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Wie Trockenmauern den Austausch zwischen Jugendlichen aus der Region und dem Nahen Osten fördern

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Bei der Kaisereggalp im Gantrischgebiet bauen junge Freiwillige aus der Region diesen Sommer Trockenmauern. Dabei sein werden auch vier Jugendliche aus Irland und dem Nahen Osten.

Ab dieser Woche ist eine Gruppe von Jugendlichen auf der Kaisereggalp an der Kantonsgrenze zwischen Freiburg und Bern, um im Rahmen eines Freiwilligeneinsatzes Trockensteinmauern zu renovieren. Der Einsatz dauert bis Anfang Juli. Ein Team von Trockenmaurern begleitet die jungen Freiwilligen.

Das Spezielle an diesem Einsatz: Neben jungen Freiwilligen aus der Region Bern und Freiburg sind vier junge Erwachsene aus Irland, Israel und Palästina mit von der Partie. Diese vier Personen wollen im Rahmen eines Europäischen Freiwilligendienstes die Region Gantrisch kennenlernen. Organisiert wird der Einsatz auf der Alp von der Stiftung Urgestein in Guggisberg, welche sich für die Förderung von Jugendlichen durch interkulturelle Austausche und Freiwilligeneinsätze einsetzt (siehe Kasten).

Mauern als Symbol

Das Projekt wolle engagierten Personen die Möglichkeit geben, sich für die Umgebung im Gantrischgebiet und den Erhalt von dessen Kulturgütern einzusetzen, erzählt Stiftungsratspräsident Oliver Schneitter. Gleichzeitig werde durch die gemeinsame Arbeit in der Natur ein Raum für Begegnung und Zusammenarbeit geschaffen. «Ich finde, interkulturelle Einsätze sind meistens sinnvoller, wenn sie mit einem Natureinsatz verbunden werden.»

Die Trockenmauern sollen dabei ein Symbol für die Grenzen darstellen, sagt Schneitter. «Seien es die sichtbaren Grenzen zwischen Israelis und Palästinensern und Iren und Nordiren oder die weniger sichtbaren Grenzen, die auch in der Schweiz vorhanden sind – wir wollen aufzeigen, dass es Mauern gibt und dass diese Mauern überwunden werden können.» Allerdings wolle die Stiftung den Nahostkonflikt nicht übermässig thematisieren.

Diese Menschen sind selbst schon genug mit dem Konflikt in ihrer Heimat beschäftigt. Es soll bei dem Freiwilligeneinsatz nicht immer nur um Politik gehen.

Ein Austausch zwischen den Menschen sei aber sicher förderlich, um Stereotype abzubauen.

Soziale Einrichtung und Skischulen

Der Aufwand für einen solchen Einsatz in den Bergen sei gross: Die Freiwilligen müssen eine zweistündige Wanderung auf sich nehmen, um zur Berghütte zu gelangen. Sie verzichten auf jeglichen Luxus, kochen und schlafen auf der Alp und müssen auf Handy und Strom verzichten.

Nach dem Einsatz in den Bergen werden die jungen Erwachsenen aus dem Nahen Osten die Region näher kennenlernen, indem sie in sozialpädagogischen Einrichtungen oder in Tourismusbetrieben arbeiten. «Die zehn- bis zwölfmonatigen Einsätze beinhalten eine Beschäftigung in der Stiftung Bernaville oder im Winter bei der Skischule Schwarzsee oder dem Langlaufzentrum im Gantrisch.»

Die Region Gantrisch eigne sich gut für die Freiwilligeneinsätze, weil sie sehr authentisch und von Touristen noch nicht so überrannt sei. Trotzdem sei sie gut erschlossen und von den urbanen Zentren schnell erreichbar.

Austausch nach Israel?

Die Freiwilligeneinsätze seien auch für die Bewohnerinnen und Bewohner des Gantrischgebietes ein Gewinn, sagt Schneitter. «Für sie ist es auch ein Austausch mit fremden Personen und Ansichten.» Schliesslich würden auch die Betriebe profitieren, in denen die Israelis und Palästinenser arbeiten. «Diese sind oft auf freiwillige Arbeit angewiesen, sonst können sie nicht funktionieren.» So entstehe eine Win-win-Situation. Bereits im vergangenen Jahr habe eine junge Palästinenserin Erfahrungen bei der Skischule Schwarzsee gesammelt. «Diese junge Frau hat damals zum ersten Mal Schnee gesehen.»

Für die Freiwilligen aus dem Nahen Osten seien diese Einsätze die Gelegenheit, einen Austausch in Europa zu machen und die Schweiz kennenzulernen. «Das sind meistens Leute, die sonst nicht die Möglichkeit haben, nach Europa zu kommen.» Das Ziel der Stiftung Urgestein sei es längerfristig, dass auch junge Erwachsene aus einfachen Verhältnissen aus der Region Gantrisch eine Auslanderfahrung in Israel machen können. Die nötigen Kontakte habe Schneitter. Er selbst hat mehrere Jahre in Jerusalem gewohnt und ist mit einer Israelin verheiratet.

Zur Geschichte

Die Stiftung Urgestein

Der Jugendarbeiter René Bartl hat im Jahr 2003 die Stiftung Urgestein gegründet. Ziel war es, ein betreutes Wohnheim für Kinder und Jugendliche aufzubauen, welche sich in schwierigen Lebenssituationen befanden. Im Weitblick-Haus in Guggisberg wurden die Entwicklungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen aus benachteiligten Verhältnissen gefördert. Das 1910 erbaute Haus im Dorf Guggisberg wurde 1998 saniert. Zuvor diente das alte Holzhaus als Zivilstandsamt. Heute setzt sich die Stiftung am gleichen Ort für die Förderung von Jugendlichen durch interkulturelle Austausche und Freiwilligeneinsätze ein. Letztes Jahr ging Bartl in Pension. Seine Nachfolge als Stiftungsratspräsident übernahm Oliver Schneitter. Das Weitblick-Haus wird heute auch als Ferien- und Seminarhaus vermietet. nj

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