen Einmachgläsern abgefüllt und dutzendweise eingelagert werden. Es geht ans Einfrieren, Dörren, Blanchieren und Einlegen, wenn man sich nicht nur von dem wenigen Gemüse ernähren will, das winterfest ist. Das Selbstversorgerdasein ist sehr zeitaufwendig. Regli und Nigg verbringen täglich mehrere Stunden im Garten und arbeiten.

Kein einfaches Unterfangen

Auch in die Ferien kann die Familie nicht ohne viel Vorbereitung und Organisation; der Garten braucht beinahe ständig fachkundige Betreuung. «Und gerade wenn man sein Gemüse nicht spritzt, muss man damit rechnen, dass vielleicht der ein oder andere Chabiskopf etwas angefressen ist. Das kann dann schon ziemlich frustrierend sein, davon darf man sich einfach nicht unterkriegen lassen», sagt Regli. 

Ein breites Sortiment

«Wir pflanzen eigentlich fast alles selber an», erzählt Regli. Er präsentiert verschiedene Nachtschattengewächse wie Tomaten und Auberginen, führt zwischen Gurken und Kürbispflanzen zu Bohnen, Zucchetti und Maiskolben. Aus dem Boden spriessen Lauch, Karotten, Chabis, Salate, Zuckerhut, Randen, Fenchel und Sellerie. Aber zu einem Selbstversorgergarten gehört mehr als viel Gemüse. Grosse Sträucher tragen Johannisbeeren, Himbeeren, Hasel und Brombeeren, Reben; und Wildobstbäume spenden dem Gemüse und den Pilzen den nötigen Schatten. Und auch Kräuter werden angebaut: Rosmarinsträucher sowie Oregano, Kümmel und Schnittlauch lassen sich erkennen. Auf Fleisch und andere tierische Produkte verzichten die beiden weitgehend. 

«Die einzigen Pflanzen, die wir nicht anbauen können, sind Zwiebeln und Kartoffeln», so Regli. Sowohl Zwiebeln als auch Kartoffeln sind Gemüsearten, die eine grosse Ackerfläche brauchen. Dafür reicht der Platz, der Familie Regli zur Verfügung steht, nicht.

Wer nun aber denkt, dass es für all die verschiedenen Lebensmittel eine grosse Anbaufläche braucht, liegt falsch. Der Garten von Marcel Regli und Christa Nigg ist 30 Quadratmeter gross. Es geht um effizientes Anbauen und geschicktes Ausnutzen der Gegebenheiten. So kringelt sich die Rebe um den Gartenzaun, der Birnenbaum steht gleich neben der Haustüre, und die Beete sind eng aneinanderliegend. So schafft es die Familie, auf einer relativ kleinen Fläche, viel zu produzieren. 

Die Zeit fehlt

Nach einer Umfrage des Statista Research Departments konsumiert eine Einzelperson in der Schweiz pro Woche etwa zwei Kilogramm Gemüse. In den Sommerwochen erntet die Familie durchschnittlich zwei bis drei Kilogramm Gemüse in der Woche.

«Momentan haben wir nicht die volle Kapazität, unseren mittlerweile auf drei Köpfen geschrumpften Haushalt vollkommen selbst zu versorgen, da wir beide sehr beschäftigt sind», so Regli. Hauptberuflich ist er als Berufsschullehrer tätig und arbeitet zusätzlich als Gemüsegärtner an einem Selbstständigkeitsprojekt in Bern. Christa Nigg ist Primarschullehrerin und Ergotherapeutin. Trotzdem liegt der eigene Garten in Wünnewil den beiden sehr am Herzen, und das Selbstversorgen ist immer noch ein grosser Teil ihres Lebens. 

Sommerserie

Alles im grünen Bereich

Grün ist die Farbe der Natur, der Lebendigkeit und des Glücks. In unserer Sommerserie wollen wir unsere Leserinnen und Leser mitnehmen auf kleine und grosse Reisen zu verschiedenen Aspekten rund um die Farbe Grün. Wir besuchen zum Beispiel besonders nachhaltig gestaltete Gärten, lernen, warum die Farbe Grün im Islam eine zentrale Rolle spielt oder finden heraus, warum ein Farbhersteller unter dem Begriff «grüne Farbe» etwas anderes versteht, als man im ersten Moment denkt. san

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