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«Wir müssen ein Umfeld bieten, wo Wissen weiterentwickelt wird»

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Die Institute für angewandte Forschung der Hochschule für Architektur und Technik (HTA-FR) Freiburg feiern ihr 10-Jahr-Jubiläum. Vizedirektor Patrick Favre-Perrod erklärt im FN-Interview, was in den vergangenen zehn Jahren erreicht wurde und wie die Visionen für die Zukunft aussehen.

Patrick Favre-Perrod, die ursprünglich 1896 gegründete Hochschule bildet in ihren sechs Bachelor- und vier Masterstudiengängen heute jährlich insgesamt rund 1000 Studierende aus. Vor zehn Jahre hat die HTA-FR ihre Institute für angewandte Forschung lanciert. Wie kam es zur Gründung?

Wir müssen ein Umfeld anbieten, in welchem nicht nur Wissen vermittelt wird, sondern wo auch Wissen weiterentwickelt wird, damit unsere Studierenden auch mit wissenschaftlichen Fähigkeiten betraut werden. Mein Vorgänger Jacques Bersier lancierte intern einen Ideenwettbewerb, um herauszufinden, was für Forschungsinstitute hier in Freiburg Sinn machen würden. So entstanden die zehn Institutsideen, die dann auch umgesetzt wurden.

Was sind die Spezialgebiete Ihrer Hochschule?

Wir haben vier sogenannte Kompetenzzentren. Das Plastics Innovation Competence Center, dessen Forschungsschwerpunkte das Recycling, das Ökodesign sowie die Entwicklung von Kunststoffen aus Biomasse sind. Das Kompetenzzentrum Robust and Safe Systems sorgt dafür, dass in industriellen Systemen, insbesondere in der Luftfahrt-, Automobil- und Maschinenindustrie, eine sichere und zuverlässige Interaktion zwischen mechanischen Komponenten, elektronischer Hardware und Software gewährleistet ist. Smart Living Lab ist das Forschungs- und Entwicklungszentrum für den Wohn- und Lebensraum der Zukunft. Und das Biofactory Competence Center ist ein Schulungs- und Forschungszentrum für die pharmazeutische und bio-pharmazeutische Industrie.

Wer entscheidet über die strategische Ausrichtung der Schule?

Einerseits wird von uns erwartet, dass wir eine allgemeine Grundausbildung in unseren Studienbereichen Architektur, Chemie, Bauingenieurwesen, Elektrotechnik, Maschinentechnik sowie Informatik- und Kommunikationssysteme bieten. Zweitens orientiert sich die Fachhochschule Westschweiz Freiburg, wovon wir ein Teil davon sind, an der kantonalen Strategie. Das sieht man an unseren vier oben erwähnten Kompetenzzentren. Drittens haben wir die Möglichkeit, im Verbund zu arbeiten. Wir sind einerseits in Freiburg eingebettet, haben beispielsweise eine gute Zusammenarbeit mit der Universität im Chemie- und Informatikbereich. Dann sind unsere Partnerschulen im Ingenieurbereich in den Kantonen Waadt, Wallis, Genf, Neuenburg zu erwähnen sowie die Fachhochschule für Weinbau und Önologie in Changins.

Was für eine Rolle spielen die Forschungsinstitute für die Entwicklung der Region?

Zwischen der Wirtschaftsstrategie des Kantons und der Ausrichtung unserer Kompetenzzentren gibt es wie erwähnt einen Zusammenhang. Beispielsweise arbeiten wir mit den Freiburger Verkehrsbetrieben TPF bei der Entwicklung von Wasserstoffmotoren für Busse zusammen. Dafür sind wir auch eine Partnerschaft eingegangen mit Fiat Powertrain. Das Motorenbau-Unternehmen stellt uns Motoren zur Verfügung, die unsere Leute anpassen. Unsere Schule ist aber nicht dazu da, den Massenmarkt zu bedienen, sondern will zeigen, was möglich ist. Wenn der Nutzen für die Praxis erwiesen ist, dann erfolgt der Transfer. Es ist dann die Aufgabe der Industrie, von Unternehmen, die entsprechenden Produkte herzustellen.

Wie hat sich die Forschung im Laufe der vergangenen zehn Jahre entwickelt?

Wir sind gewachsen. In Franken gerechnet haben wir unsere Aktivitäten verdoppelt. Das bedeutet auch mehr Mitarbeitende und eine intensivere Nutzung unserer Infrastruktur. Die Herausforderung besteht nun darin, diese Infrastrukturen am Laufen zu erhalten.

Viele Mitarbeitende wechseln im Laufe der Zeit in die Industrie. Dieses abwandernde Know-how muss stetig ersetzt werden.

Ein anderer Punkt ist die Finanzierung. Die angewandten Forschungsprojekte der HTA werden häufig in Zusammenarbeit mit Partnern aus Wirtschaft und Industrie oder mit öffentlichen Einrichtungen durchgeführt.

Im Vergleich zu Universitäten sind wir aber relativ sparsam mit öffentlichen Mitteln. Für die Umsetzung von Forschungsprojekten erhalten wir häufiger Unterstützung durch Firmen.

Aber diese Unterstützung ist nicht immer einfach zu bekommen. Wir legen auch besonderen Wert darauf, unsere Forschungsergebnisse schnellstmöglich in die Praxis einfliessen zu lassen.

Werfen wir einen Blick in die Zukunft. Wo sehen Sie wichtige Forschungsthemen und Entwicklungen?

Wie schon erwähnt das Thema Wasserstoff sowie der Bereich künstliche Intelligenz.

Was in Zukunft immer wichtiger wird, ist die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Forschungsbereichen. Auch wir müssen dafür sorgen, dass unsere zehn Institute in Zukunft noch stärker zusammenarbeiten.

Dazu sollten wir das unternehmerische Denken stärker in unsere Schule bringen und unsere Studierenden vermehrt dazu ermutigen, sogenannte Spin-offs zu gründen, also eigene Firmen. Die angelsächsischen Universitäten sind berühmt dafür.

Patrick Favre-Perrod ist verantwortlich für die zehn Institute für angewandte Forschung der HTA-FR.
HTA-FR

Zur Person

Vizedirektor seit 2021

Patrick Favre-Perrod wurde 2021 zum Vizedirektor der Hochschule für Technik und Architektur (HTA-FR) in Freiburg ernannt. Er ist verantwortlich für den Bereich angewandte Forschung und Entwicklung. Der 44-Jährige arbeitet seit 2013 an der HTA-FR. Angefangen hat er als Professor im Studiengang Elektrotechnik. 

Hochschule für Technik und Architektur

Zehn Institute für angewandte Forschung

Die Hochschule für Technik und Architektur Freiburg verfügt über zehn Institute für angewandte Forschung:

Chemtech: Das Institut für Chemische Technologie forscht in den Bereichen Biotechnologie, Nanotechnologie, Umwelttechnik und Analytik.
Energy: Das Institut für anwendungsorientierte Forschung Energiesysteme beschäftigt sich mit der Optimierung und Integration von erneuerbaren Energien, der Energieeffizienz und der Energiespeicherung.
Humantech: Das Institut für Technology for Human Wellbeing entwickelt innovative Lösungen für die Gesundheit, die Mobilität, die Bildung und die Kultur, die den Menschen in den Mittelpunkt stellen.
• iCosys: Das Institut für künstliche Intelligenz und komplexe Systeme erforscht und entwickelt intelligente Systeme, die sich an komplexe und dynamische Umgebungen anpassen können.
iPrint: Das Institut für Printing ist ein Kompetenzzentrum für digitale Drucktechnologien, die in verschiedenen Anwendungsbereichen wie Biomedizin, Elektronik, Optik und Verpackung eingesetzt werden können.
iRap: Das Institut für angewandte Forschung in der Kunststofftechnik ist spezialisiert auf die Entwicklung und Charakterisierung von innovativen Kunststoffmaterialien und -prozessen für verschiedene Industriezweige.
iSis: Das Institut für Sichere und Intelligente Systeme beschäftigt sich mit der Sicherheit und Zuverlässigkeit von Software- und Hardware-Systemen, die in kritischen Bereichen wie Luftfahrt, Medizin, Energie und Finanzen eingesetzt werden.
iTec: Das Institut für Bau- und Umwelttechnologien erforscht und entwickelt nachhaltige Lösungen für die Planung, den Bau und den Betrieb von Gebäuden und Infrastrukturen.
SeSi: Das Sustainable Engineering Systems Institute widmet sich der Entwicklung und Bewertung von nachhaltigen Technologien und Systemen für die Energie-, Wasser- und Ressourcenwirtschaft.
Transform: Das Institut für Architektur, Kulturerbe, Baukonstruktion und Nutzer erforscht und entwickelt innovative Ansätze für die Erhaltung, die Transformation und die Gestaltung von Gebäuden und urbanen Räumen. fos

Sichtbare Projekte der HTA-FR

Neighborhub: Der Neighborhub ist ein Solarhausprojekt der HTA und der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne. 2017 hat es den internationalen Wettbewerb Solar Decathlon in den USA gewonnen. 

Klimapavillon: Der Klimapavillon der HTA-FR ist ein Forschungs- und Sensibilisierungsprojekt über Lösungen zur Verringerung der Auswirkungen von städtischen Hitzeinseln. Es handelt sich um eine Holzstruktur, die durch den Einsatz von Wasser, Vegetation, Belüftung und Beschattung ein kühlendes Mikroklima schafft. 

Soft Open Point: Der Soft Open Point in Chapelle-sur-Moudon ist ein innovatives Gerät, mit dem zwei Niederspannungsnetze flexibel und intelligent gekoppelt werden können, um die Aufnahmekapazität für Photovoltaik-Paneele zu erhöhen.

Magplast: Das Projekt Magplast von Johnson Electric ist ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt zur Optimierung der Herstellung von magnetischen Rotoren für Elektromotoren, die in der Automobilindustrie eingesetzt werden.

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