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«Wir werden für unser Schwarzsee-Schwinget kämpfen»

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Die Nachricht, dass es ab 2027 kein Bergkranzfest in Schwarzsee mehr geben könnte, sorgt für Unmut. Wieso Plaffeien keine Alternative ist, warum sich die Berner ins Fäustchen lachen und weshalb es noch Hoffnung gibt.

Sechs Bergkranzfeste gibt es in der Schwingeragenda: Stoos, Rigi, Weissenstein, Brünig, Schwägalp und Schwarzsee. Bergkranzfeste versprühen einen speziellen Charme mit ihrem Naturpanorama in Höhenlagen und sind verbunden mit folkloristischem Brauchtum. Und weil die Anzahl der teilnehmenden Schwinger gegenüber normalen Teilverbandsfesten reduziert ist, geniessen sie auch aus sportlicher Sicht eine hohe Bedeutung.

Das Schwingfest in Schwarzsee gehört zusammen mit dem Stoos, der Rigi und dem Brünig zu den ursprünglichen Bergklassikern. Seit 1937 wird im Sensler Oberland um die begehrten Bergkränze gekämpft. Damit könnte nun aber Schluss sein. Der Kanton will den Organisatoren den Platz beim Campus Schwarzsee ab 2027 nicht mehr zur Verfügung stellen, wie Recherchen der «Freiburger Nachrichten» ergeben haben (siehe FN vom Donnerstag). Die Nachricht hat nicht nur in der Schwingerszene zahlreiche Reaktionen ausgelöst, sondern auch in den sozialen Medien angeregte Diskussionen entfacht.

«Verlieren ein Stück Kultur»

«Das Schwarzsee-Schwinget gibt es seit fast 90 Jahren, es hat eine lange Tradition, und es wäre extrem schade, wenn man das Fest nicht mehr durchführen könnte», sagt Steven Moser. «Wir würden ein Stück Sensler Kultur verlieren.» Der 27-jährige Rechthaltner, der 2017 in Schwarzsee einen seiner insgesamt drei Bergkränze gewonnen hat, ist von der Absicht des Kantons nicht überrascht. Unter den Schwingern im Sensebezirk wisse man schon länger, dass der Kanton den Campusplatz nicht mehr zur Verfügung stellen wolle. «Wir haben schon oft darüber diskutiert, und der Tenor ist überall der gleiche: Es ist traurig, dass der Kanton das Schwingfest nicht mehr unterstützen will, zumal er ja kaum etwas machen muss, ausser die Infrastruktur zur Verfügung zu stellen.»

Ein Bild, wie man es ab 2027 nicht mehr sehen könnte: Die Arena des Schwarzsee-Schwingens von oben.
Aldo Ellena

Moser hofft, dass in dieser Angelegenheit das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Er nimmt unter anderem den Freiburger Tourismusverband in die Pflicht, hofft, dass dieser beim Staat interveniert und sich klar pro Schwingfest positioniert. «Jahr für Jahr investiert der Kanton grosse Geldbeträge für die Tourismusförderung, und dann will er dem Schwingfest, das den ganzen Tag live im SRF übertragen wird und in der ganzen Schweiz beste Werbung für die Schwarzseeregion macht, den Stecker ziehen. Das macht doch keinen Sinn», findet der Schwinger, der in seiner Karriere schon 35 Kränze gewonnen hat.

Plaffeien ist keine Alternative

Sollte das Schwarzsee-Schwinget ab 2027 seine Heimat verlieren – was dann? Dass es wieder in Plaffeien durchgeführt wird, so wie in den Jahren 2015 bis 2017, als das Gelände der ehemaligen Militärkaserne zum Campus Schwarzsee umgebaut wurde, ist für den Eidgenössischen Schwingerverband keine Option. «Plaffeien ist keine Alternative», bestätigt Rolf Gasser, Leiter der Geschäftsstelle beim ESV. «Ein Bergkranzfest hat an einem Standort stattzufinden, an dem das Fest entweder historisch gewachsen ist, so wie auf der Rigi, auf dem Stoos, am Brünig, auf der Schwägalp, auf dem Weissenstein oder eben in Schwarzsee. Oder es muss zumindest ein Standort mit einer gewissen geografischen Höhe und einem Bergpanorama sein.» Es sei nun Aufgabe des Schwingfest-OKs, mit dem Kanton zu klären, ob es in Schwarzsee eine Zukunft gebe für das Bergfest, erklärt Gasser. «Sonst muss der Südwestschweizerverband einen Plan B präsentieren.» Was dafür infrage käme? «Zum Beispiel auf irgendeinem Pass.»

Verliert Freiburg sein Bergkranzfest?

Über alternative Standorte mag sich Christian Kolly, TK-Chef des Südwestschweizer Schwingerverbands, nicht den Kopf zerbrechen. Noch nicht. «Bevor wir uns mit einem Plan B befassen, werden wir dafür kämpfen, dass es keinen Plan B braucht», sagt er. «Ich bin überzeugt, dass sich die Schwinger starkmachen werden für ihr Bergfest. Und ich hoffe, dass auch die Politiker die Initiative ergreifen.»

Das Bergkranzfest in Schwarzsee ist ein Publikumsmagnet für Jung und Alt.
Archivbild Jean-Baptiste Morel

Klar ist aber auch: Wenn Schwarzsee sein Bergkranzfest verliert, werden die Karten neu gemischt. Ob das Bergschwinget des Südwestschweizer Schwingverbandes SWS dann weiterhin im Kanton Freiburg stattfinden wird, ist nicht garantiert. Zum SWS gehören neben dem Freiburger Kantonalverband auch diejenigen aus Neuenburg, Genf, Waadt, Wallis und dem Jura. Sie könnten theoretisch ebenfalls den Anspruch erheben, den attraktiven Anlass durchführen zu wollen. Zudem träumt der grosse und starke Berner Verband schon lange von seinem eigenen Bergkranzfest und könnte versuchen, es den Westschweizern wegzuschnappen.

Hoffen auf das OK

Auch wenn der Schock momentan tief sitzt – schwarzmalen will Steven Moser nicht. «Es gibt noch andere Plätze in Schwarzsee, auf denen man die Arena aufbauen könnte.» Die Organisation würde allerdings unnötigerweise aufwendiger und teurer, weil man die ganze Infrastruktur aufbauen müsste. «Erich Mauron und sein OK machen aber schon seit Jahren tolle Arbeit, und ich bin überzeugt, dass sie eine Lösung finden können.»

Ähnlich tönt es bei Benjamin Gapany, seines Zeichens achtfacher Schwarzsee-Teilnehmer. «Es gäbe im Kanton auch andere Orte, wo man ein Bergkranzfest durchführen könnte, ich denke da an den Moléson, Charmey oder an den Lac des Joncs», sagt der 28-jährige Greyerzer. «Aber es wäre nicht das Gleiche. Der Schwingplatz am Ufer des Schwarzsee ist ein mystischer Ort. Er ist mit nichts zu vergleichen, und man sollte unbedingt daran festhalten.»

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