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«Wir haben zwei Kühlschränke»

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«Es ist schön zu wissen, dass am Abend jemand nach Hause kommt», sagt Klara Müller. Wäre die 26-jährige Studentin Roshanak Haddadi nicht ihre Mitbewohnerin, dann lebte die 83-Jährige alleine in ihrem grossen Haus. «Mein Mann ist vor einigen Jahren verstorben, und die Kinder sind seit langem ausgezogen», so Klara Müller. Seit August letzten Jahres bilden die zwei Frauen eine Wohngemeinschaft.

Beide Seiten profitieren

Aufmerksam geworden auf diese Idee sind Müller und Haddadi durch das Projekt «Wohnen und Helfen» des Freiburgischen Roten Kreuzes. Dieses sieht vor, zwei Generationen unter einem Dach zu vereinen (siehe Kasten). So können beide voneinander profitieren. «Es ist ein Geben und Nehmen», sagt Klara Müller dazu. Roshanak Haddadi muss keine Miete für ihr Zimmer bezahlen, packt aber dafür im Haus mit an: «Sie putzt, wäscht ab oder hilft mir im Garten», erzählt Müller. «Roshanak ist sehr hilfsbereit.»

Roshanak Haddadi ist erst vor zwei Jahren aus dem Iran in die Schweiz gekommen. Sie lebte einige Zeit alleine in Bellinzona. «Als ich nach Freiburg kam, um Architektur zu studieren, wollte ich nicht mehr alleine leben», so die 26-Jährige. Zudem möchte sie die Schweizer Kultur besser kennenlernen und ihr Französisch verbessern. «Danach ist Deutsch an der Reihe», sagt die zweisprachige Müller mit einem Schmunzeln.

 Auch in der Küche lernen die beiden voneinander. Klara Müller hat der Studentin schon einiges gezeigt, so zum Beispiel, wie man einen Zopf oder einen Kuchen bäckt. Doch auch Müller hat von Roshanak Haddadi Neues gelernt: «Manchmal kocht Roshanak ein iranisches Gericht.»

Obschon sie einige Zeit miteinander verbringen, hat jede ihr eigenes Leben. «Es ist wichtig, dass beide genug Freiräume haben», sagt Klara Müller. Für Haddadi stimmt das so. Auch sonst habe sie genug Platz, sagt sie. Ihr Zimmer sei zwar etwas klein, doch sie sei zufrieden damit. Vor allem weil sie Sachen, die sie nicht immer braucht, im Keller verstauen kann. Das Bad müssen sie sich teilen, doch das ist für beide kein grosses Problem. «Klara duscht in der Badewanne, ich in der Dusche», erklärt Haddadi die Aufteilung.

Probleme, dass jemand der anderen etwas aus dem Kühlschrank wegesse, haben sie nicht. «Dafür haben wir zwei Kühlschränke–einen für sie und einen für mich», sagt Klara Müller schmunzelnd.

 «Roshanak ist für mich fast wie eine Tochter», sagt Müller. Sie kann das Projekt nur weiterempfehlen. «Man muss offen sein und Vertrauen haben», sagt sie. «Ich habe nur gute Erfahrungen gemacht.»

Projekt: «Bei vielen älteren Leuten sind wohl Vorurteile und Ängste vorhanden»

P ascale Zbinden ist beim Freiburgischen Roten Kreuz für das Projekt «Wohnen und Helfen» zuständig. Warum die Wohngemeinschaft mit Klara Müller und Roshanak Haddadi wohl die bisher einzige im Kanton Freiburg ist? «Wir haben viele interessierte Studentinnen und Studenten – jedoch keine Senioren», sagt Zbinden. «Bei vielen älteren Leuten sind wohl gewisse Vorurteile und Ängste vorhanden.» Man müsse dem Projekt jedoch auch noch etwas Zeit geben. «Zum Beispiel in Paris, wo das Projekt schon länger im Gang ist, läuft es super», so Zbinden.

Das Konzept von «Wohnen und Helfen» ist einfach: Studentinnen und Studenten bezahlen nicht mit Geld für ihr Zimmer in der Wohnung einer älteren Person, sondern mit verschiedenen Arbeiten im Haushalt oder Garten. «Die Art der Arbeiten hängt von beiden Parteien ab», sagt Zbinden.

In einem mehrseitigen Fragebogen erörtert sie die von der älteren Person gewünschten Arbeiten und im Gegenzug die Fähigkeiten und Interessen der Studierenden. Wenn eine Übereinstimmung gefunden wurde, kommt es zu einem Treffen der beiden Parteien in Begleitung von Pas-cale Zbinden. «Wichtig ist, dass von Anfang an klar ist, was für beide Personen die Voraussetzungen sind», sagt Zbinden. «Es soll niemand ausgenutzt werden – weder die Senioren noch die Studierenden.» Eine gewisse Vorgabe, wie viel die Studierenden leisten sollten, macht das Rote Kreuz: Pro Quadratmeter Wohnfläche sollte ein Student eine Stunde Arbeit im Monat leisten. Für ein 16 Quadratmeter grosses Zimmer bedeutet dies beispielsweise vier Stunden in der Woche. «Nimmt man einen Stundenlohn von 25 Franken, so entspricht das einer Miete von 400 Franken – das ist korrekt für ein solches Zimmer», so Zbinden. er

www.croix-rouge-fr.ch: Für mehr Informationen und Anmeldungsunterlagen das Logo «Wohnen Helfen» anklicken.

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