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«Wir heissen Kinder Gottes und sind es!»

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wort zum sonntag

«Wir heissen Kinder Gottes und sind es!»

Autor: Hildegard Schmittfull

Klar und entschieden kommt er daher, dieser Satz – als Geschenk der Liebe Gottes. Vertraute Worte sind es, die mir fast verbraucht erscheinen. Will ich Kind Gottes sein? Entspricht es noch meinem Selbst- und Gottesverständnis? Bin ich gerade dazu berufen, wie es mir die heutige Lesung zuruft?

«Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder…» (Mt 18,3), sagt Jesus. Lernt von ihnen! Und so mache ich mich auf den Weg und lass mich herausfordern, meine Berufung als Kind Gottes neu anzunehmen, erkenne, wie sehr wir in Zeiten des Übergangs gerade die Qualitäten des Kindsein benötigen.

Mit jedem Kind, das neu geboren wird, bricht die Schöpfung neu an. Es kommt eine Hoffnung in die Welt, die die Kraft hat, das Gewohnte mit völlig neuen Augen zu sehen. Die alt gewordene Welt wird wieder jung. Mit einem kleinen Kind spazieren zu gehen, lehrt uns, die Welt wieder neu zu entdecken. Ein Wunder nach dem anderen kommt uns da entgegen. Nichts ist selbstverständlich.

In der Kindheit liegt ein weiter offener Raum vor uns. «Was wir sein werden, ist noch nicht offenbar geworden» (1 Joh. 3,2). Wir gehen auf die Zukunft zu, wissen aber noch nicht, was aus ihr auftaucht. Kindsein ist die Einladung, zu wachsen und die zu werden, die in uns angelegt ist. Dabei dürfen wir neugierig sein, uns ausprobieren und staunen über das, was sich zeigt. Ich darf spontan das Unvorhergesehene tun und mir gestatten, nicht perfekt zu sein. Selbstvergessen darf ich spielerisch verweilen, nur diesen einen Augenblick leben. Und wenn mir danach ist, erlaube ich mir, ganz ohne Zensur, zu Mutter oder Vater zu laufen, die mir ihre Zärtlichkeit und Liebe ausdrücken. In meiner klaren Verwiesenheit vertraue ich darauf, dass da jemand ist, an dessen Hand ich sicher gehen kann, der mich freigibt und mir versichert: «So, wie ich bin, bin ich gut!»

Von dieser Berufung spricht also der 1. Johannesbrief, von dieser wunderbaren Beziehung zwischen Gott und mir. Es ist gut, sich dessen wieder einmal bewusst zu werden. Ja noch mehr. Ich lasse mir vom Lesungstext sagen: Alles Wissen, das Du angesammelt hast, reicht in dieser Zeit des Übergangs, in der unsere Gesellschaften, unsere Kirchen, die ganze Menschheit sich befinden, nicht aus. Du brauchst dafür die Anfangskraft eines Kindes. Geh vertrauensvoll und lass Dich begleiten von einem Gott, der Dir in Liebe immer neu das Geschenk des Lebens macht, der Dich ruft, weil er Dich braucht, um mit Dir zusammen die Zukunft zu gestalten. Von John Henry Newman lasse ich mir sagen: «Ich bin berufen, etwas zu tun oder zu sein, wofür kein anderer berufen ist. Ich habe einen Platz in Gottes Plan, auf Gottes Erde, den kein anderer hat. Ob ich reich bin oder arm, verachtet oder geehrt bei den Menschen, Gott kennt mich und er ruft mich mit meinem Namen.»

Hildegard Schmittfull ist Theologin und Kontemplationslehrerin und lebt in Teufen AR.

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