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Willkommen im Bödeli

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Das Hotel zur Hochmatt im Fang nahm am Mittwoch, 19. Oktober, seinen regulären Betrieb wieder auf. Christiane und Roger Schuwey sind beide im Rentenalter, seit der Pandemie ist es schwierig, geeignetes Personal zu finden. Das Fanger Restaurant war nur noch sporadisch geöffnet und ab Anfang Oktober ganz geschlossen. Nun steigt Tochter Olivia Schuwey mit in den Betrieb ein. Vor über 20 Jahren war ich oft mit Olivia unterwegs, dann ging jeder seinen Weg. Erst recht freut es mich, dass sie wieder zurück ist und sich meinen Fragen gestellt hat. Welcome back Olivia!

Marlies Remy (MR): Olivia, was hat dich wieder zurück ins Jauntal gebracht?

Olivia Schuwey (OS): Ich war schon letztes Jahr wieder ein paar Monate da. In Afrika, wo ich damals lebte, wurde alles geschlossen, und aus gesundheitlichen Gründen konnte ich mich nicht sofort entscheiden, was ich will. Da hat es mich wieder ins Jauntal gezogen für ein paar Monate, weil ich hier daheim bin. Meine Wurzeln sind da, und hier hat es mir immer gefallen. Auch als ich in Afrika war, habe ich viel an das Jauntal gedacht und natürlich auch für das Jauntal gebetet. Als ich letztes Jahr ein paar Monate hier war, habe ich bemerkt, dass es mich wieder ins Kloster zieht, und ich sagte mir, dass ich es noch mal probieren will. So bin ich wieder weitergezogen nach Frankreich. Nach ein paar Monaten wieder im gleichen Rhythmus haben wir aufgrund von ganzheitlichen Gründen beschlossen, dass ich dieses Leben verlasse und in ein Neues einsteige. Das war für mich auch ein Zeichen von oben, das dies nicht mein Weg ist. Wohin will ich nun? Ich wollte ins Jauntal, das ist mein zu Hause, und jetzt bin ich wieder da. Hier hat es mir immer gefallen, und ich bin hier zu Hause.

Seit ich wieder da bin, kommen natürlich Fragen auf. Es wissen es alle hier, ich arbeite wieder im Bödeli (Hotel Hochmatt), und jetzt sehen wir mal, was passiert. Wir öffnen das Restaurant wieder. Mir liegt viel an diesem Betrieb, und ich werde auch immer wieder gefragt, ob ich das Bödeli übernehme, und es wird viel darüber gesprochen, klar. Ich sage es mal so, Interesse habe ich schon, aber erst wollen wir wieder eröffnen, schauen, wie es geht, und was die Zukunft bringt. Auch auf meine Gesundheit muss ich Acht geben und mich erst mal wieder einleben in alles, und dann sehen wir weiter, eins nach dem andern.

MR: Was sind die Schwierigkeiten, oder wo siehst du die grössten Hindernisse, die auf dich zukommen werden? Es ist doch nicht nichts, jetzt wieder in einem Restaurationsbetrieb anzufangen. Du hast bis jetzt ja ganz etwas anderes gemacht. Was kommt da Neues auf dich zu?

OS: Natürlich, in einem Restaurant, dass wissen alle, da kann man den Tagesablauf nicht vorhersehen. Das war im Kloster ganz anders, da gibt es einen sehr genauen Tagesablauf. Im Vergleich dazu wird es sich in einem Restaurantbetrieb radikal ändern. Das ist mal eine Schwierigkeit. So einfach, wie es aussieht, ein Restaurant zu führen, ist es nicht. Das habe ich ja bei meinen Eltern gesehen. Klar, wenn man in der Gaststube sitzt, sieht alles ganz einfach aus, aber was alles im Hintergrund abläuft, das sieht man nicht. Da muss ich mir natürlich schon Gedanken machen. Deshalb gehen wir jetzt erst mal Schritt für Schritt vorwärts und öffnen wieder. Ich muss mich auch wieder einarbeiten und möchte ein Gefühl dafür bekommen, wie es ist, in und mit einem Restaurationsbetrieb zu leben. Wie sagt man, little by little (lacht).

MR: Organisatorisch brauchst du ziemlich sicher Personal. Ist das schon geregelt?

OS: Deshalb war ja bis jetzt auch geschlossen, weil meine Eltern kein Personal gefunden haben. Jetzt haben wir wieder begonnen zu suchen, weil wir uns gesagt haben, entweder richtig öffnen oder gar nicht. Jetzt tröpfeln Bewerbungen herein, und wir finden Personal. Aber jetzt muss man natürlich auch schauen, ob es dem Personal passt bei uns. Das hier ist vielleicht nicht ein Betrieb, wie sie ihn kennen, wenn sie davor in einer Stadt gearbeitet haben oder in einem grossen Hotel. Vielleicht gefällt es ihnen oder eben auch nicht. Bei uns ist sicherlich auch die Mentalität, die mitspielt. Das Personal kommt erst mal, schaut sich den Betrieb und das Umfeld an. Dann sehen wir, ob es ihnen passt und ob sie uns passen. Ob sie in unser Schema reinpassen und in die Jauner Mentalität.

MR: Die Jauner sind sicherlich auch ein Thema. Das ist ein Teil der Kundschaft. Welche Leute möchtest du sonst noch im Bödeli und im Jauntal haben?

OS: Bon, was wir bis jetzt immer hatten, sind die welschen Leute, und das wird auch weiterhin so sein. Wir haben mehr welsche Leute als Deutschschweizer, und die Jauner, vor allem die Jungen, sind sehr volkstümlich eingestellt. Das wollen wir sicherlich so weiterführen. Auch wenn ich mal den Betrieb übernehmen möchte, wäre es mir wichtig, dass es mit dem Volkstümlichen weitergeht. Auch, um die Jungen im Tal anzuziehen, damit sie einen Ort haben, wo sie hingehen können, wo sie ihre Musik und ihre Wurzeln ausleben können. Die welschen Leute mochten die volkstümliche Musik schon immer, sie kommen auch deshalb. Was man aber wissen muss, einen zweiten Roger gibt es nicht noch mal. Viele kommen wegen der Musik, und Papa kann geschwind mal ein, zwei Stück spielen, wenn er da ist. Und das wird es nicht ewig geben, dass jemand da ist, der Musik macht. Da muss man sich schon Gedanken machen, wie es dann weitergeht. Das wird auch eine Schwierigkeit sein, die man sich durch den Kopf gehen lassen muss. 

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