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«Wir sind uns der Wichtigkeit bewusst»

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Er ist zweifellos eine der grössten Identifikationsfiguren des Klubs–und auch Liebling der jungen Fans. Mehrere Schulklassen befanden sich nach dem gestrigen Training im St. Leonhard auf Autogrammjagd, die Unterschrift von Julien Sprunger war bei den Kindern besonders begehrt. Nachdem er seinen Schriftzug auf Poster, Arme und sogar Schuhe gesetzt hat, erscheint er zum Interview und legt dabei das Strahlegesicht ab. Denn der 27-Jährige ist alles andere als zufrieden mit Gottérons Saisonstart.

 

 Julien Sprunger, Trainer Hans Kossmanns Stimme ist in den Trainings dieser Woche lauter geworden, der Ton schärfer. Sind für die Spieler nun härtere Zeiten angebrochen?

Nach der Niederlage gegen Kloten sind wir zusammengesessen und haben allesamt miteinander diskutiert. Wir haben gemerkt, dass der Rhythmus nicht hoch genug ist. Bei den Klotenern war der Rhythmus höher, sie waren auch in den Duellen besser. Dies alles beginnt im Training, das ist uns nun klar geworden, am Mittwoch und Donnerstag war das Training deshalb viel intensiver als zuvor. In der Vorbereitung haben wir sehr viel Taktik geübt und dabei vielleicht ein bisschen die Intensität vernachlässigt. Doch spätestens am Dienstag ist uns klar geworden, dass unser Niveau nicht hoch genug ist, wir brauchen einen höheren Rhythmus und mehr Emotionen–und müssen wieder ein einfacheres System spielen.

 

 Wieso wird Freiburg dies erst nach fünf Spielen klar?

Das ist schwierig zu sagen. Es ist ja nicht so, dass wir jedes Spiel verloren und immer katastrophal gespielt haben. Es war eher ein Auf und Ab, auch resultatmässig. Aber das Niveau war nie konstant hoch, und das fällt jetzt nach einigen Spielen richtig auf.

Unter dem Strich stehen aus fünf Spielen zwei Siege und drei Niederlagen. Überrascht es Sie, dass in gewissen Medien bereits der Präsident nach möglichen Ultimaten gefragt wird oder ehemalige Spieler die Leistungen harsch kritisieren?

Nicht wirklich. Seit der Finalserie von letzter Saison ist bei Zuschauern, Sponsoren, Medien und dem ganzen Umfeld des Klubs ein Ziel in sämtlichen Köpfen: Der Titel. Da ist es klar, dass wir für einen solchen Saisonstart kritisiert werden. Wir sind nun ein grosser Klub. In Bern ist es dasselbe, wenn die ein, zwei Mal nicht gut spielen, ernten sie Kritik und Pfiffe. Und wir stehen nun einmal auf Rang zehn, das ist sicher nicht da, wo wir hin wollen. Ausserdem waren unsere Auftritte nicht nur resultatmässig nicht überzeugend.

 

 Dann empfinden Sie die schnelle Kritik also nicht als störend, sondern als gutes Zeichen?

Natürlich könnte ich gerne darauf verzichten. Aber die Ansprüche sind nun einmal gestiegen, auch die Ansprüche, die wir an uns selbst stellen. Deshalb müssen wir das akzeptieren.

 

 Letzte Saison wurde immer wieder der gute Teamspirit Freiburgs hervorgehoben. Täuscht der Eindruck, dass dieser in dieser Saison nicht mehr ganz so aussergewöhnlich ist?

Man kann die momentane Phase nicht mit den Playoffs oder dem Spengler Cup vergleichen. Die Leute haben von letztem Jahr die Bilder vom Kiwi-Dance im Kopf oder Bilder, wie wir gemeinsam feiern. Momentan befinden wir uns in einer anderen Situation. Ausserdem haben uns mit Shawn Heins, Simon Gamache oder Cédric Botter Spieler verlassen, die in der Kabine hyperwichtig waren. Nun sind viele neue Spieler dazugekommen. Es ist normal, dass die sich am Anfang ein bisschen zurückhalten. Da muss sich zunächst wieder eine neue Gruppendynamik entwickeln, aber die Ambiance ist immer noch gut.

 Vergangene Saison hat Ihre Linie mit Andrei Bykow und Benjamin Plüss für viel Furore gesorgt. Mit zwei Toren in fünf Spielen ist Ihr Sturmtrio ebenfalls verhalten in die neue Saison gestartet. Wie beurteilen Sie Ihre Leistung bisher?

Wir haben sicher noch nicht so reüssiert wie in der letzten Saison, das ist als Stürmer immer frustrierend. Natürlich spielen meist die besten Verteidiger gegen uns, aber das war letzte Saison nicht anders. Wir müssen uns steigern, gleichzeitig ist es wichtig, dass wir vier gute Linien haben. In dieser Hinsicht hat die Rückkehr von Greg Mauldin dem Team sicher gutgetan.

 

 Heute werden Andrei Bykow und Sie statt mit Benjamin Plüss mit Thibaut Monnet an der Seite spielen. Eine Umstellung?

Thibaut und ich haben in der Nationalmannschaft bereits oft zusammengespielt. Während der Krueger-Ära haben wir meist gemeinsam mit Raffaele Sannitz eine Sturmlinie gebildet. Zudem ist es einfach, mit Thibaut zu spielen, er hat einen guten Riecher und steht immer am richtigen Ort. Ich denke deshalb nicht, dass wir viel Angewöhnungszeit benötigen.

 

 Gottéron gastiert heute in Rapperswil. Was erwarten Sie für ein Spiel?

Die Rapperswil-Jona Lakers sind gut in die Meisterschaft gestartet und haben zuletzt Zug besiegt. Sie haben gute Ausländer und mit Anders Eldebrink einen guten Trainer. Uns erwartet deshalb sicher ein Gegner mit einem gut strukturierten Spiel.

 

 Für Gottéron wird es ein sehr wichtiges Spiel sein. Eine Niederlage würde wohl definitiv für Unruhe sorgen.

Uns ist die Wichtigkeit der Partie bewusst. Wir wussten, dass es eine wichtige, wegweisende Woche wird. Der Auftakt ist uns am Dienstag gegen Kloten missglückt. Deshalb müssen wir nun am Freitag in Rapperswil und am Samstag gegen Genf punkten.

«Unsere Auftritte waren nicht nur resultatmässig nicht überzeugend.»

Julien Sprunger

Gottéron-Stürmer

Vorschau: Kossmann wirbelt die Linien durcheinander

F ür die Partie heute (19.45 Uhr) in Rapperswil versucht Trainer Hans Kossmann dem Freiburger Spiel mit einigen Umstellungen neue Impulse zu verleihen. Keine Sturmreihe wird bei Gottéron dieselbe sein wie bei der Niederlage am Dienstag gegen Kloten. Thibaut Monnet stürmt neu an der Seite von Andrei Bykow und Julien Sprunger. Dafür komplettiert Benjamin Plüss die Linie um Christian Dubé und Antti Miettinen. Tristan Vauclair ersetzt Adrien Lauper als Flügelstürmer neben Marc-Antoine Pouliot und Greg Mauldin. Lauper seinerseits spielt mit Martin Ness und Kilian Mottet. Weiter nicht dabei sind Sandy Jeannin und Adam Hasani. Die beiden rekonvaleszenten Stürmer trainierten zwar gestern mit, werden dieses Wochenende jedoch aller Voraussicht nach nicht zum Einsatz kommen. Ebenfalls fehlen wird Sandro Brügger. Der Alterswiler zerrte sich am Dienstag die Bänder am Fussgelenk und fällt rund zwei Wochen aus.

Mehr Geduld gefordert

Kossmann erwartet von seinem Team eine klare Steigerung. «Wir müssen uns in erster Linie wieder auf unsere Defensivarbeit konzentrieren und gegen vorne einfacher und geradliniger spielen.» Dass er gestern das eine oder andere Mal laut geworden ist, will er nicht als Zeichen dafür verstanden haben, dass die Trainingsleistung seiner Spieler nicht gut gewesen sei. «Mit der Energie und Schnelligkeit war ich in den Trainings vom Mittwoch und Donnerstag zufrieden. Wenn ich laut wurde, dann ging es nur um Details, um Anweisungen, die die Spieler unbedingt umsetzen müssen.»

In Rapperswil erwartet er ein schwieriges Spiel. «Sie hatten bei der 5:8-Heimniederlage gegen Lausanne ein Schlüsselerlebnis. Seither spielt Rapperswil einfacher, konzentriert sich aufs Wesentliche und hat so zuletzt zwei Mal in Folge gewonnen.»

Rapperswil dient also Kossmann in dieser Hinsicht durchaus als Vorbild. Er erwartet von seinen Spielern auch mehr Geduld. «Immer mehr Teams stehen sehr hoch und machen die Mittelzone gut zu. Das müssen wir akzeptieren, die Scheibe irgendwie durchbringen und dann an die Arbeit gehen. Vielleicht wollten wir bisher einen Tick zu schön spielen. Doch heutzutage kann man im Schweizer Eishockey eben keinen Gegner mehr überrollen.» fm

Der heutige Gegner

Fakten zu Rapperswil

• Topskorer Robbie Earl hat bereits sechs Tore erzielt.

• Sowohl in Überzahl als auch in Unterzahl weist Rapperswil den zweitschlechtesten Wert der Liga auf.

• Die Lakers haben acht der letzten neun Heimspiele gegen Gottéron verloren.

• Rapperswil muss auf die verletzten Walser, Geyer und Camenzind verzichten.fm

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