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Wie Tourismusdirektor Adolf Kaeser auf 20 Jahre als «Schwarzsee-Entwickler» zurückblickt

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Er sei und bleibe der grösste Fan von Schwarzsee, sagt Adolf Kaeser. Der Tourismusdirektor von Schwarzsee tritt nach 21 Jahren ab und blickt im Gespräch mit den FN zurück darauf, wie er seine Aufgabe als «Tourismusentwickler» wahrgenommen hat.

Das neuste Angebot von Schwarzsee Tourismus ist der Kneippweg, der im Oktober eingeweiht wird. Es ist zugleich das letzte Projekt, das Adolf Kaeser als Tourismusdirektor von Schwarzsee lanciert hat, bevor er Ende Monat in Pension geht. Es reiht sich ein in eine lange Liste von Vorhaben, die er in den letzten zwei Jahrzehnten angestossen hat. «Genau das war meine Aufgabe, als ich angefangen habe, nämlich Schwarzsee zu entwickeln», sagt er im Gespräch mit den FN. «Es gab kein Pflichtenheft, denn es war eine neu geschaffene Stelle.»

Adolf Kaeser hat ab dem 1. Juli 2000 nicht nur als Tourismusdirektor in einer 20-Prozent-Stelle angefangen, sondern belegte zugleich auch ein 80-Prozent-Pensum als Geschäftsführer der Kaisereggbahnen, dies während zehn Jahren. Das Zusammenspiel sei sehr schlank und effizient verlaufen, sagt er. Zwei Hüte zu tragen, sei für ihn kein Problem gewesen. «Denn es war klar, was wir bei den Bahnen verbessern, kommt der ganzen Tourismusregion zugute, und von neuen Angeboten profitierte jeweils auch die Bahn direkt oder indirekt.»

Schrittweise Verbesserungen

Ein Erfolgsprojekt sei etwa der Schlittelhang gewesen, der die Besucherinnen und Besucher von Beginn weg begeistert habe. Es folgten Brunch-Angebote im Berghaus Riggisalp, ein alternatives Silvesterprogramm, die Verbesserung der Pisten und der Schneesicherheit mit dem schrittweisen Ausbau der Beschneiungsanlagen. Auch wurde die Tarifstruktur für die Skipisten geändert, das Familien-Abo und das Freiburger-Voralpen-Abo eingeführt.

Der Gast ist der Chef

«Es geht immer darum, gute Pakete zu schnüren», erklärt er das Tourismusprinzip. Er habe sich gefragt, was mehr Leute anlocken würde, was es auf dem Markt gebe, und dann versucht, daraus ein Angebot zu entwickeln. «Denn der Gast ist unser Chef. Er entscheidet, wofür er Geld ausgeben will», sagt der Tourismusdirektor. «Wir ermöglichen ihm dies im Winter mit Skifahren, Schneeschuhlaufen und Langlauf, Schlitteln, der Eisbahn und den Eispalästen. Und im Sommer unter anderem mit dem Bikewegnetz, der Rodelbahn, dem Aussichtsturm, der Grotte und dem Hexenweg.»

Ihm sei auch wichtig gewesen, Schwarzsee mit Events zu beleben. So organisierte er beispielsweise die volkstümliche Stubete mit Trudi Lauper und rief das Bergseefest ins Leben. Er war auch OK-Präsident, als Schwarzsee 2007 Zieletappe der Tour de Suisse war und auch bei der Rekord-Fackelabfahrt im Jahr 2006. «Den Eintrag im Guinnessbuch haben wir immer noch», sagt er mit Stolz. Noch heute gebe es Leute, die auf ihn zukommen und sagen, dass sie damals auch dabei waren.

Partner gesucht

«Alleine kommt man nicht weiter, um Ideen zu entwickeln, dafür sind die Strukturen des Tourismusbüros nicht gemacht», sagt Adolf Kaeser. Deshalb habe er sich jeweils gute Partner gesucht. Beim Schlitteln wie auch später beim Trottikick habe er dies mit Marc Huber vom Sportgeschäft Side Cut umgesetzt. Aber auch mit Skiclub, Rennschule, Skischule und vielen anderen habe er gute Projekte umsetzen können.

Eine gute Vernetzung sei wichtig in dieser Position. «Manchmal haben wir in einer kreativen Runde die besten Ideen entwickelt», erklärt er. Das sei dann oft über das «Geschäftliche» hinausgegangen, und «daraus sind gute Kollegen geworden». Er habe überhaupt sehr viele gute Leute kennengelernt. Mit Bruno Zbinden zum Beispiel, der früher im Tourismusbüro gearbeitet habe und nun Präsident des Tourismusverbands sei, habe er ein gutes Gespann gebildet.

Auf das Bauchgefühl

Die Umsetzung einer guten Idee sei nicht immer einfach gewesen. Zum einen, weil es zuweilen schwierig war, Neues umzusetzen. Zum anderen auch, weil die Finanzen knapp waren. «Ich habe mich immer auf mein Bauchgefühl verlassen und bin damit gut gefahren», sagt Adolf Kaeser. «Ich bin der Meinung, dass man auch mal eine Idee einfach ausprobieren und dafür das Risiko auf sich nehmen muss.» War es ein Erfolg, sei dies für ihn eine Bestätigung gewesen, und er sagt auch:

Es hat mich motiviert, etwas Neues anzufangen.

Tausend Kleinigkeiten

Er hätte sich gewünscht, eine Person im Hintergrund zu haben, die ihm den Rücken freihält. «Ich bin der Macher, der Ideen entwickelt und plant. Mit der Umsetzung ist aber viel administrative Arbeit verbunden, Vorbereitungen, Vereinbarungen – tausend kleine Sachen.» Das fresse viel Zeit. Da er alles von A bis Z selber machen musste, habe er dies oft abends oder am Wochenende erledigt, auch um Geld zu sparen. Wenn es wieder einmal länger wurde, habe er in seiner Frau Helene eine wertvolle Stütze gehabt. «Meine Familie war das Fundament, das mich stark gemacht hat.»

Landschaft ist Kapital

«Ich bin stolz darauf, dass viele Dinge, die ich von null an entwickelt habe, heute noch Bestand haben», sagt Adolf Kaeser im Rückblick. «Wir haben eine gute Situation heute, auf der man aufbauen kann.» Früher habe er oft den Wunsch nach mehr Action und Halligalli am Schwarzsee gehört. «Heute ist jedem klar, dass die idyllische Landschaft das eigentliche Kapital ist.» Deren Anziehungskraft habe eine grosse und breite Wirkung. «Sonst würden nicht indische Fernsehteams hier drehen, Leute am See heiraten oder Gruppen von überall her ihre Ausflüge hierher machen.»

Vor 20 Jahren habe Schwarzsee im Vergleich zu anderen Destinationen grossen Nachholbedarf gehabt. Heute sei es ein Vorteil, dass gewisse Grossprojekte damals nicht zustande gekommen seien. «Man muss Schritt für Schritt vorwärtsgehen und schauen, was möglich und nötig ist und dass die bestehenden Werte nicht vernichtet werden.»

Gäste besser empfangen

Dazu gehört für ihn zum Beispiel das geplante Gästeempfangshaus eingangs des Tals. «Die Autos müssen weg, um Platz zu schaffen, für eine schöne Parkanlage zum Flanieren, um etwas zu trinken, gut zu essen oder regionale Produkte zu kaufen und sich zu informieren.» Auch fehle eine Infrastruktur, um bei schlechtem Wetter Anlässe durchführen zu können. Dies könnte mit einer Überdachung der Kunsteisbahn erreicht werden. «So hätten wir einen offenen, aber doch geschützten Platz, zum Beispiel für Kulturanlässe.»

Viel Eigenleistungen

Wie überall bei solchen Projekten spielen die Finanzen eine Rolle. «Schwarzsee Tourismus ist eine Nonprofit-Organisation», betont er. Das Tourismusbüro verdiene Geld durch das Vermieten der Ferienwohnungen (siehe auch Kasten) und der Bootsstege, ebenso dadurch, dass es Filiale der Post und des Naturparks Gantrisch sei. Ausserdem würden alle Angebote so gestaltet, dass sie selbsttragend seien. «Wir generieren rund eine halbe Millionen Franken an Eigenleistungen pro Jahr.»

«Bei den Investitionen geht es aber nicht ohne externe Hilfe», betont er. Und er verweist auf die kürzlich vorgestellte Studie, wonach im Sensebezirk rund 70 Millionen Franken Wertschöpfung vom Tourismus kommen, allein 55 Millionen von der Region Schwarzsee. Dazu gehörten der Wirt, der Hotelier und die Bahn ebenso wie auch der Schreiner, der in einer Ferienwohnung eine Tür repariere, oder der Bäcker, der das Brot für das Frühstücksbuffet liefere. Er hält fest:

Der Wert des Tourismus als wichtiger Wirtschaftsfaktor, an dem viele Arbeitsplätze hängen, ist heute zum Glück allgemein anerkannt. Das war früher anders.

Nie schlecht gelaunt

Ende Monat übergibt Adolf Kaeser die Verantwortung an die neue Direktorin Stephanie Roschi. Er gehe im richtigen Moment, sagt er. «Ich bin happy, jetzt einen Schlusspunkt setzen zu können.» Die Arbeit habe ihm all die Jahre viel Spass gemacht. «Ich bin nie schlecht gelaunt aufgestanden, sondern war immer motiviert.» Denn er sei nicht nur der grösste Fan der Tourismusregion Schwarzsee, sondern liebe es auch, mit Menschen zu tun zu haben. «Man muss Menschen gerne haben bei dieser Tätigkeit.»

Das Gute sehen

Auch mit Rückschlägen oder schlechten Rückmeldungen habe er gut umgehen können. «Allen kann man es ja nicht recht machen. Wenn man Kritik nicht aushalten kann, ist man in diesem Job am falschen Platz.» Schwarzsee sei eine Art Allgemeingut, und jeder habe eine persönliche Meinung, was gut und nicht gut sei. Er habe in seinem früheren Job im Aussendienst der Firma Escor AG gelernt, mit unzufriedenen Kunden umzugehen und zu versuchen, mit ihnen trotz allem auf eine gute Basis zu kommen. «Mir sind Leute, die direkt Kritik anbringen, auf jeden Fall lieber als solche, welche die Faust im Sack machen.» Sein Prinzip sei es, alle Meinungen anzuhören und die Anregungen entgegenzunehmen und sich dann daraus eine eigene Meinung zu bilden. «Das Gute sehen und weitermachen.»

Viele Pläne

Langweilen wird sich Adolf Kaeser auch nach seiner Pensionierung nicht. Dafür enthält sein Pensionsbaum viel zu viele Ideen: die Enkelkinder verwöhnen, mehr Sport treiben, das Orgelspielen vertiefen, ein paar Vorlesungen besuchen und Italienisch lernen, zum Beispiel. Oder auch ein Buch schreiben, in dem er die Entwicklung des Tourismus in Schwarzsee aus persönlicher Sicht beschreibt.

Übernachtungen

Mehr freie Betten durch Ferienwohnungen

Der Gast sei heute anspruchsvoller als früher, sagt Tourismusdirektor Adolf Kaeser. Ein Erfolgsprojekt ist für ihn die Verbesserung des Übernachtungsangebots. Als er angefangen habe, habe es kaum Ferienwohnungen zum Vermieten gegeben, sagt er. In der Zwischenzeit habe ein Umdenken stattgefunden, auch, weil bei den Eigentümern ein Generationenwechsel stattgefunden habe. «Um es den Besitzern einfacher zu machen, bieten wir den vollen Service, vom Marketing über Vermietung, Empfang der Gäste, Abnahme, Abrechnung bis zur Reinigung.» Die grössere Auswahl werde von den Gästen geschätzt, auch, dass eine Ferienwohnung nun auch für wenige Tage gemietet werden könne. «Die Leute kommen lieber mehrfach im Jahr, dafür immer nur kurz.» im

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