Yann Sommer steigt in der Clubhierarchie eine Stufe hoch. Der 34-jährige Schweizer Nationalgoalie wechselt per sofort von Borussia Mönchengladbach zu Bayern München. Jonas Omlin wird sein Nachfolger in Gladbach.
Die beiden Clubs konnten sich nach langem Hin und Her auf einen Transfer einigen. In München wird Sommer, dessen Vertrag in Mönchengladbach Ende Juni ausgelaufen wäre, den derzeit verletzten Manuel Neuer ersetzen. Er unterschrieb einen bis 2025 gültigen Vertrag. Neuer fehlt nach einem Mitte Dezember zugezogenen Unterschenkelbruch für unbestimmte Zeit, aber mindestens bis Saisonende.
Gladbach streicht Medienberichten zufolge für Sommer eine üppige Ablösesumme ein, über die es keine offiziellen Angaben gibt. Zuletzt war über ein Angebot von acht Millionen Euro plus eineinhalb Million Euro an möglichen Bonuszahlungen spekuliert worden. Ungefähr dieses Geld investiert die Borussia sogleich in einen Ersatz. Sommers Landsmann Jonas Omlin, im Nationalteam die Nummer 3, kommt ebenfalls sofort vom französischen Ligue-1-Verein Montpellier und erhält am Niederrhein einen bis 2027 gültigen Vertrag.
Sommers grosse Chance
Für Sommer ist der Wechsel zu den Bayern eine grosse Chance. Der 80-fache Internationale hat sich in den achteinhalb Jahren bei den Borussen zwar einen exzellenten Ruf in Deutschland erarbeitet und Saison für Saison mit starken Leistungen überzeugt, er blieb aber in dieser Zeit ohne Titel. In München bieten sich ihm in den kommenden Wochen bessere Chancen auf Trophäen – in der Bundesliga, im Cup und in der Champions League.
«Ich bin stolz, jetzt ein Teil des FC Bayern zu sein», liess sich Sommer in der Mitteilung der Bayern zitieren, mit der diese den Transfer am Donnerstagnachmittag offiziell machten. «Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe beim FC Bayern. Es ist ein grosser Club mit Power, ich weiss um die enorme Qualität und Strahlkraft dieses Vereins.»
Bayern München startet am Freitag als Leader und klarer Titelfavorit auswärts gegen Leipzig in den zweiten Teil der Saison. Zudem stehen im Februar der Cup-Achtelfinal in Mainz und das Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei Paris Saint-Germain an. Es wird ein prickelnder Start ins Bayern-Abenteuer für Sommer.
Bayern kennt Sommer gut
Ein Wechsel zu einem grösseren Club als Mönchengladbach, mit dem er immerhin dreimal in der Champions League stand, deutete sich bei Sommer seit einigen Wochen an. Die Vertragsverlängerung der Gladbacher lag seit längerer Zeit bereit. Aber mit Manchester United offenbarte ein Top-Club schon Anfang dieser Saison sein Interesse am Schweizer Goalie. Zuletzt meldete sich dem Vernehmen nach auch Inter Mailand.
Der Wechsel nach München ist nun für Sommer und seine Familie weniger einschneidend als ein Umzug nach England oder Italien. Er kommt in bekanntes Gebiet. Bei Bayern München weiss man nur allzu gut, was man am langjährigen Konkurrenten hat. Mehrfach bewies er seine Qualitäten auch gegen den Serienmeister, zuletzt im August, als er beim 1:1 mit 19 Paraden einen Bundesligarekord aufstellte.
Als erst vierter Schweizer wird Sommer für Bayern München spielen. Ciriaco Sforza, Alain Sutter und Xherdan Shaqiri waren seine Schweizer Vorgänger beim besten Club Deutschlands.
Auch für Omlin ein schöner Aufstieg
Sommers Nachfolger in Mönchengladbach ist mit Omlin einer, der sich in den letzten zweieinhalb Jahren in Frankreich einen exzellenten Namen gemacht hat. Der 29-jährige Innerschweizer gehörte seit seinem Wechsel von Basel nach Montpellier zu den besten Goalies der Ligue 1. Er konnte aber mit den in dieser Saison sogar abstiegsgefährdeten Südfranzosen nicht allzu grosse Ambitionen hegen. Was für Sommer gilt, ist auch in Bezug auf Omlin richtig: Er wird noch stärker in den Fokus rücken.
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