Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Wir haben schon 15 Millionen gespart»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Energiekonzerne tendieren in den letzten Jahren zum Jammern: Die Strompreise gehen zurück, das Kerngeschäft wirft kaum noch Rendite ab. Das Freiburger Energieunternehmen Groupe E darf sich jedoch nicht beklagen, wie der Jahresabschluss 2016 zeigt: Darin jagen sich die Rekorde. Erstmals hat der Jahresumsatz die Marke von 700 Millionen Franken geknackt und beläuft sich auf 704 Millionen. Der konsolidierte Nettogewinn beträgt 112 Millionen Franken – das sind 75 Millionen mehr als im Vorjahr (siehe auch blauer Kasten).

«Es war ein Rekordjahr», sagte denn auch Generaldirektor Dominique Gachoud gestern vor den Medien. «Groupe E hat sich in einem turbulenten Umfeld behauptet.» Die Strompreise seien im Dauertief; «da ist die Rendite unsicher». Oftmals seien die Produktionskosten höher als der Verkaufspreis.

Alpiq sorgt für Ausschläge

Groupe E ist indirekt an den Energieunternehmen Alpiq und BKW (Bernische Kraftwerke) beteiligt. Vor allem der Anteil von 7,2 Prozent an Alpiq beeinflusst das Jahresergebnis von Groupe E. 2015 musste sich Groupe E wegen Wertverlusten 64 Millionen Franken ans Bein streichen. Im 2016 kehrte Alpiq jedoch in die schwarzen Zahlen zurück, so dass Groupe E einen Gewinn von 13 Millionen Franken verbuchen kann. Gachoud denkt nicht daran, sich von diesen Beteiligungen zu trennen: «Das Schlimmste haben wir hinter uns.» Alpiq verfüge über viele Kraftwerke, was langfristig einträglich sei (siehe linker Kasten).

Letztes Jahr hat Groupe E mehr Strom produziert als im Vorjahr. Der verregnete Frühsommer brachte so viel Wasser, dass die Kraftwerke 20,7 Prozent mehr Strom erbrachten. Groupe E Greenwatt – das Tochterunternehmen setzt auf erneuerbare Energien – erzeugte 24 Gigawattstunden oder 39 Prozent mehr Strom als im Vorjahr. Auch der Bereich Wärme wuchs erheblich: 2016 produzierte und verteilte Groupe E Celsius 170 Gigawattstunden Wärme gegenüber 140 Gigawattstunden im Vorjahr.

Hingegen verkaufte Groupe E im 2016 erneut weniger Strom als im Vorjahr. Dies vor allem, weil einige Grosskunden Groupe E verlassen haben.

Wieder regulierte Tarife?

Groupe E kann die Kosten für die Wasserkraftwerke nur noch dank den Privatkunden decken: Sie haben keine freie Marktwahl und müssen ihren Strom bei Groupe E beziehen, «unter angemessener Berücksichtigung der Gestehungskosten», wie es in einer Mitteilung heisst. Dieses Modell der Tarifberechnung ist jedoch durch ein Urteil des Bundesgerichts gefährdet: Dieses entschied im Juli 2016, dass Elektrizitätsunternehmen allen Kunden die geringeren Strompreise an den internationalen Märkten zugutekommen lassen müssen. Gleichzeitig überlegt aber das Bundesparlament, erneut regulierte Tarife für Wasserkraft-Energie zu verankern.

15 Millionen Franken gespart

Weil das Umfeld schwierig ist, hat das Unternehmen vor zwei Jahren ein Sparprogramm eingeleitet: Bis 2018 will es jährlich 24 Millionen Franken einsparen. «Wir haben schon 15 Millionen Franken eingespart», sagte Gachoud. Vor allem wurden interne Abläufe und der Einkauf optimiert.

Auch beim Sponsoring spart Groupe E: Das Budget ging von 3 auf 2 Millionen Franken zurück. «Der Eishockeyklub Freiburg Gottéron und der Basketballklub Olympic erhalten gleich viel wie vorher.» Gespart werde, indem auslaufende Verträge nicht erneuert und einige Beiträge gekürzt worden seien. Und weil Frigaz seit Dezember 2015 als Groupe E Celsius zum Unternehmen gehört, gibt es kein Doppelsponsoring mehr.

Zahlen und Fakten

Ein Rekordergebnis dank Diversifikation

2016 lag der konsolidierte Nettogewinn des Freiburger Energieunternehmens Groupe E bei 112 Millionen Franken; dies gegenüber 37 Millionen Franken im Vorjahr. Das Unternehmen erzielte vor allem dank der Diversifikation des Angebots mit den Bereichen Dienstleistung und Wärme ein Wachstum. Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg um 6,5 Prozent auf 106 Millionen Franken. Positiv für Groupe E war auch der verregnete Frühsommer 2016: Mit dem vielen Wasser konnte das Unternehmen die sinkenden Strompreise wettmachen. Erneut beeinflussten Sondereffekte den konsolidierten Nettogewinn – dieses Mal jedoch positiv: Die Alpiq-Gruppe, an der Groupe E über EOSH indirekt beteiligt ist, kehrte in die schwarzen Zahlen zurück.

njb

Diversifikation

Wird Groupe E im Ingenieurwesen aktiv?

Der Bereich Dienstleistung trägt viel zum Umsatz von Groupe E bei: Groupe E Connect und Groupe E Entretec bieten Installation und Unterhalt an. Kauft Groupe E weitere Unternehmen auf und wird so beispielsweise auch im Ingenieurbereich aktiv, wie die Berner BKW? Dies müsse genau analysiert werden, sagt Generaldirektor Dominique Gachoud. Zum einen wünsche die Kundschaft Lösungen aus einer Hand. Zum andern könne es aber negative Folgen haben: «Wir würden Firmen konkurrenzieren, die bei uns Kunden sind – und diese wohl verlieren.» Ein Entscheid sei deshalb noch nicht gefallen.

njb

Verbindung Schiffenen- und Murtensee

«Die Schweizer Wasserkraft wird wieder viel wert sein»

Vor drei Jahren hat Groupe E angekündigt, eine Verbindung zwischen Schiffenen- und Murtensee sowie ein Kraftwerk, welches das Wasser der Saane turbiniert, bauen zu wollen. Ein Jahr später landete das Projekt bereits in der Schublade – die Marktpreise für Strom sind zu tief, als dass das Projekt rentieren würde (die FN berichteten).

Nun hofft Generaldirektor Dominique Gachoud auf ein Ja in der nationalen Abstimmung zum Energiegesetz vom 21. Mai: «Wir könnten von einer Unterstützung für das Projekt profitieren», sagte er gestern vor den Medien. Denn das Energiegesetz will die Grosswasserkraft unterstützen. Auf Nachfrage sagte Gachoud, dass die Verbindung zwischen Schiffenen- und Murtensee nur mit einer Unterstützung von aussen rentabel sei. «Diese Unterstützung kann in Form von Subventionen kommen, aber auch mit einer Erhöhung der Strompreise.»

Gachoud setzt langfristig auf die Wasserkraft, auch wenn sie kurzfristig wegen tiefer Strompreise kaum rentiere. «Wasserkraftwerke haben eine sehr lange Lebensdauer – und die Schweizer Wasserkraft wird wieder viel wert sein.» Er geht davon aus, dass in Deutschland und in Frankreich bald Atomkraftwerke vom Netz gehen werden: «Dann wird der Strompreis wieder steigen.»

njb

Meistgelesen

Mehr zum Thema